Fabio Bacchet alias Hello Piedpiper. Quelle: scheune.org |
Dieses vorurteilsbehaftete Bild muss eindeutig gesprengt werden.
Und keiner ist dafür besser geeignet als der in Köln lebende Fabio Bacchet, der sich musikmachend Hello Piedpiper nennt. Am kommenden Freitag bringt er über K&F Records sein zweites Album "The Raucous Tide" heraus. Wie klingt es? Kurz und knackig und ohne Umschweife: So wie ein heißer Kandidat für die Top 5 der Alben des Jahres. Nicht mehr, nicht weniger!
Was bewegt uns zu dieser tollkühnen Behauptung?
Bacchet liefert hier nicht nur ein Album mit vielen erstklassigen Songs ab. Nein. Es könnte ganz große Filmmusik sein, so ausgewogen spielt er mit Stimmungen, Hochs, Tiefs und einem herausragenden Sinn dafür, wann welches Instrument oder seine Stimme im Vordergrund stehen sollte. Dabei bewegt er sich zwischen der dramaturgischen Klangwelt von Get Well Soon - nur ohne Gitarrenlast und Lautstärke - und feinstem Folkpop, wie wir ihn lieben.
Dieser besticht in vielen Nummern, wie dem Opener "Hunter", in dem das wandelnde Gitarrenspiel den Hörer positiv gemeint einlullt, wie eine liebe Spinne, die einem ein Netz webt, damit man sich darin niederlassen kann. Gitarren werden gezupft, leicht angeschlagen oder bieten die Grundlage für einen herrlichen Rhythmus. Dazu gesellt sich seine sehr gesettelte Stimme, die leise brilliert und laut beeindruckt.
Selten habe ich ein Song, der das Ableben eines lieben Menschen behandelt, so nah erleben können wie "Light Wood". Es trotzt nicht vor melancholischer Traurigkeit, sondern stellt ihr auch eine erlösende Leichtigkeit entgegen: Groß! Andere ernste Themen, wie der Einsatz von Soldaten, die zwischen Befehl und Gewissen stehen ("Ask For Them"), machen das Album inhaltlich breit. Erstaunlich aktuell und gesellschaftspolitisch kommt "Lampedusa" daher, das - schnell zu erahnen - die Geschichte eines Geflüchteten beinhaltet.
Leicht ist die Musik von Hello Piedpiper, sie geht wundervoll ins Ohr, überzeugt mit kleinen Chorsequenzen, Klavierparts und dem spatanischen Einsatz von Bläsern im Hintergrund. Zeit geben muss man den Liedern dennoch, dann entfalten sie ihre ganze Schönheit. Man kommt nicht umhin, diese Platte ganz groß zu finden. Hier biedert sich niemand an, sondern schlägt mit Raffinesse und Können um sich, aber sachte.
Schaut Euch Fabio mit Band bitte an. Hier:
14.04. - Stuttgart - Café Galao (+ Honig Solo)
15.04. - Aachen - Raststädte (+ Honig Solo)
20.04. - Erlangen - E-Werk (+ Honig Solo)
21.04. - Rorschach (CH), Treppenhaus (+ Honig Solo)
23.04. - Köln - Artheater (+ Honig Solo)
24.04. - Hamburg - Prinzenbar (+ Honig Solo)
25.04. - Berlin - Privatclub (+ Honig Solo)
26.04. - Dresden, Scheune (+ Honig Solo)
27.04. - Osnabrück - Kleine Freiheit (mit Spaceman Spiff + Patrick Richard)
28.04. - Mannheim - Kulturbrücken Jungbusch (+ Honig Solo)
29.04. - Wiesbaden - Walhalla Spiegelsaal (+ Honig Solo)
30.04. - Münster - Pension Schmidt, Münster (+ Honig Solo)
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