Quelle: privat |
Die musikalische Vorprägung kommt dabei nicht ganz zufällig: Vater Jeff ist ein bekannter und mehrfach prämierter Künstler und Musiker, u. a. bei der sagenumwogenen Band ODIN, ihr Onkel Johannes musizierte einst mit Frank Zappa. „Mein Vater hat mir nie etwas verboten, alles war eine Welt der Möglichkeiten, alles wurde ausprobiert", resümiert Phela heute und scheint zufrieden mit dem Lauf der Dinge. Kein Wunder, denn die Kindheit auf dem väterlichen Künstlerhof eröffnete ihr eine Perspektive und ließ sie schon früh mit der Musik und ihren Protagonisten in Kontakt treten.
Während ihre zwei Jahre ältere Schwester als Kind Klavier spielte, lernte Phela autodidaktisch das Geigenspiel „um meine Schwester begleiten zu können.“ Phela durchlief in ihren Jugendjahren in der Folge eine vergleichsweise steile Karriere als klassische Geigerin, gewann Wettbewerbe, Preise und machte von einem Tag auf den anderen mit alldem Schluß. Kompletter Break, aus und vorbei.
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zurück zur Musik, denn ihre zweite Liebe, die Fotografie, führte Phela in die Vororte und Problemviertel der Metropole, wo sie Fotos von Straßenmusikern machte, „weil sich die Sehnsucht zur Musik über drei Banden in mir zurückmeldete.“
Zurück in Deutschland studierte Phela, na klar, Musik, doch auch das war noch nicht die Erfüllung und so verließ sie Hannover, um sich in Berlin zu verwirklichen. Berlin, Sehnsuchtsoase, Anonymität und doch ein Dorf, in dem zueinander findet, was zueinander gehört. Dort lernt sie Cecil Remmler, Marek Pompetzki und Paul Neumann kennen, die gemeinsam das Numarek Studio in Kreuzberg betreiben. Ohne dass Phela zu diesem Zeitpunkt je eigene Songs gesungen hätte, vertrauen ihr die drei trotzdem und nehmen mit ihr den Song „Lavendel“ auf - mehr Material, außer einer handgeschriebenen Kladde voller Gedichte, Textminiaturen und Songideen, existierte 2013 noch nicht: „Es ist eigentlich unglaublich, dass die drei ganze zwei Jahre ihres Lebens in mich investiert haben, ich meine: Keiner von uns hatte doch eine Ahnung, ob ich die Musik, die wir da gemeinsam im Studio erarbeiteten, auch live würde vortragen können.“
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Kein Wunder, denn "Seite 24" ist ein Meisterwerk, das einen berührt, das einen packt, emotional durchschüttelt und nicht mehr loslässt. Das Album ist nicht laut, die Melancholie in Phelas herausragender Stimme schwingt stets mit, die Texte handeln von Liebeskummer, Trauer, Sehnsucht, Hoffnung, Verlust und Erwartungen. Wo mir nach zehn Zeilen die Wörter ausgehen würden, um diese Gefühle zu verbildlichen, gelingt es der Künstlerin, knapp 40 Minuten lang Poesie zu erzeugen, ohne auch nur einmal peinlich zu wirken, was bei deutschen Texten ja schnell mal passieren kann. Dass ihre Band zudem aus ausgezeichneten Musikern besteht, die die Instrumentierung der Songs jederzeit stimmig umsetzen, ohne sich dabei in den Vordergrund zu drängen, rundet dieses bemerkenswert starke Debütalbum ab.
Unbedingte Kaufempfehlung!
Teile dieses Textes wurden der Homepage von Phela (www.phela.de) entnommen oder daran angelehnt.
Wirklich eine phantastische Sängerin und Songwriterin. Habe sie Anfang Februar auf ihrem allerersten Konzert als Support von Max Prosa gesehen und gehört. Damals trat sie noch unter dem Namen ELA auf.
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