Dienstag, 26. April 2022

Roy Bianco & Die Abbrunzati Boys - Live in Dornbirn

(sb) Sie sind die beste und beliebteste Italo-Pop-Band Deutschlands - und vermutlich auch Italiens. Zudem dürfen sich Roy Bianco & Die Abbrunzati Boys seit Kurzem auch Nummer 1 der deutschen Album-Charts nennen. Madonna mia! So ein Triumph nach vierzig Jahren im Business hat der Band vom schwäbischen Ufer des Gardasees wohl kaum jemand zugetraut. Gestern gastierten die Halbgötter in Satin im Dornbirner Prachtclub Conrad Sohm und sorgten für allumfassende Glückseligkeit. Es war Liebe. Beidseitig. Heftig und schweißtreibend. Herrlich...
 
Normalerweise schreibe ich ja gerne auch was zu etwaigen Vorbands, diesmal habe ich den aber a) den Namen gar nicht erst aufgeschnappt und musste ihn nachträglich googeln (Nand) und war b) froh, dass sie nur eine halbe Stunde spielte. Lediglich ein Track ("Egoist"?) ragte etwas heraus, aber der allgemeine Lärmpegel in der Halle machte mir deutlich, dass ich wohl nicht der einzige war, den das Duo auf der Bühne nicht wirklich angesprochen hat. Nichtsdestotrotz finde ich es immer schade und respektlos, wenn gequatscht wird, während sich die Künstler auf der Bühne abmühen - ob nun gut oder nicht...
 
Um kurz nach 21 Uhr war es dann so weit: Roy Bianco & Die Abbrunzati Boys samt Band betraten die Bühne und das Conrad Sohm wurde nicht nur in Liebe gehüllt, sondern gedanklich in einen grün-weiß-roten Garten Eden verwandelt. Schon mit Brennerautobahn begann die Party, die in Baci einen ersten frühen Höhepunkt fand. Schon da war klar: Das Diclofenac zur Überwindung der Schmerzen infolge eines Hexenschusses zwei Tage zuvor hat sich aber sowas von gelohnt. Menschen lagen sich in den Armen, es wurde leidenschaftlich und hingebungsvoll mitgesungen und getanzt - und das war erst das zweite Lied des Abends!
 
In der Folge wurden die Hymnen aus dem neuen und grandiosen RB&DAB-Album Mille Grazie munter mit den Greatest Hits der Italo-Pop-Heroen gemischt. Träumchen Hilfsausdruck. Wenn Ihr jemals die Chance haben solltet, diese Band live zu sehen, dann tut es! Auch diesmal hat sicher keiner der angereisten Fans sein Kommen bereut. Apropos: Ein Großteil der Zuschauer dürfte sich wohl aus dem süddeutschen Raum nach Vorarlberg gemacht haben. Kennzeichen wir LI, FN, BC, MOD, KN, M, RV und OAL waren allgegenwärtig und sorgten quasi für ein Heimspiel.
 
 
Tage am Pool, Cosenza bei Nacht, Alitalia, Aperol Sprizz - ein Hit jagte den nächsten und spätestens bei Capri '82 musste das ein oder andere Tränchen der Rührung verdrückt werden. Es tat so gut, endlich mal wieder Menschen um sich in einer Konzerthalle zu haben und dann auch noch so einer wunderbaren Veranstaltung beiwohnen zu dürfen.

Ob Giro, Vino Rosso, Bella Napoli oder Maranello, die Dichte an großartigen Tracks ist wirklich beeindruckend. Ist aber ja auch kein Wunder bei 40 Jahren Bandgeschichte im Rampenlicht der funkelnden Schlagerwelt. Mit Ponte di Rialto wurde schließlich der emotionale Höhepunkt erreicht, ehe ein legendärer Abend mit Quanto Costa ein würdiges Ende fand. Vielen Dank für dieses wunderschöne Konzert, tolle Geschichten, so viel Amore - und den anschließenden Trikottausch! Ist es Liebe? Ja, verdammt! Nummer 1, ragazzi!

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