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Mietze Katz
(Ms) Sommer 2009. Ich war noch 18 Jahre jung und mal wieder auf dem Open Flair! Tatsächlich hat mir zelten zu diesem Zeitpunkt wesentlich weniger ausgemacht als heute. Damals waren auch noch vier, fünf Tage Festival kein Problem. Aber Dinge ändern sich, ganz normal. Damals spielten MIA. auf der Freibühne meines Wissens. Es war ein großartiges Konzert, hat wahnsinnig viel Spaß gemacht, voller Leichtigkeit und Freude. Vor vier Jahren kam ihr letztes Album Limbo raus. Nun singt Mietze Katz unter ihrem eigenen Namen! Dazu holt sie sich eine Weggefährtin dazu, die ebenso lang unterwegs ist: Eva Briegel von Juli. HellSehen heißt ihre gemeinsame Single, die sehr elektronisch, sehr dicht daherkommt. Sie singen darüber, dass das alles ganz schön viel ist, was auf uns einballert. Irgendein Schrott auf Social Media, die Nachrichten aus der realen Welt, politische Unsicherheiten. Wie kommen wir dadurch? Am besten gemeinsam! „Ich glaub, ich schaff das nicht allein.“ Eine gute, richtige Einsicht. Ein guter Anlass, sich jemanden dazu zu holen! Ob da noch mehr kommt, ein Album oder dergleichen, werden wir sehen, hell sehen!
Philemon
(Ms) Hamsterrad, Hamsterrad! So lange es läuft und sich dreht und wir darin unsere Energie verbrauchen und langsam ausbrennen, erkennen wir nicht, was wir da eigentlich tun. Und vor allem: wofür! Für uns selbst wohl kaum. Bilanzen und Zahlen müssen stimmen, Vorgaben eingehalten, Regeln umgesetzt, die Bürokratie gefüttert. Erst wenn das Tempo ein wenig runter geht, ein wenig Ruhe einkehrt, schauen wir zurück und denken dann: Was ist bloß mit der ganzen Zeit passiert?! Warum habe ich nicht das gemacht, was ich will und mit gut tut?! Die Antwort kompliziert, vielschichtig, aber man sollte sich ihr stellen. Darüber singt Philemon in seiner Single Gone To Waste. Und das in einem unfassbar gutem Arrangement, das die Dringlichkeit der Frage musikalisch total gut zuspitzt. Die Melodie unterstreicht die gewisse Verzweiflung des Singenden in hervorragender Manier! Dahinter steckt der Belgier Anton De Boes, der unter seinem Künstlernamen im kommenden Frühjahr sein erstes Album rausbringt. Könnte richtig gut werden, könnte aber auch weh tun!
Thees Uhlmann
(Ms) 533 mal fünf. Das sind 2665. 2665 Menschen hatten in den letzten Tagen richtig viel Glück. Die Internetleitungen in Hamburg haben geglüht, gefunkelt und gebrannt. Doch diese Leute sind mit ihrem Glück dadurch gekommen. All jene Menschen haben Karten bekommen für die fünf Konzerte von Thees Uhlmann im St. Pauli Theater im Januar 2025. Fünf Tage hintereinander wird Thees Uhlmann dort spielen, wird feiern. Vor 30 Jahren wird dann das erste Mal Tomte zusammen gekommen sein, vor 15 Jahren begannen die Solopfade. Na, wenn das kein Grund zum anstoßen ist?! Eben! Dass der Ansturm auf diese besonderen Konzerte groß sein wird, wussten auch die Menschen beim Grand Hotel van Cleef, dennoch ist alles zusammengebrochen, wurde wieder zusammen geschraubt. Die anderen lassen sich dann halt davon erzählen. Von Momenten, die Tränen in die Augen schießen und dem Zeitpunkt direkt danach, wo man wundervoll lacht! All das geht nur mit und bei Thees Uhlmann. Allen KarteninhaberInnen: Viel Freude!
The Weather Station
(Ms) Das Ankündigungsspielchen auf Social Media ist doch irgendwie ganz gut, oder?! In der Regel wird erstmal die Ankündigung angekündigt. Ein paar Bilder, ein paar gewollt kryptische aussagen, ein Datum schwirrt im Raum, ein kurzes Video. Solche Sachen eben. Das scheint mittlerweile der Mechanismus zu sein, anstatt einfach zu verkünden: Hallo, ich bringe ein neues Album raus. Nun, wie dem auch sei…
Tamara Lindeman aka The Weather Station macht da natürlich auch mit und das natürlich auf sehr gefühlvolle Art und Weise. Es gab ein paar Bilder, wo sie eine Decke mit ihrem einen Gesicht aufgestickt zur Seite zog. An sich selbst rührte. Das ist schon clever gemacht, denn nun ist klar, worauf das hinausläuft. Klar, es gibt ein neues Album, Humanhood erscheint am 17. Januar! Wahrscheinlich wird es ein wunderschönes, sehr kunstvolles, fein durchdachtes Werk. Die erste Single, Neon Sings, gibt es schon mitsamt beeindruckendem/bedrückendem Video zu sehen! Wer das Wirken von Tamara Lindeman ein wenig verfolgt, weiß, dass sie sehr persönlich schreibt. Das neue Werk ist sehr nah an ihr selbst angelehnt und geschrieben, als sie mit ihrer letzten Platte Ignorance auf Tour. Album und Konzerte waren sehr erfolgreich. Doch sie als Mensch litt darunter, wusste sich nicht so sehr zu verorten zwischen Erfolg und Genuss und hatte psychische Probleme. Die sind nun eingefangen auf 13 neuen Liedern, die im Januar zu hören sein werden. Ignorance hat mich 2021 schon sehr, sehr begeistert! Die Chancen stehen also gut, dass der Nachfolger es auch wird. Für zwei Konzerte kommt sie hier her:
28.02.25, Berlin - Silent Green
Kabinett
(Ms) Der Sommer ist rum, oder?! Da können wir uns einig sein, ist ja immerhin auch schon Anfang Oktober. Doch kaum ist die Sonne weg, ist die Sehnsucht nach ihr größer als vorher. Es wird früher dunkel, langsam kann man die Heizung anmachen und wesentlich mehr Tee trinken. Wie kommen wir aber noch zu diesem herrlichen Gefühl der Leichtigkeit und Sorglosigkeit?! Ganz einfach: Die neue EP Sunflowers von Kabinett liefert genau die Songs dafür! Drei Tracks, die den Spätsommer feiern. Insbesondere Hide & Seek besticht durch eine freche Eingängigkeit. Noch mal eben zu Hause übers Parkett tanzen, während die dicken Socken rausgekramt wurden?! Mit diesen Liedern gar kein Problem! Selten war es einfacher… also: Los!
Ben Lukas Boysen
(Ms) Es gibt Musik, die lässt sich nur erspüren. Sie ist so vielschichtig und wunderschön, dass sie zwar durch die Synapsen schwebt, aber das Worte zu finden, sehr schwer ist. So geht es mir schon seit einiger Zeit, wenn ich Ben Lukas Boysen höre. Seite EP Clarion von 2022 hat sich richtig in meinem musikalischen Hirn eingebrannt. So wunderbar schön und gleichzeitig tanzbar ist das, was der Berliner Musiker auf seinen Stücken zusammenbaut. Es sind Melodien und Rhythmen, zu denen sich am besten die Augen schließen lassen. Entweder verzaubern einen dann der durchaus satte Bass oder die himmlisch-zarten Melodien. Oder beide. Wie auf der neuen Single Fama, die sein kommendes Album Alta Ripa ankündigt, das am 29. November erscheinen wird. Sechs Minuten zum tanzträumen, zu meditieren, schweben, frei sein, versinken, strahlen.
12.10.2024 - Münster, LWL Museum
23.11.2024 - Berlin, Ritter Butzke
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