(mb/mk) Ok, alle sind im Weihnachtsstress. Und wenn du es nicht bist, dann definitiv jemand in deinem engeren Umfeld, der oder die euch mit irgendwas in den Ohren liegen. Bevor wir morgen dann das heilige Wiegenfeste feiern, noch eine musikalische Einordnung eines Mannes, dessen Lieblingswort "easy" in whats app Nachrichten ist und dessen Bart zwar nicht weiß, dafür fast genauso lang ist wie der vom Santa Claus. Gute Voraussetzungen also.
Album des Jahres. Monday Tramps - When Days Turned Hollow.
Die Vorschusslorbeeren und die Erwartungshaltung war vor allem bei uns im Freundeskreis waren hoch. Mit Spannung habe ich erwartet, was die Buben auf ihrem ersten Longplayer fabrizieren, mit denen man sonst mit regelmäßiger Verlässlichkeit die Bierkrüge aneinander stößt. Und das Album ist nur ein weiterer Grund zum Anstoßen: vollends gelungen. Abwechslungsreich, gefühlvoll, eigen und musikalisch wertvoll.
Songs des Jahres.
3.Kaleo - All The Pretty Girls.
Eine ganz leichter Sommersong. Das Video könnte genauso eine Hilfiger oder Abercrombie Werbung sein. So leicht und süß, vor allem aber so vergänglich wie die schönste Jahreszeit.
2. Lord Huron - Cursed.
Wenn jemand dir den "Fluch" auferlegt, kann es schnell um einen geschehen sein.
1. Strand of Oaks - Shut In.
Ein absolutes Brett. Das ambivalente Spannungsverhältnis dieses Songs ließ mich das ganze Jahr nicht los. Da merkt man, wie eng Frust und Lust zusammen liegen.
(ms) Man schaut sich also am Ende des Jahres an, welche großartigen Songs und Alben rausgekommen sind, teilweise Lieder, die einem wochenlang im Ohr gehangen haben, welche die einen hohen Abgeh-Faktor haben, andere die einen innehalten lassen. Es ist ja eine Zumutung, die besten drei Songs und das Album des Jahres zu küren. Dennoch wird man hier gezwungen, genau das zu tun. Bei mir sind beispielsweise Wanda und Annenmaykantereit nicht dabei, da erstere enorme Livequalitäten haben, aber musikalisch nicht wirklich ausgefuchst sind, und letztere fangen schon fast an, ein wenig zu nerven. Oder um mit Montreal zu sagen: "Wer 'ne unbekannte Band hört, muss sie hassen, wenn sie Trend wird." Egal, hier wurde ausgesiebt und dieses sind die Schmankerl des Jahres!
Top 3 Songs 1. Friska Viljor - In My Sofa I'm Safe
Die beiden Schweden haben es einfach mal wieder geschafft. Da muss man wirklich nicht lang drum herum reden. Ein paar "Lala"-Melodien, hoher und wackliger Gesang, eine Ukulele und so viel gute Laune in einem Song sind stets das Rezept von Friska Viljor, Hits zu landen. Nach den Konzerten in Köln und Hamburg (beide enorm!) und einem hervorragenden sechsten Album, ist es die logische Konsequenz, dass "In My Sofa I'm Safe" der Hit des Jahres ist!
2. Kobito feat. Spezial K - "The Walking Deutsch"
Ja, 2015 war ein wirklich schwieriges Jahr im gesellschaftspolitischen Sinne. Einige erschreckende Ereignisse sind geschehen. Die beiden großen Anschläge von Paris, bleiben uns allen lange im Sinn. Wie mit all den Menschen umzugehen ist, die aus Elend, Krieg und Not zu uns kommen, um Hilfe zu suchen, weiß auch niemand so richtig. Nur eines steht fest: Der plumpe Mob der ach so deutschen Besorgnisbürger, zieht durch unsere Städte voller Hass, Zorn und Dummheit. Kobito trifft hier genau die richtigen Worte und auch das Video versinnbildlicht die Stimmung. Gut, weil wahr.
Chris McIntosh alias Silent Sleep hat dieses Jahr eine wunderbar schöne Singer/Songwriter-Platte rausgebracht, die kurz davor war, mein Album des Jahres zu werden. So fantastisch getextet und mit feiner Musik untermalt, großes Lob. Insbesondere der Opener mit einem der schönsten und einfallsreichsten Videos, die ich seit langem gesehen habe, steht für sich! Ab dafür:
Album des Jahres Ghost - Meliora
Da muss wirklich nicht viel zu gesagt werden. Eine kleine Rezi habe ich schon kurz nach Release geschrieben. Dann kam dieses unfassbare Konzert in Dortmund hinzu. Dieses Album ist vom Sound her so großartig produziert und dass die maskierten Schweden, diesen Druck tatsächlich auf die Bühne bringen können, überzeugt mich immens. Live ist es eine unterhaltsame Show, aus den Boxen einfach nur ein fantastisches Album.
(sf) 17.12.1994, Terminal 1, München-Riem - die Location ist schon lange Vergangenheit, das Datum aber wird immer präsent bleiben, denn an diesem Abend sah ich meine Lieblingsband THERAPY? erstmals live und knapp 40 weitere Konzerte der Nordiren sollten seitdem folgen. Nachdem die Band ihr Über-Album "Troublegum" bereits mehrfach in voller Länge auf die Bühne gebracht hatten, war nun, pünktlich zum 20-jährigen Jubiläum, der großartige Longplayer "Infernal Love" an der Reihe. Keine Frage: da musste ich hin und neben dem Schwelgen in alten Zeiten lernte ich endlich einige langjährige T?-Internetbekanntschaften persönlich kennen und verlebte einen unvergesslichen Tag in London.
Foto: privat
Doch der Reihe nach: 19.12., 6 Uhr, der Wecker klingelt, die Nacht war kurz, aber der Flieger in
Memmingen startet halt ggf. auch ohne uns und so machen wir, d. h. meiner bester Freund Manuel und ich, uns auf den Weg ins Allgäu, um von dort aus gen Stansted zu jetten. Der irische Low Budget-Bomber lässt so etwas wie angenehmes Sitzes nicht mal ansatzweise zu und so sind wir froh, das Sardinendosenfeeling nach eineinhalb Stunden wieder ablegen und uns per Bus Richtung Stadt kutschieren lassen zu können. Wann hat man schon mal so einen Überlandbus ganz für sich alleine? Mag wohl daran gelegen haben, dass wir nicht Richtung Innenstadt gefahren sind, sondern vor das Vergnügen Konzert noch das Vergnügen Fußball gesetzt haben und deswegen zunächst in den Stadtteil Leyton wollten. So passierten wir die olympischen Sportanlagen von 2012 und landeten schließlich mit dem Umweg über ein geschmeidiges Pub (John Smith lässt grüßen!) im Schmuckkästchen Matchroom Stadium, wo wir einem dürftigen 1:1 des Heimteams Leyton Orient gegen den Abstiegskandidaten Yeovil Town beiwohnten. Immerhin bekamen wir vor dem Spiel von einem Passanten zwei Tribünentickets geschenkt und kamen so gratis in den Genuss von Viertligafußball - pro Ticket also unverschämte 24 Pfund gespart.
www.therapyquestionmark.co.uk
Danach gings dann aber endlich Richtung Camden und Electric Ballroom, wo es ungewohnt früh losgehen sollte, da nach dem Konzert noch eine regelmäßige Partyreihe stattfinden sollte. Einlass also 18 Uhr, Beginn 19 Uhr, Therapy? um 20.15 Uhr und Ende der Veranstaltung um 22 Uhr. Interessant, denn da fangen bei uns die Hauptbands ja erst an zu spielen...
So blieb uns nach der Ankuft in Camden gerade mal ne halbe Stunde, um über den Lock Market zu schlendern, eine kulinarische Grundlage für das Gelage später zu legen und wieder zurück zur Location zu marschieren. Dort angekommen liefen wir erstmal Marc, dem Dortmunder T-Shirt-Designer von Therapy?, Petri aus Finnland und seiner Liebsten Kati, sowie Dave aus Paris und Claudia und Nicole aus Nürnberg über den Weg, die allesamt ebenfalls den Weg nach London auf sich genommen hat, um an diesem Abend dabei zu sein. Mit Robbie und Roxy aus Belgien trafen wir zudem auf zwei alte Bekannte, die ich nun schon seit über 15 Jahren von den T?-Konzerten kenne und bei denen ich mich immer ganz besonders freue, sie wiederzusehen.
Punkt 19 Uhr betrat dann die Vorband BLACK SPIDERS aus Sheffield die Bühne, legte ein brachiales Set hin und nutze den englischen Heimvorteil, um bereits für ordentlich Stimmung im Electric Ballroom zu sorgen. Ihr könnt die Herren ja mal googeln und Euch selbst ein Bild von ihnen machen.
Foto: Michael Vincent
Um 20.15 Uhr war es dann endlich so weit: Andy Cairns, Michael McKeegan und Neil Cooper
starteten mit "Epilepsy" in den ersten Konzertteil, in dem das Album "Infernal Love" in voller Länge und richtiger Reihenfolge zum Besten gegeben wurde. Mit "Stories" wurde der erste Höhepunkt schon sehr früh erreicht, doch auch "Misery", "Loose" und das bekannte Hüsker Dü-Cover "Diane" sorgten für Begeisterungsstürme. Es ist schon irgendwie seltsam, wenn man auf einem Konzert ganz genau weiß, was als Nächstes kommen wird und man sich schon mal darauf einstellen kann, was man als nächstes mitgröhlen wird. Meine Stimme ist heute - zwei Tage nach dem Konzert - auf jeden Fall immer noch nicht ganz wiederhegestellt und das Fiepen in den Ohren lässt auch nur langsam nach. Aber was solls? Samma ja ned zum Spaß da!
Mit "30 Seconds" wurde das erste Set nach knapp 50 Minuten beendet und nach fünf Minuten Pause ging es weiter - diesmal mit Songs aus dem aktuellen Album "Disquiet" und zahlreichen Klassikern, die auf keinem Therapy?-Konzert fehlen dürfen. Man konnte förmlich spüren, wie viel Spaß die Band auf der Bühne hatte, wie sie immer wieder bekannte Gesichter im Publikum entdeckte und die Crowd antrieb, für Lärm zu sorgen. "Die Laughing", "Teethgrinder", "Nowhere", "Potato Junkie" und "Screamger" - ein Höhepunkt folgte nun dem nächsten und sogar der langjährige Freund der Band und Merchandiser "Diamond Dave" Thompson, der nach schwerer Kranheit endlich wieder fit ist, hatte seinen großen Auftritt und durfte in überragend-rotziger Manier Liam Gallagher parodieren und "Acquiesce" von Oasis performen.
Um 22 Uhr (gefühlt war es ca. 2 Uhr morgens...) war dann Schluss! Wahnsinn eigentlich, wenn der halbe Abend noch vor einem liegt... Also ab zur Backstage-Aftershow-Party mit der Band und ihren Freunden, wo man den drei Nordiren und ihrer Crew durchaus ansah, wie beeindruckt sie waren, dass sich so viele Menschen aus allen Ecken Europas auf den Weg gemacht haben, um sie in London live zu sehen. Ich persönlich finde es auch immer wieder bemerkenswert und beeindruckend, wenn Andy, Michael und Neil von sich auf ihre Fans zugehen, sich für den Support bedanken und sich auch die Zeit nehmen, Gespräche zu führen, die über eine normale Band-Fan-Beziehung hinausgehen.
Ca. 4 Biere später dann nochmal Tapetenwechsel: vom Electric Ballroom zog der Therapy?-Tross weiter in den Punkschuppen Underworld. Die lange Schlange am Eingang ließen wir im Schlepptau der Band links liegen, Eintritt ging aufs Haus (bzw. auf T?) und in den Kellergewölben ging die Party weiter, bis wir zum Bus mussten, der uns wieder nach Stansted bringen sollte. Ein Hotel hatten wir wohlweißlich gar nicht erst gebucht, denn bereits um 6.35 Uhr hoben wir wieder ab gen Memmingen und ließen ein legendäres Partywochenende todmüde aber glücklich ausklingen...
(ms) In einer Woche ist der erste Weihnachtsfeiertag. Man darf gar nicht dran denken.
Daher denken wir zurück. Einmal zum Anfang des Jahres. Da haben wir hier ein paar Künstler vorgestellt, bei denen wir Potential entdeckt haben, dass sie dieses Jahr zu ihrem machen. Nun schauen wir mal, was daraus geworden ist, ob wir richtig oder völlig daneben lagen!
Bei ADNA kann man es nicht genau sagen. Nach dem Einzug der jungen Schwedin nach Berlin, hat sie im Sommer international gespielt, unter anderem eine ausverkaufte Show in Madrid. Ein sehr guter Grundstein, dass es noch richtig was wird. Aktuell nimmt sie neue Songs auf, die wir bald sehnlichst erwarten dürfen. Immerhin hat bei Spotify eines ihrer Lieder die 2-Millionen-Marke geknackt. Das soll ihr so schnell erstmal eine junge Dame nachmachen!
GWLT haben dieses Jahr auf jeden Fall genutzt! "Die Grundmauern der Furcht" war die EP, die sie dieses Jahr released haben und im Januar folgt das Debutalbum "Stein und Eisen" und dazu eine ausführliche Tour. Wahrscheinlich wird für die 2016 wesentlich fetter als 15. Dran bleiben, bleibt sehr spannend.
KWABS hat es geschafft. Songs im Radio, Europatournee mit vielen, teils ausverkauften Gigs und sein Album "Love + War" ging weg wie warme Semmel. Treffer!
MONDAY TRAMPS fühlten sich dieses Jahr wohl sauwohl! Album raus, viele Gigs gespielt und vor gar nicht all zu langer Zeit eventuell ihr Highlight beim PULS Festival. Und es geht live direkt am 2. Januar in München weiter. Jungs, wir glauben an euch!
Zu WANDA, OLYMPIQUE und ANNENMAYKANTEREIT müssen wir jetzt nicht wirklich was schreiben, oder? Die Wiener und Kölner spielen nur noch in ausverkauften Hallen, können selbst nicht glauben, was alles passiert ist und Olypique ist auf einem guten Weg noch weiter nach oben durchzubrechen. In Österreich ist das schon längst passiert, der deutsche Markt wird nächstes Jahr dann so richtig angegriffen!
(ms) Coming Home for Christmas.
Noch so eine alte Plattitüde aus dem Fundus von Kalendersprüchen zur Vorweihnachtszeit. Manchmal stimmt es aber. Unter anderem, wenn man den (!) Club wieder besucht, in dem man fantastische Konzerte in einer gewissen Regelmäßigkeit gesehen hat: das Forum in Bielefeld. Anmerkung: Hier ist kein Platz für "Bielefeld-gibt-es-nicht-Sprüche".
Das Forum, in der Nähe des Bahnhofes, ist ein herrlich runtergerockter Laden, wo vor Jahren noch die Visions Partys liefen. Bands wie Blackmail, Bolzplatz Heroes, Nada Surf, Portugal. The Man, Herrenmagazin, Mustasch oder Trashmonkeys haben sich da die Klinke in die Hand gegeben. Großartige Zeit. Noch heute zahlt man dort für ein 0,33-Bier nur zwei Euro. Geht kaum besser.
In diesem Mekka der nächtlichen Selbstverschwendung haben gestern die Herren Antilopen Gang gespielt. Ein klassisches Rap-Konzert mit klassischem Rap-Publikum?!
Auf keinen Fall!
Die PARTEI begrüßt im Eingang schon. Sympathisch. Ansonsten links-studentisches Indie-Publikum. Hübsche Mädels und Jungs an einem Dienstagabend in Bielefeld. Stark!
Fatoni, nicht - oder doch? - Fat Tony, startete den Abend. Mit sauber verlesenem witzigen Rap. Ein Eineinhalbunterhalter, der mit seinem "DJ Koffer" die Menge zum Tanzen und Schmunzeln brachte. Richtig gut. Insbesondere "Vorurteile".
Gegen 22 Uhr zerstörten dann Danger Dan, Koljah und Panik Panzer die Bühne, ach, den ganzen Club. "DIE KYNGZ SIND BACK!!!1" von ihrem aktuellen "Abwasser"-Mixtape brachte einen starken Opener mit sauberem Beat. Doch da merkte man schon, dass der Sound nicht gut austariert war. Bei Rap-Musik muss der Gesang klar und der Beat derbe sein. Naja, nächstes Mal eben.
Das Tempo, das die Gang an den Tag legte, war enorm. Hits, klare Ansagen, Show und dabei dieser geile Typ, der mit seinem Percussion-Schlagzeug-Baum die Füße von rechts nach links nach oben nach unten manövrierte.
Antilopen Gang. Das heißt: Abwasser, Beate Zschäpe hört U2, Enkeltrick, Wir sind es, Fick die Uni, Ibiza, Der goldene Presslufthammer, Verliebt, Ikearegal, Outlaws!
Für mich persönlich waren die Antilopen schon das absolute Highlight beim Open Flair dieses Jahr. Auf eigener Tour sind sie noch besser. Klasse Rapper, ausgezeichnete Typen, die sich nicht zu schade sind zu "Alkilopen" mitten im Publikum zu spielen.
(ms/sh) Als Indie-Kids, die wir tief in unserem Herzen ja alle sind, denkt man stetig, komplett auf der Höhe der Zeit zu sein. Richtig tief in der Materie. Ich schaue mir nur noch Vorbands an. Oder so. Dabei hat man aber weit gefehlt, wenn man professionelle Musiker kennen lernt, die noch tiefer in diesem großartigen musikalischen Sumpf stecken und uns Pseudoexperten aufzeigen, was das Maß der Dinge ist. Stefan Honig, Sänger und Gitarrist der gleich(nach)namigen Band, hat uns das letztes Jahr schon eindrucksvoll bewiesen und tut das heute erneut. Auch er war dieses Jahr auf zwei Touren mit der Tour of Tours und spielte daneben noch einige eigene Konzerte und Festivals. Kürzlich war er erst mit Jonas David in China unterwegs. Warum auch nicht?! Und nicht nur letztes Jahr war er süchtig nach Sun Kil Moon, dieses Jahr auch abseits der aktuellen Erscheinungen.
Lieblingsalbum 2015
Andy Shauf - „The Bearer Of Bad News“
Angefangen hat es mit einem kleinen Konzert in der Kölner „Wohngemeinschaft“. Ich dachte ich guck mir so einen von diesen Songwritern mit Gitarre und Bart an und dann tritt da diese unglaubliche Band auf. Wahnsinns Spielgefühl, super Songs die mich sofort gekriegt haben. Und die Platte konnte absolut halten was das Konzert versprochen hat. Wer Elliott Smith mag ist definitiv nicht falsch hier. Von vorne bis hinten richtig gut!
Weitere Highlights: Evening Hymns – "Quiet Energies"
Joanna Newsom – "Divers"
Patrick Watson – "Love Songs For Robots"
Geheimtipp: The Gloaming – "The Gloaming"
Top 3 Songs des Jahres
1. Margot & The Nuclear So And So's - "Hello, San Francisco"
2. The Pains Of Being Pure At Heart – "Art Smock"
3. Father John Misty – "Holy Shit"
Das einzige was ich zu den Songs sagen kann ist das sie zum richtigen Zeitpunkt in mein Leben kamen und alles erträglicher gemacht haben!
Außerdem hab ich das ganze Jahr über alles von Sun Kil Moon / Mark Kozelek rauf und runter gehört und ich glaube ich bin ein wenig besessen!
(rb/sf) Luserlounge-Liebling Phela wurde hier im Blog und auch im Adventskalender (Türchen Nummer 4) ja bereits vorgestellt, heute meldet sie sich mal selber zu Wort und präsentiert Euch ihre musikalischen Wegbegleiter des Jahres. Sie selber wusste 2015 mit ihrem Album "Seite 24"zu überzeugen und wird die Republik im kommenden Februar auch wieder live beehren - seid dabei!
Album des Jahres:
Wanda – Amore & Bussi
Jetzt darf ich zum ersten Mal mein eigenes Fan-Dasein
bekunden, juhu! Wie WANDA in diesem Jahr um die Ecke kam und aufschlug, ist
sowas von beachtlich: rotzfrech, Geschichten mitten aus dem Leben, die mit
solch einem Humor, einer Ungewöhnlichkeit und hinter allem aber der tiefen
Message „wir meinen alles genau so!“ verpackt sind, trafen mich tief ins Herz.
Außerdem: zu keiner anderen Band konnte ich in diesem Jahr besser wie wild
durch die Wohnung tanzen! Amore.
Songs des Jahres:
1. Wanda - Wenn ich zwanzig bin
2. Bill Ryder-Jones-
Wild Roses
Seine Musik hat uns
während der Tour begleitet, also ein kleiner Tour-Soundtrack.
(mb) Jedes Jahr dasselbe. Immer die gleiche Herausforderung. Einige Titel auswählen, die man besser als andere empfunden hat. An der Spitze kann es schon ungemütlich eng werden, wenn nur ein Künstler bzw. Künstlergruppe diesen besetzen kann. Neulich erst habe ich gelesen, dass Entscheidungen treffen ganz gravierende Auswirkungen auf andere Lebensbereiche hat. Etwa dass man sich nicht mehr so gut für z.B. seine Hausarbeit konzentrieren kann. Kein Scheiß. Der Energiehaushalt leidet. Darum ganz schnell aus dem Bauch heraus und mit geschlossenen Augen durch diese Entscheidungssequenz.
Album des Jahres:
Chefket - Nachtmensch.
Es musste dieses Jahr einfach mal wieder eine Hip Hop Platte werden. Lange Jahre war qualitiativ Ebbe und nun kommt eine Flut an solch feinen Musikperlen. Man denke auch an das Fatoni Werk, Main Concept und weitere. Das freut mich großen Deutschrap Fan natürlich ungemein, dass die Emanzipation von den goldenen 99er nun endgültig vollzogen ist und diese mit Chefket ein unterschätztes Aushängeschild hat. Der türkisch stämmige Schwabe hat ein so derbes Brett rausgehauen, dass er es sich verdient hat. SKILLionär. Und jetzt lass´ gehn.
Tracks des Jahres: 3. Olympique - Ivory
Ein weiterer Austrian finest exports nebst illustrer Bands. (Wanda, Bilderbuch, Leyva, Steaming Satellites). Die Salzburger haben Anfang des Jahres ihre LP herausgebracht und sind live unfassbar sympathisch. Der Song hat mich emotional gleich "gecatched" und ich fand in den langen Winterabenden stets Erwärmung dabei.
2. Kurt Vile - Pretty pimpin´
Als ich den Song zum ersten Mal gehört habe, war es eindeutig der klarste "Stream of conciousness" den ich lange gehört habe. Kurt Vile hat einfach einen Zettel genommen, seine Gedanken aufgeschrieben und voilá, did this pretty daze! Vielleicht war er auch 1000 miles away - genau wie ich beim hören.
1. Fidlar - West Coast.
Fidlar haben mit dieser Nummer eine wahre Ode an die Jugend, die Frivolität und dionysische Feierei geliefert. Song an und rein ins Wochenende. Aber jeder Exzess muss auch mal ein Ende haben, denn wenn es ewig währen würde, wärs auch langweilig. Responsibility und so. Zach Carper, Frontmann der Band hat sich lange wegen seiner Drogensucht therapieren müssen. Also: Feiern ja, aber nicht ohne Boden.
Beste Lyrics: Easy Rider - Action Bronson
Bestes Comeback: Millencollin.
(ms/ts) Die letzte große Frage des musikalischen Fan-Daseins: Was macht uns zu Fans? Warum finden wir einige Musik so lebenswert, dass wir dafür unser letztes Hemd geben würden, und andere Songs und Lieder berühren uns überhaupt nicht?! Wahrscheinlich ist es ein Mix aus Einfallsreichtum, Kreativität, Äußergewöhnlichem, Varianz und dass es verdammt noch mal im Ohr hängen bleibt. So ist es kein Problem mehrere Stile gut zu finden, solange die Musik, die Songs, die Arbeit, die darin steckt, ein kleines Feuer im Hirn entzündet, dass uns aussetzen lässt und manchmal auch zu totalem Gaga abgehen lässt wie Sau. Wenn man ein so feines Gespür dafür hat, welcher Musiker was machen kann und wo seine Stärken liegen, dann heißt man mit großer Wahrscheinlichkeit Tobias Siebert und ist ein Tausendsassa. Er selbst macht Musik unter dem Namen And The Golden Choir, war Mitglied bei Delbo und Klez.e. Daneben hat er Bands wie Marcus Wiebusch, Virginia Jetzt!, Herrenmagazin, Enno Bunger oder Hund am Strand produziert. Wir sind froh, dass er uns hier heute seine drei Lieblingsalben des Jahres vorstellt!
Top 3 Alben des Jahres
1. Anna von Hausswolff - The Miraculous
Anna von Hausswolff hat mich vor einigen Monaten mit Ihrem Stück "Mountains Grave" so sehr verzaubert, dass ich sogleich gespannt auf ihr neues Album "The Miraculous" war. Und das ist ein ganz fantastisches Orgelwerk geworden. Die Schlieren weiter Gitarrengirlanden und die Doom Metal artige Orgelwucht trägt Annas starken Gesang weit über Wasser. Manchmal fühle ich mich ein klein wenig an Lisa Gerrard erinnert.
2. Doldrums - The Air Conditioned Nightmare
Auf dieses Album hat mich mein Label Cargo Records gebracht. Die Doldrums loopen oft und gern Teile zusammen, die aus ihren eigentlichen Liedern sein könnten und dann irgendwie das eigentliche Lied ergeben. Ergibt das Sinn? So klingt ihre Musik trotzdem sehr sehr rund und sogar live eingespielt weil nicht im langweiligen Raster der Sequenzer platziert. Ein großer Blick auf Rhythmen und Elektronik. Sehr energetisch und lief deshalb bei mir über Monate auf jeder Fahrt.
3. Die Nerven - Out
Endlich mal wieder eine Band, die auch was zu sagen und zu schreien hat. Mir wird bei deutschen Texten ja meistens schlecht. Bei den Nerven geht mir das nicht so. Mich erinnert das an mein "Boys don´t cry" Album. Irgendwo diese Haltung. Lange Teile Musik. Three imaginary boys...
Und hier noch Tobias' eigene Musik, weil sie so zauberhaft schön ist:
(fk/sf) Unser heutiger Jahresrückblick stammt von Flo aus St. Gallen. Politisch in der Heimat sehr engagiert, aber eigentlich überall auf der Welt zuhause und offen für alles und jeden. So verwundert es nicht, dass sich hier Bands aus England, den USA und eine überragende Geschichte aus Litauen die Klinke in die Hand drücken. Außerdem erfahrt Ihr etwas über schlechte Orte für eine gute Zeit und eine Stadt zum Sterben - aber bis dahin dauerts ja hoffentlich noch a bisserl... Viel Spaß!
Album des Jahres:
Roots Manuva – Bleeds
Auch in diesem Jahr eine schwierige Entscheidung, denn einige
bewährte Kräfte wussten zu gefallen, z.B. Blur, Noel Gallagher oder auch The
Libertines. Aufstrebende und talentierte Künstler brachten ebenfalls großartige
Platten heraus wie beispielsweise Everything Everything, Sufjan Stevens oder
Kurt Vile.
Meine Wahl zum Album des Jahres fällt aber auf den Londoner Hip
Hop-Routinier Roots Manuva. Die Dichte an erstklassigen Songs auf dem Album gab
den Ausschlag für diese Entscheidung. „Don’t Breathe Out“, „Stepping Hard“, „I
Know Your Face“ und „Fighting For?“ - lasst euch auf dieses Album ein, es lohnt
sich.
Songs des Jahres:
1. The Chemical Brothers
– Go
Stell dir vor, es ist Anfang Juni, du sitzt mit guten
Freunden gemütlich in einem Biergarten in Litauen. Hinter dir hörst du
Studenten, die sich über das Nachtleben in Vilnius unterhalten. „Heute sind ja
noch die Chemical Brothers in der Stadt“, sagt der eine. „Schon ausverkauft“
meint der andere. Ein paar Stunden später kaufen ein Kumpel und du von einer Familie
(Frau, Mann und Großmutter), jeder von ihnen in schicken Traineranzügen
gewandet, Karten für das Konzert.Drei
Stunden später läufst du raus und denkst, das war GROSSARTIG, was für ein FEST!
Stell dir das mal vor.
2. Kate Tempest – Bad
Place for a Good Time
Stell dir vor, es tritt eine der talentiertesten Künstlerinnen
aus England auf und kaum jemand schaut hin. So geschehen am Konzert von Kate
Tempest am diesjährigen Open Air in St.Gallen. Zu Beginn des Auftritts war der
Platz vor der kleinen Sternenbühne gähnend leer. Im Verlauf des Konzerts
änderte sich das jedoch. Die charismatische Rapperin, Lyrikerin, Theater- und Romanautorin begeisterte
mit ihrem emotionalen Auftritt und mit ihren genialen Songwriting die Festivalbesucher.
3. Lower Dens – To Die
in L.A.
Ich war ziemlich müde und wollte eigentlich nach Hause
gehen.Irgendeine innere Stimme führte
mich jedoch auf dem Nachhauseweg in das schöne Konzertlokal Palace in
St.Gallen.Dort traten an diesem Tag
Lower Dens auf.Jana Hunter und ihre
Band legten einen melancholischen Auftritt hin und sangen gleich zu Beginn
einen Song, der mir nicht mehr aus dem Kopf geht....