Quelle: facebook.com/43degreesrecords |
DAF
(ms) Von außen betrachtet ist dies natürlich kein sonders hörenswerter Track, wenn man die Interpreten außen vor lässt. Dann hört sich das an wie amateurhafte Spielerei. Lustigerweise geht dieses Stück auf genau so eine Situation zurück. Vor über vierzig Jahren ereignete sie sich wohl im Keller des Ratinger Hofes, dem legendären Laden in Düsseldorf. Dort standen Gabi Delago und Robert Görl zusammen und haben erstmals experimentiert: Die Erste DAF Probe. Alles was danach geschah ist wirklich deutsche Musikgeschichte. Es entstand DAF: Deutsch-amerikanische Freundschaft. Ein Duo, das von seiner immensen Spannung lebte. Delago und Görl waren wirklich ein kongeniales Paar, Hass und Liebe, Genie und Wahnsinn standen immer zusammen auf der Bühne und haben sich dort verewigt. In UK haben sie anfangs wesentlich mehr Anklang gefunden, auch aufgrund ihres martialischen Auftretens. Der Ruhm und die Anerkennung hierzulande kam später.
Vor eineinhalb Jahren verstarb Gabi Delago, alt ist er leider nicht geworden. Tatsächlich wollten DAF zu der Zeit ein neues Album aufnehmen. Robert Görl hat es dann mit der Produzentin Sylvie Marks zu Ende geführt. Am 26. November erscheint das Ergebnis via Groenland Records, programmatisch wie eh und je heißt es Nur Noch Einer. Darauf verneigt sich Görl vor seinem langjährigen Partner und dies wird wohl das endgültige Ende dieser Band sein.
Lizki
(ms) Heute erscheint ein wirklich hörenswertes Album. Aus mehreren Gründen. Denn: Was ist es, was Musik erlebenswert macht? Unter anderem zählt fundierte Kenntnis und Umsetzung für Stimmung, Dynamik und Atmosphäre für mich absolut dazu! Ich will hören, dass hinter dem Klang ein geschicktes Arrangement steckt, das voll aufgeht! Meine Güte: Bei Lizki ist das verdammt noch mal der Fall! Die Kenntnis kommt durch eine klassische Ausbildung am Piano und der Stimme. Wer nun denkt, dass es sich hierbei um das nächste Wunderkind der Neo-Klassik handelt, liegt meilenweit daneben. Ihr Wissen um stimmige Arrangements nutzt Rey Lenon für wuchtige elektronische Tracks, die unglaublich harmonisch und sehr, sehr tanzbar sind. Die Stücke auf ihrem heute erscheinenden Debutalbum Forward überraschen durch unfassbar klug eingesetzte Klänge, die immer wieder herausstechen, aufhören lassen und das Ganze sehr einzigartig machen. Ich bin enorm angetan von dieser bestechenden Verbindung aus glasklarem, festem Gesang und extrem gelungenen Soundflächen! Große Empfehlung!
French For Rabbits
(ms) Ungewohnt elektronisch geht es diese Woche hier zu. Wobei auch zu sagen ist, dass das Gerüst dieser Musik der klassische Indiebandsound ist. Tanzbar ist dies nicht zwingend, aber herrlich fürs Herz, so wunderschön warm und sanft und herrlich harmonisch! French For Rabbits haben nicht nur einen sehr guten Namen, sondern kommen auch aus Neuseeland und veröffentlichen am 12. November ihr neues Album The Overflow. Die Synthies hier erzeugen eine wunderbare Klangfläche, über der sich sanfte Gitarrenakkorde und vor allem die Stimme von Sängerin Brooke Singer ausbreiten. Seit zehn Jahren besteht diese Band und sie zeigen erneut, wie rund Musik klingen kann. Walk The Desert ist der erste Track, der aus dem Album ausgekoppelt wurde und er besticht durch seine tolle Eingängigkeit. Mir gefällt sehr, dass im Grunde genommen keine große Entwicklung innerhalb des Stücks stattfindet, die dem innewohnende Energie kann sich dann jedoch komplett ausbreiten. Das ist sehr gut gemacht.
Lana Del Ray
(ms) Bereits letzte Woche Freitag erschien das neue Album von Lana Del Ray. Zugegeben bewegen wir uns hier auf den Schauplatz des ganz großen Popbusiness'. Ihre Musik, ihre Karriere verfolge ich überhaupt nicht, halte jedoch Summertime Sadness seit einiger Zeit für einen extrem guten Track. Auf Blue Banisters beweist sie erneut, wie klug ihre Musik ist. Sie ist sehr rund, warmherzig und emotional eindringlich. Diese Behauptung stelle ich auf, trotz dass ich keinen einzelnen Text gelesen habe und sie mir eigentlich auch egal sind. Doch mich beschleicht das Gefühl (ja, das Wissen darum interessiert mich nicht), dass Text und Musik hier sehr, sehr gut zusammen gehen. Einfach mal wieder hinfühlen und sich an großen Pop trauen. Mit dieser Platte wird man definitiv nicht enttäuscht!
Metronomy
(ms) Was für ein Output! Das muss hier mal festgehalten werden. Joseph Mount von Metronomy hatte ich nie als den kreativen Klangtüftler auf dem Schirm, der er ist. Und das schon seit langer, erfolgreicher Zeit. Vor wenigen Wochen erst hat er unter dem Bandnamen die Posse EP Vol 1 veröffentlicht, jetzt wird das nächste Album angekündigt! Small World wird am 18. Februar erhältlich sein (warum dreieinhalb Monate schon der erste Song veröffentlicht wird und sicher bis zur VÖ noch weitere folgen, ist mir immer noch ein Rätsel) und It's Good To Be Back ist ein irre kurzweiliges Stück, das einen Vorgeschmack verheißt. Bei den ersten wenigen Takten habe ich mich kurz erschreckt und wusste beim zweiten Hören auch, woran die Keyboardsounds mich erinnerten. An Alexander Marcus. Das ist aber zum Glück nur eine sehr kurze, Nonsense-Assoziation. Zudem überzeugt das entspannte, tanzbare Lied mit einem kreativen Video. Mal wieder Musikvideos bewusst schauen, hier fällt es ganz leicht!