Quelle: Audiolith / Martin Ludewig |
Capa haben also nun eine neue EP am Start, die am 22. Mai via Audiolith das Licht der Welt erblicken soll. Sie soll die Erweiterung zum Trio musikalisch mit einem Release begründen. Aber nicht nur das, der Sound insgesamt ist auch völlig neu. Bislang war es eine Mischung aus Electro, Techno, Pop gepaart mit englischen Texten. Jetzt ist alles ein bisschen fetter, basslastiger, größer, tanzbarer, aber auch unübersichtlicher. Wie, das geht geht bei nur drei Songs?
Ja, das geht sogar ziemlich gut, wenn man sich "Death of a Hydra" mehrfach hintereinander anhört. Der erste Eindruck ist: Das ist nie und nimmer die gleiche Band, die diese drei Tracks gemacht haben, das geht doch gar nicht. Doch, das geht. Und man kann durchaus gespalten sein, was man damit anfangen soll.
3 Songs. 3 Stilrichtungen. 3 mal aufmerksam hinhören. 3 mal sich überraschen lassen.
"Haruka" ist ein Techno-Electro-Song, der am ehesten an die bisherigen Veröffentlichungen anknüpft. Insgesamt ist der Sound aber aggressiver, klingt mehr nach Großstadt und Strobo-Licht. Durchaus ein Hit, der demnächst in deinem Lieblingsclub zu späterer Stunde laufen kann.
"Vipera" hingegen ist eine leichtere Pop-Nummer, die auch tagsüber durchaus auf 1Live laufen kann. Am ehesten massentauglich entpuppt es sich nach dem vierten, fünften Hören als Schwachpunkt der EP. Ein Song, der leicht ins Ohr geht, aber auch nicht dort bleibt.
"42 Summers" überrascht dann doch auf einmal richtig stark. Wo kommen die Gitarren und das Schlagzeug her? Wo sind die Synthies hin verschwunden? Okay, nach dem stürmischen Beginn, sind sie wieder da. Es könnte der Soundtrack für den Sommer, einen Teenie-College-Film oder für einen berauschenden Abend sein. Erst gewöhnungsbedürftig, dann geht's in Mark und Bein über.
Was also halten von einer 3-Track-EP, die in sich unterschiedlicher kaum sein kann?
Eine gute Frage. Und nach langem Grübeln kann man eigentlich nur sagen, dass es ein kreatives und facettenreiches Ergebnis einer neuen Arbeit an der Musik ist. Die Selbstneuerfindung als Trio hat bestens funktioniert. Auf "Death of a Hydra" haben sie sich ausprobiert. Auf einem Album müssen sie sich dann finden, etwas konstanter sein, aber genauso ideenreich.
Die tote Hydra, deren drei neue Köpfe wachsen. Hier sind sie. Aber keine Angst, sie beißen nicht.
Hier spielen die drei in den nächsten Tagen live:
21.05. - Erfurt, ETC (Centrum)
22.05. - Berlin, Badehaus
28.05. - Leipzig, Täubchenthal
29.05. - Hamburg, Molotow
30.05. - Flensburg, Volksbad
04.06. - Frankfurt, Elfer
05.06. - Prag, Kokpit Kafé
06.06. - Annaberg-Buchholz, Alte Brauerei
13.06. - Karlsruhe, Mashody Open Air