(mb) Br - Br - Br, bar bar bar. So oder so wurde die Spezies homo sapiens im antiken Griechenland wahrgenommen, die sich schlecht oder gar nur in einer anderen Sprache artikulieren konnten. Die Art und Weise wie sie sprachen klang sehr hart, bar bar bar eben. Herzlich Willkommen, liebe Barbaren. Auch heute gebähren sich viele männliche Wesen nicht sehr viel eloquenter, Brunftschrei nicht ausgeschlossen. Hauptsache zwischensexuelle Betörung. Das lässt mir keine andere Wahl, als einen innergeschlechtlichen Klassenkampf zu kategorisieren. Natürlich verfalle ich hierbei in keinster Weise in Stereotypisierungen.
Stereotyp 1: Der fitnessaffine, dümmliche Muskelprotz
Schneckerl, Bärchen, Tigermausi. Der homo musculus verteilt Kosenamen. Bevorzugt Tiernamen. Symbolisiert Kraft. Dein Vater war ein Dieb, denn er hat den Himmel die schönsten Sterne geklaut und dir in die Augen gelegt. Deine Zähne sind wie die Sterne, so glänzend und schön weit auseinander. Halt. Nein. Abgedroschene Anmachsprüche? Er kennt sie fast alle auswendig.
Nahrung: morgens Proteeinshake - mittags Fast Food und Eiweißshake -abends Eier, Eiweißshake und 6 Weißbier (weil isotonisch).
Typischer Tagesablauf: Aufstehen um 6.30h - Eine Tube Haargel reingewichst - Arbeiten - Fitness Studio mit Muskelshirt und viel stöhnen (Frisur hält) - duschen (Frisur hält immer noch) - Bräustüberl, danach noch mit dem aufgemotzen 3 20er BMW nach Hause.
Hat Erfolg bei: Vorrangig Dorfpomeranzen, die auf die 24 zugehen und kurz bevor sie heiraten noch einmal eine schnelle Nummer schieben möchten. Aufm Heuboden natürlich. Es frägt keiner warum hier Stroh liegt.
Stereotyp 2: Der modeaffine, pseudointelektuelle Kunststudent
Der Homo pseudointelectuus gibt keine Kosenamen, wie trivial. Es spricht Frauen im Buchhandel an, natürlich nur äußerst pretentiös. Anmachsprüche sind solche wie "Hätten Sie die Muße mit mir zu dinieren?" oder " Ich könnte den ganzen Tag aus Krieg und Frieden rezitieren, wenngleich mir Tolstoi ein wenig zu kapriziös erschien".
Nahrung: morgens Kaffee schwarz (alles andere wäre Kulturbolschewismus) - mittags leichter Sommersalat auf Tymian - Zitronen Dressing - Abendessen bei Mutti
Typischer Tagesablauf: Aufstehen um 10h - Baudelaire studieren -danach ins Café und dort rauchen und philosophieren (alles andere wäre dem Geiste unehrenhaft) - abends ins Alternativkino, mit Schal. Im Sommer.
Hat Erfolg bei: pseudointelektuellen Gymnasiastinnen, die gerade ihr Abi machen. Passt wie Goethe´s Faust aufs Auge. Sollte es über die hochintelektuellen Gesprächsthemen hinausgehen, wird es HAARig.
Und was hat nun das ganze mit Hoodie Allen zu tun? Nun, der Bogen ist etwas weit. Aber auf dem kürzlich erschienen, dritten Demotape "Leap year" (Kostenloser Download des Demotapes auf seiner Page: Download Leap Year) rappt der 23- jährige Amerikaner im Chiddy Bang Stile viel über das weibliche Geschlecht, mal stumpf, mal trumpf. Das konnte manchmal natürlich etwas eloquenter sein, doch Hoodie Allen schafft es mit seiner barbarischen Eleganz viele der Titel dank seines bestechenden Flows und klaren Gesangs süß und scharf, hart und weich zugleich klingen zu lassen. Hoodie ist wohl keiner, der die oben beschriebenen Stereotypen erfüllt, wenngleich er sicher beim schreiben der Texte auch mal die ein oder andere dicke Hose angehabt haben muss. Oder wars dann doch nur ein Woodie? Aja, wichtige Erkenntnis. Was noch? Ach ja, luserlounge schreibt endlich mal über Hip - Hop. Einen derben Brunftschrei hierfür bitte. The chase is on!
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