Samstag, 17. Februar 2024

Live in Bremen: My Ugly Clementine

Foto: luserlounge
(Ms) Noch nie gab es so ein starkes Trostpflaster. Denn mein Besuch vom My Ugly Clementine-Gig in Bremen war gar nicht so lang geplant. Zum Glück gab es am Donnerstag noch Tickets, die wurden schon knapp. Eigentlich wäre ich in Kiel am Wochenende, um Pascow zu sehen, doch das fiel leider gesundheitsbedingt aus. Aber ohne Livemusik geht es nicht und der Auftritt der Wienerinnen stand auch schon mit Bleistift im Kalender, da ich vom aktuellen Album The Good Live so unsagbar angetan war/bin. Während ich mich nun auf den Nachholtermin von Pascow freue, bin ich immer noch komplett hin und weg vom Konzert gestern Abend!

Von der Ticketknappheit war um halb acht im Lagerhaus noch nichts zu spüren, nur eine halbe Stunde später wurde es muggeliger, noch ein wenig später war der Laden richtig gut gefüllt. Über 300 Leute ließen sich (hoffentlich) mitreißen! Und das ging schon um acht Uhr los, als Blush Always die Bühne betrat. Früher habe ich immer in alles reingehört, was mich an so einem Abend erwarten könnte, heute lasse ich mich viel lieber überraschen. Das ging komplett auf! Katja Seiffert ist der Kopf von Blush Always und kam allein in Begleitung ihrer beiden technischen Supports auf die Bühne - einem Fernseher und ihrem Handy. Aus letzterem erklangen LoFi-Playbacks der Band, die sonst dabei ist. Dazu sang sie und spielte Gitarre. Was vielleicht erstmal etwas unspektakulär klingen mag, entwickelte sich zu einem satten Rock-Set für über eine halbe Stunde. Sie sang wunderschöne, kraftvolle, persönliche Lieder übers Zuhausesein, seltsame Romanzen und den Zauber des Zwischenmenschlichen. Das hat mich ab dem ersten Ton ziemlich mitgerissen und die Wahlleipzigerin, die Bremen mit London verglich, hat sicher nicht nur mich als neuen Fan abgeholt an diesem Abend! Das war einfach richtig stark!

Und es ging ziemlich satt, rockig weiter. Schon ihr aktuelles Album The Good Life fand ich auf berauschende Weise gitarrenlastig. Dass das live nochmal intensiver wird, habe ich mir zwar insgeheim erhofft, war aber umso glücklicher, dass es noch darüber hinaus ging! Sophie Lindinger, Mira Lu Kovacs und Nastasja Ronck bekamen von Nina Unterstützung am Schlagzeug und komplett waren die Voraussetzungen für einen sehr tanzbaren Abend! Ein Abend in Schwarzlicht und Neon-Spielereien, mit denen sich die vier schmückten und es sah wirklich super gut aus, insbesondere die neongrünen Fingernägel von Mira Lu Kovacs! Muss man einfach mal sagen.
Dann wurde in eineinhalb Stunden ein Paradebeispiel für Indierock abgefeuert! Es bleibt einfach festzuhalten, dass wenn drei schon solo musizierende Künstlerinnen sich zusammen tun, ganz viel Know-How fusioniert, wie ein guter Song aufgebaut wird. Einer nach dem anderen unsagbar catchy! Und die drei Damen so so so sympathisch, drauf bedacht, dass es allen gut geht, ein paar Touri-Facts über Bremen in der Tasche und einem irre guten Set ihrer Tracks im Gepäck! Ich finde es spannend zu sehen, wie sich die drei am Gesang abwechseln und ergänzen, das ist auf Platte ja oft gar nicht so gut zu hören. Es war schlicht elektrisierend, wie viel Spaß Playground, Feet Up, No, Who, Never Be Yours, Circles, Are You In oder The Adviser gemacht haben! Allesamt fantastische Zutaten für einen berauschenden, kurzweiligen und schlicht großartigen Konzertabend! Das hat enorm viel Spaß gemacht und ich freue mich direkt auf die nächste Möglichkeit, sie live zu sehen. Dann nicht als Trostpflaster, versprochen!


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