Freitag, 4. August 2023

KW 31, 2023: Die luserlounge selektiert

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Quelle: Wikipedia.org
(Sb/ms) Das doppeldeutige Sommerloch. Es ist das Wetter, in jedem Fall. Hier in Norddeutschland regnet es seit Tagen unentwegt. Hätte ich einen Kamin, ich hätte ihn letztens am Abend entfacht. Eigentlich waren noch ein paar längere Radtouren geplant, stattdessen kann ich nur die Reifen aufpumpen und die Kette ölen. Ein seltsamer Sommer ist das. Eher ein Herbst. Aber die Hoffnung, jaja, ihr wisst schon. Das Trostpflaster, dass es schon viele gute Tage gab, beruhigt irgendwann auch nicht mehr so richtig. Aber hey, lieber August, zeig uns doch nochmal, was geht. Und schenke den Menschen beim Appletree oder in Wacken eine entspannte Zeit!

Paul & The Microcosm
(Ms) Langsame Rockmusik ergibt für mich ganz wenig Sinn. Es darf gerne scheppern und knallen und richtig verzerrt sein. Es muss eine wichtige Bedingung geben, damit mich langsame Rockmusik packt. Und das ist Dynamik, Dichte, Kraft. Genau das schaffen Paul & The Microcosm sehr, sehr gut auf ihrer Single Bacillus! Das gleichnamige Album der jungen Band aus Köln erscheint am 27. Oktober und könnte ein irrer Soundtrack für den Herbst werden, wenn es früher dunkel wird und die Stürme fegen. Dann will ich diesen Track rauf und runter hören. Die Band ist im Sound wahnsinnig konsequent, ziehen es zum genau richtigen Anteil durch, die Gitarren langsam zum dröhnen zu bringen. Dazu diese unsagbar einnehmende Stimme und es passt einfach vorne und hinten und klingt so, als ob die Gruppe schon ewig im Geschäft sei! Das macht richtig Bock, das knallt gut! Langsam und eindringlich!

13.10. Stuttgart, Werkstatthaus
27.10. Köln, Cologne Music Week
30.10. Berlin, Monarch
31.10. Kassel, Goldgrube
02.11. Leipzig, Noch Besser Leben
05.11. Hamburg, Astra Stube


Riskee and the Ridicule
(sb) Grime, Hip Hop, Metal - und das alles in wunderschönem britischem Kent-Akzent! Riskee and the Ridicule habe ich vor ein paar Monaten dank des Kindergarten-Erziehers meines Sohnes (es lebe die musikalische Früherziehung!) mit Molotov Cocktails kennengelernt, nun gibts endlich ein neues Album. Platinum State kommt am 25.08. in die Läden, bei mir läufts schon seit ein paar Wochen auf Heavy Rotation. Und es ist ein ganz schönes Luder! In den ersten paar Tracks versucht es zu sehr zu gefallen, ist auffallend mainstreamtauglich (sofern man diese Musikrichtung überhaupt dem Mainstream zuordnen möchte) und biedert sich geradezu an. Ja, mir gefällt das auch - so ist es nicht - aber seine wahre Stärke findet die Scheibe dann erst in der zweiten Hälfte, wo man eher wieder das Dreckige und Rotzige bekommt, was die Briten ausmacht. Insgesamt aber natürlich wieder ein klasse Ding, das die Jungs da raushauen.
 

 
Peter Broderick & Ensemble 0
(Ms) Wenn Musik ihre Kreise zieht und mich in Gebiete vordringen lässt, die vorher für mich weitgehend verschlossen blieben, blühe ich auf. Ich liebe es, über Umwege Neues kennenzulernen. Oder Verschollenes. Wie zum Beispiel das Werk von Arthur Russell. Den Namen habe ich vorher noch nie gehört, scheint aber in den leider nur 41 Jahren, die er gelebt hat, ein großer Pionier der Avantgardemusik gewesen zu sein. 1983 ist sein Album Tower Of Meaning erschienen. Vierzig Jahre ist das her. Nun schnappt sich Peter Broderick zusammen mit dem Ensemble 0 diese Stücke, um sie neu arrangiert wieder zum Leben zu erwecken! Broderick, der mal Teil von Efterklang war, fand eine der wenigen Aufnahmen Russells und arbeitete sie mühsam und sehr feinfühlig wieder auf. Das Ergebnis wird ab dem 6. Oktober zu hören sein, denn dann erscheint Give It to the Sky: Arthur Russell’s Tower of Meaning Expanded. Ein wenig kann man schon in diese Platte reinhören, die 80 Minuten Spieldauer aufweisen wird. Nicht nur die Tower Of Meaning-Stücke werden darauf enthalten sein sondern auch noch ein paar weitere Lieder von Russell, die es so, so, so wert sind, wieder ans Tageslicht geholt zu werden! Große Klasse!


Bayuk
(Ms) Eine Entwicklung mehr oder weniger aktiv mitzuerleben, ist eine überaus spannende und freudemachende Angelegenheit! Wie der Kürbis im Garten abgeht, macht Spaß. Wie Freundschaften über viele, viele Jahre gedeihen ebenso. Oder Künstler selbstredend. Recht früh in seinem musikalischen Schaffen habe ich Bayuk gehört. Haaappiiiiiiiiiiiiinneeeeezz ist und bleibt ein überragender Track! Aufmerksam verfolge ich sein Schaffen. Mit seinen neusten Liedern schlägt er eine noch poppigere Ebene ein, als zum zweiten Album bereits. Ja, der klang und die Harmonien haben sich ein wenig geändert, aber die Stimme und sein Timbre sind gleich geblieben und das ist auch hervorragendes Wiedererkennungszeichen. Auch wenn mir 18 beispielsweise nicht mehr so stark zusagt, habe ich im Gefühl, dass Bayuk selbst in seiner Musik viel gefestigter ist! Am 25. August kommt seine nächste EP raus. Sie heißt But I Want Magic, auf dessen Liedern er sich immer noch über wackelige Beziehungen zwischen uns Menschen auslässt. Ein Thema, das sich zurecht auch unendlich bearbeiten lässt! Ein Leitgedanke, der sich durch sein Schaffen zieht, die Musik ändert sich. Eine wunderbare Entwicklung. Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht!

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