fictionaltvstations.wikia.com |
Dass auf dem großen Banner, was die Kundgebung ziert, explizit steht, dass es kostenlos ist, ist jedoch ein Witz. Dieser Hinweis hat darauf nichts zu suchen. Es sollte absolut selbstverständlich sein, dass so ein politischer Auftritt gratis ist. Niemand darf damit Geld verdienen. Und die großen Zugpferde wie Die Toten Hosen, Kraftklub, Marteria und Casper könnten die gesamte Organisation mit Sicherheit aus der Portokasse bezahlen. Nichtsdestotrotz ist es ein gutes, ausrufezeichenbehaftetes Zeichen, dass sich via Facebook (Stand: Donnerstagnacht) schon gut 20.000 Leute angemeldet und 97.000 weitere dafür interessieren. Auch das wird nicht einfach sein für die Polizei. Aber auch das sind ja alles nur Menschen und die bekommen das guten Gewissens hin. Man darf auf Montag höchstgradig gespannt sein!
Bis dahin liefern wir Euch den Soundtrack zum Wochenende:
Small Fires
Hamburg ist eine Perle, eine ganz hervorragende Stadt, die Künstler, Kreative, Tolle, Verrückte anzieht. Seit 2015 sendet die deutsch-britische Band Small Fires aus der Hansestadt herrliche Indiesongs raus in die Welt. Das Lied Backstroke kündigt ihr erstes Album an, das im kommenden Frühjahr erscheinen wird. Es ist intensiv, dicht und herrlich wenig opulent. Denn mit wenigen ausgesuchten und gut beherrschten Mitteln lassen sich auch ganz herausragende Zeilen und Melodien zaubern. Sie haben auch ein tolles Alleinstellungsmerkmal: Ben Galliers ist Sänger und Schlagzeuger in Personalunion. Sehr stark! Nach der Debut-EP One Beautiful Mess folgt dann die erste Langspielplatte! Hier der Vorgeschmack:
Some Sprouts
Blickpunkt Pop-Mastermind Marc Liebscher hat uns ja schon so einige tolle Künstler (Sportfreunde Stiller, Cosmic Casino, Roman Fischer, Fertig, Los! etc.) beschert und nun holt er wieder aus: Some Sprouts aus Regensburg verzaubern uns geradezu mit wunderschöner Popmusik und einer optisch sehr gelungenen Umsetzung ihrer neuen Single Mindcrush (VÖ: heute). Die EP IMMT folgt dann am 19.10. und wer die Oberpfälzer mal live sehen möchte, der hat demnächst ausreichend Möglichkeit dazu - weitere Termine sind in Planung:
05.10.18 Wien, Rhiz
06.10.18 Graz, Orpheum
12.10.18 Zürich, Outinsphere Festival
19.10.18 Regensburg, Degginger
25.10.18 Steyr, Röda
27.10.18 Regensburg, Popkulturfestival
30.10.18 München, Milla
31.10.18 Berlin, Musik & Frieden (tbc)
06.11.18 Hamburg, Molotow Skybar (tbc)
07.11.18 Düsseldorf, The Tube (tbc)
08.11.18 Köln, Stereo Wonderland (tbc)
16.11.18 Zwiesel, Jugendcafé (tbc)
22.11.18 Landshut, Rocket Club (tbc)
23.11.18 Viechtach, Altes Spital
Grzegorz
Als Produzent (z.B. für Kraftklub, K.I.Z. und Prinz Pi) hat Grzegorz Olszowka bereits die ein oder andere Goldene Schallplatte abgeräumt, jetzt greift er auch als Solokünstler an und legt am 26. Oktober sein Debütalbum 33 vor. Was erwartet uns? Aufgedröselte Pop- und Hip Hop-Strukturen treffen auf Alternative und Industrial und bis auf die Drums hat Grzegorz alle Instrumente selber eingespielt. Ein äußerst vielseitiges und interessantes Album, das Genregrenzen sprengt und neugierig auf mehr macht.
Achja, heute ist ja Freitag. Das heißt, dass das Wochenende endlich beginnt. Nicht wenige verbringen es ja in diversen Clubs und Discotheken. Die Frage am Anfang solch eines Besuchs ist dann ja stets, was wo für Musik läuft. Gerade wenn man in einer bunten Gruppe unterwegs ist, einigt man sich dann auf den kleinsten Nenner, 00er Jahre Hits oder sowas. Letztens habe ich hier ein wenig meinen Unmut über Technopartys ausgelassen. Das könnte sich nun mit Distance Project ändern. Dahinter steht Hannes Zellhofer und zugegebenermaßen ist es kein Techno, aber schon sehr starker Trance oder Ambient - tatsächlich kenne ich mich da in den Subgenres nicht so gut aus. Let Go ist kein Cover von Nada Surf, sondern eines der Songs aus seinem bald erscheinenden Album Trail Running Experience. Was im Video besonders zu gefallen weiß, ist, dass man dem Menschen hinter der Musik auf die Finger gucken kann: Super!
Razorlight
Ohne ganz große Namen kommen wir ja auch oft nicht aus. Razorlight gehören in jedem Fall dazu und wussten uns lange Zeit zu elektrisieren. Zehn Jahre waren sie von der Bildfläche verschwunden, eine irre lange Zeit! Haben sie doch den Geist der Zeit geatmet und in den magischen Jahren 2004 bis 2008 drei Alben veröffentlicht, denen der damalige Indiepop in die DNA geschrieben war. Kaum zu glauben, dass sie daran tatsächlich anknüpfen. Denn am 26. Oktober wird ihr neues Werk erscheinen; es wird auf den Namen Olympus Sleeping hören und seit wenigen Tagen sind schon ganze vier Tracks in voller Länge zu genießen: Japanrock gehört unter anderem dazu. Spürt ihr auch die Energie von damals?! Juhuuuu!
Sea Moya
Zum Ende hin wollen wir Euch noch ein wenig hypnotisieren. Den Soundtrack zu dieser kleinen Psychoübung liefern und Sea Moya und kommt ursprünglich aus Mannheim. Dass man da weg will ist nur verständlich und so haben sie sich für die Aufnahmearbeiten ihres anstehenden Erstlings für Montreal entschieden. Sie machen schwer zu beschreibende Musik, die einen frohen Gemütes sehr schnell in ihren Bann zieht. Die Synthies sind einfallsreich, die Percussion verschachtelt und der Gesang teils mehrstimmig. Das sind sehr schmackhafte Zutaten für hohen Musikgenuss. The Long Run ist die erste Auskopplung aus dem Album Falmenta, das am 12. Oktober über Majestic Casual Records erscheinen wird. Könnte sehr sehr geil werden:
Marteria & Casper
Ja, wir mögen Marten und Benjamin sehr gerne, die Soloalben der beiden sind meist ganz großes Kino und jeder für sich hat völlig zurecht seinen Stammplatz auf dem deutschsprachigen Hip Hop-Olymp erklommen. Was sich die beiden Künstler jedoch dabei gedacht haben, als Kollaborationsprojekt so einen Rotz in Albumform (1982, VÖ heute) zu veröffentlichen, wird wohl auf ewig ihr Geheimnis bleiben. Ist das ein Experiment, wie dämlich deutsche Plattenkäufer sind und wie sehr sie nur nach Namen (und nicht nach Qualität) kaufen? Brutal, ist das schlecht! Gerade textlich waren beide noch nie einfalls- und niveauloser als auf diesem Album und man kann nur hoffen, dass sie sich für ihre nächsten Soloscheiben wieder ihrer Stärken besinnen.
The Kooks
Seien wir mal ganz ehrlich: so geil wie zu Zeiten von Inside In/Inside Out werden The Kooks nie wieder sein. Sie waren jung, frisch, unverbraucht, neu und haben dem Brit-Pop und -Rock ihren eigenen, markanten Stempel aufgedrückt. Danach kam immer mehr Durchschnittliches aus Brighton, doch mit ihrem neuen Album Let's Go Sunshine (VÖ: 31.08., also heute) überraschen Luke Pritchard und Kollegen absolut positiv und knüpfen an alte Zeiten an. Die ganz große Magie wird zwar nicht versprüht, der Hörer wird aber 53 Minuten lang bestens unterhalten und darf in Erinnerungen an Ooh La, Naive und Jacky Big Tits schwelgen. Hach, so mag ich das...