(sb) Obacht, liebe Luser, jetzt
wird's psychologisch-künstlerisch: Katharsis griechisch κάθαρσις „Reinigung“)
bezeichnet in der Psychologie die Hypothese, dass das
Ausleben innerer Konflikte und verdrängter Emotionen zu
einer Reduktion dieser Konflikte und Gefühle führt. Vornehmlich wird von
Katharsis gesprochen, wenn durch das Ausleben von Aggressionen,
wie das Schlagen auf einen Sandsack, eine Reduktion negativer Emotionen (Ärger,
Wut) erzielt werden soll. Die Leipziger Schule hingegen ist eine
Strömung der modernen Malerei der 1970er bis 1980er Jahre, die von Leipziger Malern
geprägt wurde.
Was das nun hier zu suchen hat?
Der Leipziger Rapper Johnny Katharsis veröffentlichte
kürzlich mit seiner Band Leipziger
Schule das Album „Elefanten“, das ich Euch hier vorstellen möchte. Ich muss
Euch ehrlich gestehen, dass ich von dem Künstler bis zu seiner Nachricht bei Facebook
noch nie gehört hatte, doch als dann das Päckchen mit Vinyl, CD, Poster und
sonstigen Gimmicks in der Casa Luserlounge eintraf, war das Interesse sofort
geweckt.
Bild: https://twitter.com/katharsis369 |
Und hey, wie gut ist das denn
bitte? Es ist eine Schande, dass man deutschsprachigen Sprechgesang immer noch
viel zu oft mit irgendwelchen Prolo-Rappern gleichsetzt, wo es doch
intelligente Künstler gibt, die durch Wortwitz, Flow und insgesamt sehr
breitgefächerte Musikalität bestechen und überzeugen. Ob das nun
Freestyle-Gott Roger Rekless ist, der nebenher auch als Hardcore-Sänger bei
GWLT ordentlich aufdreht, Fatoni (zuletzt gigantisch mit Mine) oder Fiva (immer
noch mit JRBB auf Tour) – der deutschsprachige Hip Hop lebt und ist vielfältig
wie selten zuvor.
Doch zurück von München nach Leipzig:
„Elefanten“ ist nur einer von zahlreichen Releases, die Johnny Katharsis in
diesem Jahr rausgehauen hat, aber meines Erachtens der beste; Spotify sei Dank
kann man das ja heutzutage ganz gut und zügig vergleichen.
Textlich passt sich Johnny sehr
gerne der Definition seines Nachnamens an und mäandert durch die heutige
Gesellschaft, drückt den Daumen in die Wunde der Ungerechtigkeiten und
beobachtet seine Umwelt ganz genau. Dabei verzichtet er auf das
Oberlehrerhafte, sondern nimmt den Hörer bei der Hand und führt ihn durch seine
Umgebung. Sehr angenehm, sehr unaufgeregt und genau deswegen so hörenswert und
nachvollziehbar.
Meine Lieblingstracks auf „Elefanten“:
Welt retten, Fußballplatz und ganz besonders Nina.
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