Liga! Liga! Liga! Foto: luserlounge |
Dieser Termin ist eine lieb gewonnene Tradition. Zum einen von der Band, zum Anderen natürlich für mich als Besucher. Eine kleine Recherche genügt, um herauszufinden, dass auch Superpunk schon zwischen den Jahren ein paar Konzerte spielten. Hamburg und Berlin waren stets dabei, die dritte Stadt variierte ein wenig. Mal Kiel, mal Hannover. Bremen kam und blieb für die Liga. Es ist eine Band, die ich schon lange verfolge und deren Lieder ich mir für ein Konzertbesuch nicht zwingend vorher anhören muss, denn die Texte schlummern irgendwo im Hirn. Die Rhythmen und Melodien, wenn es dann live auf die Ohren gibt, lösen sie dann automatisch heraus.
Also ab zum Lagerhaus. Ein kleiner Tapetenwechsel nach der weihnachtlichen Völlerei ist genau das Richtige! Um zwanzig vor acht ist noch gar nicht so viel los, aber das wird sich noch ändern. Doch ausverkauft ist es bei weitem nicht. Egal. Ich hatte den Eindruck, dass alle Anwesenden einen super Abend hatten. Das hoffe ich insbesondere für Pete Astor, der vor der Liga ein paar Lieder spielte. Singer-Songwriter ohne Band als Support… puh… das ist durchaus schwere Kost. Klar, Pete war super sympathisch, aber seine Stücke haben mich nicht vom Hocker gerissen.
Nicht so wild (für mich), denn danach ging es halt richtig rund! Gerade wenn man eine Band schon öfter gesehen hat, dann kann der Blick ja mal ein wenig Schweifen. Da stehen nun also fünf Herren auf der Bühne. Und alle völlig verschieden! Da steht Fabio Papais an der E-Gitarre. Völlig versunken, introvertiert, in sich gekehrt, eins mit seinem Instrument, ab und an singt er was ins Mikro. Links daneben Gunther Buskies. Wie immer stark am Keyboard und Gesang. Ich frage mich, ob ihm sein Instrument jemals schon hingeflogen ist, er wippt es derart stark nach vorn und hinten, dass es in der ersten Reihe fast an den Kopf knallen könnte, würde man direkt davor stehen. Mit E- oder Akustikgitarre und Gesang natürlich Carsten Friedrichs, der Mittelpunkt der Band. Er ist ein toller Entertainer, zweifelsohne. Wie er die eigenen Lieder an- oder abkündigt, zeugt von viel Selbstironie oder gesunder Überzeugung. Stichwort: Genial! Rechts am Bühnenrand Tim Jürgens: Die personalisierte Coolness. Klar, Bassisten sind immer cool, aber Jürgens hat das zu Ende gespielt. Erhaben über den Dingen hämmert er die satten Töne rein, sieht unsagbar zufrieden aus und scheint diesen Abend voll und ganz zu genießen. Und dann dahinter, sitzend: Heiko Franz! Drummer sind oft wilde Tiere, Franz jedoch ein spielfreudiger Held der guten Düfte! Beinahe in Trance treibt er die Band durch den ganzen Abend!
Und was spielen sie? Lieder von Geschäften! Eis Gerd, Matratzenmarkt, Kilo Shop, Getränkeautomaten. Diese ganzen kleinen, großen, wunderbaren Geschichten sind ein Traum! Ein eineinhalbstündiges Konzert der Liga ist eine großartige Pause vom ganzen Drumherum. Insbesondere in dieser diffusen Zwischenzeit Ende Dezember. Lieder, die nicht weh tun, ein Lächeln aufs Gesicht zaubern, das Tanzbein schwingen lassen, obwohl der Sound ein wenig besser hätte sein können. Egal. Die Liga ist und bleibt ein Garant für großartige Unterhaltung und musikalische Kurzweil, wie es nur wenige andere können! Bis zum nächsten Mal!
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