Donnerstag, 24. Februar 2022

Gregor McEwan - Four Seasons

Fotos: Timothy O'Sweebe
(ms) Es gibt eine eiserne Regel. Also für mich ganz privat. Wenn wir freitags hier unsere Selektion veröffentlichen, kommt mir manchmal eine gute Idee für die Einleitung, oft sind es kleine Skizzen aus dem Alltag oder skurrile Begegnungen oder sonst ein Quatsch. Doch ich versuche möglichst nicht über das Wetter zu schreiben. Das finde ich ein bisschen zu billig. Ein wenig zu ideenlos, unkreativ und platt. Und sicher verlange ich von mir als Hobbyschreiber ein wenig mehr als das.

Dabei ist das doch irgendwie so eine gute Idee. Es treibt und alle immer um. Wir sind dem schutzlos ausgeliefert und es begleitet und 24/7. Oma hat immer gesagt, dass es gut ist, dass wir Menschen das Wetter nicht ändern können. Omas haben halt immer Recht. Doch es ist nicht nur die Allgegenwärtigkeit von Hoch- und Tiefdruck, Niederschlag, Temperatur und Co. Es ist doch das beste Smalltalk-Thema überhaupt. Beim Einkaufen, beim Friseur, zwischen Tür und Angel bei der Arbeit, bei den seltenen Telefonaten mit Oma. Es ist auch der Zauber. Und das bewegt mich seit langer Zeit. Ist es nicht völlig verrückt, dass der Frühling mit den steigenden Temperaturen und den ersten blühenden Pflanzen immer wieder berauschend ist? Ist es nicht völlig verrückt, dass der Sommer immer wieder überragend und nass zugleich ist? Ist es nicht völlig verrückt, dass der Herbst jedes Jahr aufs Neue golden leuchtet und wunderbar strahlt? Ist es nicht völlig verrückt, dass wir jedes Jahr aufs Neue hoffen, dass es endlich schneit?

Ja, ist es.
Und das ist sehr gut so.

Also ist das Thema Wetter zu all den unterschiedlichen Jahreszeiten gar nicht mal so schlecht. Es ist naheliegend und berührt, betrifft uns alle. Vielleicht war das der Stein des Anstoßes für Gregor McEwan, in zwei Jahren vier EPs für alle Jahreszeiten zu veröffentlichen. Vielleicht hat er auch ganz andere Gründe. Sich so intensiv damit auseinanderzusetzen erfordert Geschick, Zeit und Gefühl. All das hat er vier Mal auf beeindruckende Weise bewiesen. Wir berichteten hier, hier, hier und hier. Daher soll es dieses Mal gar nicht so um die Musik gehen, sondern um das Konzept. Das ging jedes Mal sehr gut auf. Es waren vier EPs mit jeweils vier Liedern und vier Videos. Was da an Arbeit drin steckt. Was da an Leidenschaft drin steckt. Was da an Wille drin steckt! Irre!
Im Grunde genommen macht Gregor McEwan, der bürgerlich selbstredend anders heißt, Folkpop. Manchmal geht es mir ein bisschen zu sehr in Richtung Mumford & Sons (redaktionsintern: Manfred und Hans), aber die Richtung passt sehr gut. Denn er bleibt nie dabei stehen. Die Akzente, die er immer wieder setzt, sind extrem geschickt. Jede EP ist ein rauschendes Fest der Überraschungen. Es ist nur logisch, dass nun alle in einer großen Veröffentlichung kulminieren. Four Seasons erscheint am Freitag, den 25. Februar. Und es gibt noch den gleichnamigen Track oben aufs Dach. Manch einer könnte behaupten, dass das billig und platt sei. Mitnichten! Es ist das runde, sehr gelungene Ende eines tollen Zyklus'. Erst auf Albumlänge entfaltet seine Gesamtidee nochmal mehr an Sinnhaftigkeit und Zauber. Die Gefühle der Jahreszeiten kommen so noch dichter auf den Punkt, die Reise durch die zwölf Monate schwingt von ganz allein. Es ist ein doppeltes Best Of. Seiner vorherigen Veröffentlichungen und vieler Gefühle, die immer wieder frohlocken! 

04.03.22 Göttingen - Nörgelbuff
05.03.22 Rheinberg - Schwarzer Adler (PflugundSegen)
25.03.22 Plauen - Malzhaus
28.04.22 Bayreuth - Das Zentrum
29.04.22 Frankfurt - Lotte Lindenberg
30.04.22 Darmstadt - Künstlerkeller
28.05.22 Weißwasser - Telux
18.06.22 Biberach - Abdera 
19.06.22 Absberg - Brombachsee 
01.07.22 Oberhausen - Druckluft 
02.07.22 Langenberg - KGB KulturGüterBahnhof 
15.09.22 Soest - Alter Schlachthof
21.10.22 Gelsenkirchen - Wohnzimmer GE
23.11.22 Berlin - Badehaus
24.11.22 Hamburg - Nachtasyl
25.11.22 Osnabrück - Westfest 
26.11.22 Schermbeck - Aula 
28.01.23 Schwerin - Speicher


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