Foto: Dumbo Tracks |
Jetzt ist es wohl etwas müßig Lavelle und Philipp Janzen miteinander zu vergleichen, aber im Prinzip herrscht da eine ähnliche Vorgehensweise: Ein Typ hat viele Ideen und sucht sich die Leute dazu, die sie mit ihm umsetzen. Einen Richtigen Bandkern gibt es nicht, aber eine Gemeinschaftsarbeit, die ein großes Ganzes schaffen soll.
Philipp Janzen nennt sich Dumbo Tracks und veröffentlicht am 21. Juni (HEUTE!) sein neues Album Move With Intention auf dem geschmackvollen Label Bureau B. Und in meinen Ohren gelingt ihm der rote Faden total! Die Platte, bestehend aus neun Tracks, wirkt sowohl wie ein Mixtape, als auch wie ein richtig gutes, rundes Werk! Im Kern steht Janzen mit einigen Musikern, dazu holt er sich Unterstützung am Mikrophon. Der musikalische Weg besteht aus Pop, Groove und dem besten aus Krautrock - die herrlichen Wiederholungen und den Sog, in man gerissen wird. Er hat eine Dauer von 40 Minuten und ich lasse mich richtig gerne mitreißen! Tanzbar ist es obendrein!
Einen großen Anteil an dem tollen Sound dieses Albums hat Rubee Fegan, die auf vier der neun Tracks zu hören ist. Daughter Of Flood ist ist der Opener von Move With Intention und Fegans Stimme strahlt ganz viel Zauber aus. Dazu ein paar Synthies und ein treibendes Schlagzeug, das nicht aufhören mag. Eine bestechende Kombination, die den Kopf automatisch wackeln lässt. Dieses Album macht ab dem ersten Takt richtig viel Spaß! Ein ganz großartiger Gast ist auch Marker Starling (unbedingt seine Solo-Sachen hören!!!). Denn auch seine Stimme strahlt auf Slow Dispair ganz viel Wärme und Gemütlichkeit aus. Den Beat, den Janzen dazu entworfen hat, gibt Anlass, sich entspannt zurück zu lehnen, den Sound zu genießen und einfach nur im Moment zu sein. Frech, wie gut das klingt. Richtig tanzbar und mit viel Bass geht es auf What If zu, hier werden die Regler herrlich nach oben gedreht und man findet sich auf einmal in einem dunklen Club voller aufblitzender Lichter wieder, wenn Nothingspecial dazu singt. Dann kann man kurz durchschnaufen, um sich direkt danach wieder dem Sog zu ergeben. Ja, die Auswahl der Stimmen auf dieser Platte ist sehr, sehr gut! Auch CPR, wieder mit Rubee Fegan, ist ein sattes Bassbrett! Eine wunderbare Pause schenkt uns das Gastspiel mit Ada auf dem Track Mica. Wie ein leichtfüßiger Flug durch den Morgen erscheint dieses Stück - wunderbar! Auf dem Titeltrack singt Portable und zwar sehr eindringlich, fast schon beängstigend. Aber die Tiefe seiner Stimme ist wie ein wohliger Mantel auf einem elektronischen Korsett. Herrlich, wie auch dieses Stück mich in den Bann zieht.
Jedes einzelne Lied hat ganz viel Charme, tolle Besonderheiten und doch erscheint dieses ganze Album sehr harmonisch, sehr geschlossen. Insgesamt ist es schon eher entspannt, aber das auf neun verschiedenen Weisen. Gerade das macht den besonderen Zauber von Move With Intention von Dumbo Tracks aus. Ein Album, das sehr variabel, sehr ideenreich, sehr kreativ ist und es doch schafft, wie aus einem Guss zu klingen. Zu gerne würde ich das live erleben, aber bislang steht da nichts fest. Doch hier kommt ein Album, das mich sehr überrascht und am Ende des Jahres sicher in meinen Top 5 landen wird!
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