Quelle: ia.wikipedia.org |
Ne, ne. Tatsächlich kann ich mich nur an einen Tanz in den Mai erinnern, da war ich ungefähr 17 oder so. Das war damals schon schlimm. Bei einem Autohaus. Ohjemine.
Dabei ist doch das Beste am 1. Mai, dass man nicht arbeiten muss. Das heißt, für den Tag gibt es ein recht einfaches Rezept: gemütlich (und vor allem nicht todesverkatert) ausschlafen, entspanntes Frühstück mit frischen Brötchen und heißem Kaffee, dann bei (wahrscheinlich) gutem Wetter draußen sein, lesen, den Tag genießen und nicht zum Frühschoppen gehen.
Ach, es kann so einfach und wohltuend sein!
31. Mai - Berlin, Huxleys, (Ausverkauft)
01. Juni - Maifeld Derby, Mannheim
20. September - Stadthalle, Köln
26. September - Columbiahalle, Berlin
Ami Warning &Fatoni
(Ms) Mit etwas abschließen. Das ist viel schwerer gemacht als gesagt. Klingt halt wie eine Plattitüde. Ja, mach einen Haken dahinter und dann schau wieder nach vorn. Da gilt es schon zu beachten, dass manch Stachel tief sitzt und auch weh tut. Und dieser Schmerz pocht nicht nur durch die Nerven, sondern auch durchs Herz. Der muss erstmal aus beidem raus, um wieder frisch zu sein. So war man bei einigem dabei, aber das Gefühl, wenn man selbst von außen auf das Vergangene schauen kann, ist viel wert und kostet auch einiges an Arbeit. Genau darüber singt Ami Warning auf ihrem neuen Track War Dabei. Dass sie mit diesem und jenem abgeschlossen hat, bezeugt auch der extrem lässig-soulige Sound dieses Stücks. Den richtigen Drive bringt dann Fatoni mit seinem Part auf diesem Lied. Was für eine unsagbar gute Mischung, was für ein starker Track, der weich klingt und doch eine harte Geschichte hat.
Beatsteaks
(Ms) Lange Zeit dachte ich, dass es für mich nur Indierock gibt. Das war über eine gewisse Zeit das Non-Plus-Ultra-Genre. Doch in den letzten vier, fünf, sechs Jahren hat sich das massiv verändert. Mein eigenes Musikhören ist wesentlich breiter geworden, vielleicht auch ein wenig nischiger. Und da erwische ich mich selbst bei so blöden Fragen wie „Ach, die haben was Neues draußen?“
Ja, die Beatsteaks zum Beispiel! Die bringen dieses Jahr mit Please ein neues Album heraus und Detractors ist die erste Single, die seit gut einer Woche zu hören ist. Die Band, die ich zwischen 2007 und 2011 (grob geschätzt) richtig abgefeiert habe und stets bei I Don‘t Care As Long As You Sing crowd surfen war, packt mich damit gar nicht mehr. Selten klang die Band in meinen Ohren lahmer als mit dieser Single. Natürlich werde ich in die kommende Platte reinhören, aber vielleicht ist es auch Zeit, sich von ein paar alten Helden zu trennen, auch wenn sie stets ein Garant für große Liveeskalation waren. Mit diesem Stück kann ich es mir wirklich nicht vorstellen.
Kiasmos
(Ms) Rein von der Veröffentlichungsstrategie ist das natürlich richtig schlau! Das Format der EP finde ich nach wie vor sehr verlockend. Es ist eine Platte zwischen Single und Album, drei bis fünf oder sechs Tracks, die einfach raus müssen, die für den Moment so richtig gut sind und in sich stimmig obendrein. Erst Ende März haben Kiasmos ihre EP Flown veröffentlicht, die an sich schon wunderschön ist. Ich mag diesen verträumten, elektronischen Sound sehr.
Und jetzt legen sie direkt mit einem ganzen Album nach. Als ob man die geneigte Hörerschaft erst ein bisschen anfüttern wollte. II erscheint am 5. Juli beim geschmackvollen Label Erased Tapes und könnte reiner Balsam für die Seele sein. Zu hören gibt es die Single Burst und es ist ja frech, wie verspielt dieses Lied ist! Es versetzt mich sofort in einen angenehmen Swing, lässt die Gedanken fliegen und mich ganz im Hier und Jetzt. Wunderschön. Dass Janus Rasmussen und Ólafur Arnalds solch ein Sound immer und immer wieder gelingt, ohne dass es langweilig wird, zeugt nicht nur von sehr viel Know-How, sondern auch von ganz viel Feingefühl! II könnte phantastisch werden!
01. Juni - Maifeld Derby, Mannheim
20. September - Stadthalle, Köln
26. September - Columbiahalle, Berlin
Malta Mina
(Ms) So oft schreibe ich es an dieser Stelle. Aber ich höre nicht damit auf, weil es so schön ist und so viel Spaß macht. Ich mag es so sehr, Musikern bei ihrer Entwicklung zuzuhören. Das ist nicht nur bei den ganz großen Bands so, sondern auch bei den etwas Kleineren. Dazu gehört Malta Mina, das Projekt vom Kölner Sebastian Witte. Vergangene Woche erschien seine neue EP I’m No Liar mit vier Tracks. Und es klingt viel runder und griffiger als zuvor. Der 80er-Jahre-Sound ist viel reifer und satter, das macht sehr viel Spaß hier zuzuhören und mitzuwippen. Zudem haben die Texte hier einen viel höheren Mitsingfaktor. Yes, das ist richtig gut und bin wahnsinnig gespannt, wie diese Reise weiter geht!
Feverdreamt
(Ms) Seit vielen, vielen Jahren bin ich zu gewissen Phasen und Gemütszuständen sehr empfänglich für sakrale Musik. Keine kirchlich-geistliche Musik. Das ist mir oft zu bedeutungsschwanger. Es geht mir dann oft um große Klangflächen und das große Tragende. Das kann laut und leise sein. Ghost haben solch Elemente immer wieder in ihrer Musik und Anna von Hausswolff ist sicher die unangefochtene Königin dieser Musik. Ihrem Klang bin ich seit ihrer ersten Platte verfallen, egal ob laut oder leise.
Eher leise, aber auch sehr, sehr andächtig ist die neue Platte von Feverdreamt. Decay Is Present umfasst acht Stücke, die gut eine dreiviertel Stunde Spielzeit haben. Dahinter steckt einmal mehr Alexander Donat, der so viele musikalische Projekte hat, die alle eine andere Handschrift aufweisen, das ist enorm facettenreich und kreativ! Feverdreamt ist seine Ader für das Dunkle und zugleich Andächtige. Hier dominiert die Orgel, der verzerrte und sehr tolle Gesang und der breite Klang, der in meinen Ohren noch ein bisschen fetter klingen könnte. Aber dieses Album macht sehr viel Spaß, obwohl es so düster ist, da die Stücke sehr abwechslungsreich sind. Leider spielt er selten live, aber das würde ich gerne in einer kleinen Kapelle hören!
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