Montag, 23. Dezember 2019

Adventskalender, Türchen 23: (sb) und sein Musik-Jahr 2019!

Bild: amazedmag.de
(sb) Wieder ein Jahr näher an der Rente! Immerhin. Aufgrund akuten Zeitmangels blieb die Musik dieses Jahr meist ziemlich auf der Strecke, viele Alben wurden lediglich zwischen Tür und Angel angehört, die besuchten Konzerte können an einer Hand abgezählt werden und so wirklich mit Muße konnte die Kunst nur höchstselten genossen werden. Ich wünsche mir sehr, dass das eines Tages wieder anders sein wird, da die Musik seit Jahrzehnten eine der größten Triebfedern meines Lebens darstellt und mich schon aus so manchem Tief rausgeholt hat oder - und das darf man nicht vergessen - Euphoriewellen ausgelöst oder verstärkt hat. Die Kraft der Musik ist schier unendlich, wenn man die Möglichkeit hat und bereit ist, sich darauf einzulassen.

Auf ein cooles, ruhiges, lebenswertes und etwas entspannteres 2020! Aber hier erstmal meine musikalischen Höhepunkte des ablaufenden Jahres - viel Spaß damit!

Alben des Jahres 2019:

Platz 3:
No King. No Crown. - Smoke Signals
Im Dezember 2018 landete Smoke Signals bei uns bereits im Postfach, veröffentlicht wurde es dann im Januar und ist seitdem mein ständiger Begleiter. Was für wunderschöne Musik, die mein Seelenleben in vielen Situationen so unfassbar treffend reflektiert. Ich habe mich auch sehr gefreut, die Dresdner Band im Oktober live erleben und kennenlernen zu dürfen und hoffe sehr, dass man noch sehr viel von No King. No Crown. hören wird.


Platz 2:
Faber - I Fucking Love My Life
2017 lieferte Faber mein persönliches Album des Jahres ab, diesmal scheitert er knapp - und das, obwohl I Fucking Love My Life sogar noch besser ist als sein Debüt Sei Ein Faber Im Wind. Der Schweizer ist ein herausragender Künstler, sein Zynismus geht durch Mark und Bein und die Art und Weise, wie er der Gesellschaft den Spiegel vorhält, sucht ihresgleichen. Seine Texte laden dazu ein, sie falsch zu verstehen und zu interpretieren, wenn man es intellektuell und oder motivatorisch nicht überreißt, sich damit auseinanderzusetzen. Eine perfekte Voraussetzung also, um anzuecken und für reichlich Gesprächsstoff zu sorgen. Ganz großartig!


Platz 1:
Enno Bunger - Was berührt, das bleibt
Ganze fünf Videos veröffentlichte Enno Bunger, bis im Juli dann endlich der Release seines Albums Was berührt, das bleibt folgte. Fünf Songs, fünf Volltreffer, fünf Mal Emotionen pur und fünf gute Gründe, dem Album entgegen zu fiebern. Und ich wurde nicht enttäuscht: Der Longplayer übererfüllte alle Erwartungen, war wochenlang Stammgast in meinem CD-Player und quasi schon vor Release mein Album des Jahres. Wie man seine Gefühle so berührend in Worte und Melodien fassen kann, wird mir wohl auf ewig ein Rätsel bleiben, aber Enno Bunger schafft es spielend, seine Hörer innerhalb weniger Minuten weinen und dann schallend lachen zu lassen. Vielen Dank für dieses überragende Album und das wundervolle Live-Erlebnis im Oktober (siehe unten).



Songs des Jahres 2019:

Platz 3:
Thees Uhlmann - Fünf Jahre nicht gesungen
Mit dem Album Junkies und Scientologen bin ich noch immer nicht warm geworden, der Comeback-Track Fünf Jahre nicht gesungen ist hingegen nachhaltig im Gedächtnis geblieben, zumal er sehr hohe Erwartungen geweckt hatte, die dann aber größtenteils leider nicht erfüllt wurden. Thees Uhlmann ist zurück, er hatte zweifelsohne gefehlt, aber entweder hat er sich weiterentwickelt oder ich - ich habe da so nen Verdacht... Wie dem auch sei: Das Leben ist kein Highway, es ist die B73.


Platz 2:
PUP - Kids
Von Norddeutschland nach Kanada! Zunächst gab es zu Kids, dem ersten Single-Release des aktuellen PUP-Albums Morbid Stuff, nur ein Comic-Audio-Video, später wurde dieses kleine Meisterwerk nachgereicht. Starkes Album, klasse Song - und insgesamt sehr großartige Lyrics einer völlig zu Unrecht viel zu unbekannten Band.



Platz 1:
Fatoni - Die Anderen
Der beste deutsche Rapper der Welt auf Platz 1 - aber knapp wars, zumal sein Album Andorra dann doch doch deutlich seltener lief als erwartet und trotz Vorschusslorbeeren und überragender Vorab-Single nicht so zündete wie erhofft. Versteht mich nicht falsch: das ist Jammern auf höchstem Niveau! Die Anderen ist natürlich ein Mega-Track, der mich wochenlang auf höchster Lautstärke im Auto begleitete, dessen Aussage mir gefällt und der einfach für alles steht, was Fatoni zu leisten imstande ist.



Bestes Live-Erlebnis 2019:

Viele Konzerte habe ich dieses Jahr zugegebenermaßen nicht gesehen, aber die wenigen waren durch die Bank super. Sei es nun Friska Viljor in Dornbirn, No. King. No Crown. in Rorschach oder Enno Bunger im Ampere, München - alle waren super, der Titel geht dann aber doch nach Ostfriesland, weil Enno Bunger nicht nur das in meinen Augen beste Album des Jahres auf die Bühne brachte, sondern darüber hinaus eine ganz wunderbare und Atmosphäre geschaffen hat, in der sich alle Besucher mehr als wohl fühlten. Ganz große Emotionen, politische Ansagen, Komik - da war für jeden was dabei und der Abend war von A bis Z überragend. Und 2020 ist Enno wieder unterwegs, also unbedingt hingehen!


Geheimtipp für 2020:

Kann man bei einer Band, die bereits zwei Top 20-Alben in Deutschland hatte, überhaupt noch von einem Geheimtipp sprechen? Egal! Turbostaat werden im Januar ihr neues Album Uthlande veröffentlichen und die Vorfreude könnte nicht größer sein. Schon ihre ultimative Livescheibe Nachtbrot hätte es verdient gehabt, in die Bestenliste 2019 aufgenommen zu werden, aber diesmal habe ich mich doch dazu entschieden, nur Studioalben zuzulassen, obwohl Nachtbrot zusammen mit Enno Bungers Meisterwerk sicher der Longplayer war, den ich dieses Jahr am häufigsten angehört habe.


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