Mittwoch, 29. Juli 2015

Schlager wie wir ihn wollen

Quelle: schlagerplanet.de
(ms) Schlagermusik. Das ist mit Abstand das schlimmste was es überhaupt gibt. Man denkt unmittelbar an Frau F., Herrn S. oder Frau B. Es ist nicht nur Vergewaltigung der so schönen Musik, sondern auch aktive Sterbehilfe. Es ist ein Grauen, ganz furchtbar. Man denkt auch an schwitzig-volle Dorfdiscotheken, wo jeder Wolfgang Perty-ähnliche Song von Ü40-Besuchern mit Ärschebetatschen und Getränkeausgeben begleitet werden. Ein einziges Mal war ich auf einer Schlagerparty, vielleicht war es das übelste, was ich je erlebt habe. Der Abstieg meines Herzensvereins aus der ersten Liga ist nichts dagegen.

Doch darf man überhaupt fragen, ob es Licht in diesem Dunkel, diesem Dickicht gibt? Kann man annehmen, dass es da Künstler gibt, die dem geneigten Indie-Kid gewogen sind? Existieren Bands, die man ungezwungen nach Die Sterne, Oasis, Alt-J, The XX, Wanda oder Calexico hören kann? Das wird eine harte Suche, aber mit etwas Glück wird man da fündig.
Wie jetzt? Echt? Luserlounge goes Schlager?
Nein, so schlimm steht es um uns und das Sommerloch auch nicht. Es ist aber eine ganz interessante Bewegung zu beobachten, die auch bei den Britpop-Jüngern für Erstaunen, Begeisterung und schieres Ausrasten sorgen. Doch wer soll das bitte sein und wie kann man das ernst meinen?
In erster Linie sind das zwei Künstler, die hervorstechen. Dagobert und Christian Steiffen. Den letzten Namen bitte laut aussprechen. Jetzt gilt es: Erst anhören, dann weiterlesen:



Dagobert. Der Name ist schon ein Hit. So malerisch, so verspielt. Der junge Mann kommt aus der Schweiz, wie man schnell hören kann. Christian Steiffen. Der Name ist Programm. Dieser Junggebliebene kommt aus Georgsmarienhütte, einem idyllischen Städtchen bei der Metropole Osnabrück. Nach dem Hören der Songs ist eines schon glasklar und schreit einem ganz laut ins Gesicht: Bitte nicht ernst nehmen. Beide sind nicht zwingend Parodisten des Schlager, sie veralbern ihn auch nicht wirklich. Sie nehmen ihn aufs Korn, verfeinern den Schlager und könnten ohne weiteres auf WDR4 laufen. Wenn sie nicht so ironisch wären. Der selbstverliebte Steiffen und der geleckte Dagobert würden nie bei den großen Schlagershows der Öffentlich-Rechtlichen auftreten. Sie spielen ganz woanders. Steiffen zum Beispiel nächste Woche bei Olgas Rock und dem Open Flair, wo sich ganz andere Musikverrückte die Klinke in die Hand drücken. Dagobert hat letztes Jahr in Bielefeld bei einem Event mit Feine Sahne Fischfilet und Casper gespielt. Bei seinem aktuellen Album "Afrika" haben immerhin Mitglieder von Kreator und Get Well Soon mitgewirkt.
Die Indie-Kids müssen da durch. Die Verständnisvollen nicken leise. Die Hedonisten feiern es voll ab!

Schlagermusik... wer hätte das gedacht?!

Samstag, 25. Juli 2015

Einen Sommer lang nur Tanzen auf dem poolbar-Festival!

(sf) Feldkirch, Vorarlberg, Österreich - ein schönes Fleckchen Erde und Heimat des wundervollen poolbar-Festivals. Platziert an der geografischen Schnittstelle zwischen Österreich, Deutschland, Liechtenstein und der Schweiz wird das Alte Hallenbad jeden Sommer zu einem grenzüberschreitenden Hotspot, wenn das poolbar-Festival für fast sieben Wochen seine Türen für 20.000 Gäste, kulturelle Auseinandersetzungen und gleichzeitig Party-Spaß öffnet. Dazu noch tolle Menschen, eine außergewöhnliche Location, angenehme Preise und ein klasse Craft-Bier-Angebot neben dem offiziellen 16er-Blech - will man mehr? Seit 1994 gelingt es den Veranstaltern Jahr für Jahr, nationale und internationale Größen zu engagieren und ein fantastisches Programm zu gestalten.

2015 macht da keine Ausnahme: Wanda, Kele Okereke, Käptn Peng & Die Tentakel Von Delphi, Dillon, Aloe Blacc, Olympique, William Fitzsimmons und viele andere fanden den Weg ins heimelige und jedes Mal wieder sehr familiär angenehme Ambiente des Festivals, das sich über mehrere Wochen erstreckt und einen musikalischen Sommer in Bodenseenähe gewährleistet.

Einen glatten Hattrick legte die Luserlounge dieses Jahr hin, denn gleich drei Mal innerhalb einer Woche nutze ich die österreichische Vignette, um das überragende Angebot des poolbar zu nutzen. 

Den Auftakt machte der Auftritt von Wanda, die im Oktober ihr neues Album "Bussi" veröffentlichen werden. Support an diesem Abend war die israelische Combo Acollective, die mit ihrer experimentellen Musik voll und ganz überzeugen konnte, auch wenn nicht jeder Song meinen Nerv traf. Musikalisch wars aber einwandfrei und eine Überraschung ging direkt in die nächste über.

Was soll man zu Wanda noch groß schreiben? Es war wieder großartig, die ohnehin schon mörderheiße Halle wurde noch heißer und Amore tropfte aus allen Poren. Man darf jedoch gespannt sein, wie lange der Hype noch anhält, denn die neuen Songs fallen aus meiner Sicht qualitativ schon ein wenig von den "Klassikern" ab. Live haben es die Jungs aber brutal drauf und man hat das Gefühl, ihnen würde nie die Energie ausgehen. 

Den groben Kontrast dazu bildete William Fitzsimmons, der eine knappe Woche später das poolbar
mit seinen akustischen, meist melancholischen Songs beehrte. Schon im vergangenen Jahr sollte der sympathische Amerikaner in Feldkirch auftreten, musste jedoch aufgrund eines Todesfalls in der Familie leider absagen. Umso gespannter war das Publikum diesmal und wurde nicht enttäuscht: amüsante Anekdoten, gefühlvolle Texte, wunderschöne Arrangements und ein sehr respektvolles Publikum rundeten einen durchwegs gelungenen Abend ab, auch wenn ich den Support-Act Prinz Grizzley eher peinlich fand. Wieso ein österreichischer Country-Sänger in Österreich seine Lieder auf Englisch ankündigen muss, bleibt wohl sein Geheimnis. Ja mei, jedem das Seine, oder?

Fitzsimmons hingegen gab sich sehr publikumsnah und spielte seine Zugaben mitten unter den Gästen, was natürlich sehr gut ankam und zu Begeisterungsstürmen führte, die dem zurückhaltenden Künstler fast schon unangenehm waren.

Kommen wir zum Höhepunkt: Olympique! Okay, wir berichten nicht zum ersten Mal über die Salzburger, aber die sind halt einfach jedes Mal wieder so geil, dass ich gar nicht anders kann, als sie in den höchsten Tönen zu loben.

Als Vorband agierte diesmal Mynth, bestehend aus dem Zwillingspaar Giovanna und Mario Fartacek. Schleppende Beats, atmosphärische Synthesizerklänge und darüber eine weiche, zarte Stimme, so in etwa kann man sich die musikalische Reise mit Mynth vorstellen. Ist jetzt nicht unbedingt meine Musikrichtung, war aber dennoch unterhaltsam und ließ sich sehr gut aushalten. Zudem kamen beide sehr sympathisch rüber, was für einen zusätzlichen Pluspunkt sorgte.

Mario fuhr an diesem Abend übrigens eine Doppelschicht, denn er ist auch Mitglied des mittlerweile zum Quartett aufgestockten Newcomers Olympique. Diesmal kam wieder die geniale Videoanimation im Hintergrund zum Einsatz, die mich schon in Lustenau begeistert hatte und die die sphärische Atmosphäre weiter verstärkt. Gleich fünf Songs, die nicht auf dem Über-Album "Crystal Palace" zu finden sind, wurden zum Besten gegeben und jeder einzelne davon nährt die Hoffnung, dass der zweite Longplayer wieder genial wird.

"Ivory", "The Reason I Came", "No Estate To Remind" und mein Favorit "Lullaby" wurden von den im ehemaligen Schwimmbecken untergebrachten Zuschauern gefeiert, Highlight war diesmal jedoch unangefochten "Let Us Fade Away", das Fabian diesmal mit Mynth-Sängerin Giovanna als Duett zelebrierte. Wahnsinn!

Einziger Kritikpunkt bleibt somit, dass das Konzert leider viel zu kurz war - mehr als eine Zugabe wäre schon schön gewesen. Die dort eingesparte Zeit nutzen die Bandmitglieder jedoch sinnvoll und mischten sich unters Partyvolk. Schön, dass die Jungs das so konsequent durchziehen und immer ein offenes Ohr für ihre Fans haben.



An dieser Stelle auch nochmal ein riesengroßes Dankeschön für das Geschenk in Form der EP aus dem Jahr 2011. Und unter uns: gut, dass Ihr "Lullaby" nochmal überarbeitet habt! :-P







Mittwoch, 22. Juli 2015

MELT! 2015



(cg) Drei Tage hat es nach dem Melt-Festival gedauert, bis ich wieder in der 'normalen Welt' angekommen war. All diese Eindrücke müssen auch erst einmal verarbeitet werden. Das Melt fand dieses Jahr zum 18. Mal statt und ist wirklich ein außergewöhnliches Festival, allein die Kulisse ist das Geld für das Ticket allemal wert. Ich war zum ersten Mal dort und soviel sei schonmal gesagt: Es war überragend gut!




 

 

Ort

Das Melt findet eine Woche nach dem Splash-Festival in Ferropolis, der Stadt aus Stahl bei Gräfenhainichen statt. Das liegt irgendwo zwischen Leipzig und Berlin im Ostdeutschen Nichts. Es gibt einen großen See in den man direkt vom Campinggelände aus hineinhüpfen und sich abkühlen kann. Das Campinggelände selbst ist in Nord- und Südcamp unterteilt, es gibt eine Greencamping Area und eine Camping Plus Area, auf die man auch mit dem Auto fahren darf. Das Bühnengelände liegt etwas weiter nördlich auf einer Halbinsel im See, lässt sich in 10 Minuten zu Fuß erreichen (hier empfiehlt es sich mehrere Wegbiere einzupacken) oder in 2 Minuten mit dem Shuttlebus, der alle Festivalbesucher umsonst hin und her fährt. Das Bühnengelände ist wirklich sehr liebevoll gestaltet. Es gibt mehrere Bühnen die sehr nah beieinander liegen, man kann alles von überall aus schnell erreichen. Überragt wird die Szene von den alten Kohlebaggern, die von einer vergangenen Zeit berichten, als vor Ort noch Tagebau betrieben wurde. Sie werden nachts bunt ausgeleuchtet, was wirklich unglaublich schön ist. Man kommt sich vor wie die geschrumpfte Alice im Wunderland, alles leuchtet, alles ist bunt und glitzert und man kann deutlich an Drogen und Alkohol sparen, wenn man sich einfach von dieser Schönheit berauschen lässt. Barfuß tanzen kann man an der Bühne am See, sich ausschwitzen im Bühnenzelt, trocken bleibt man vor der überdachten gelben Bühne und die beste Atmosphäre entsteht vor der Main Stage.

© meltlovers.ch


Organisation

Auch hier kann ich fast nur Loben. Alle Abläufe vom Parken, über die Bändchenvergabe bis zum Bezahlen am Bierstand verliefen reibungslos. Alle Mitarbeiter des Festivals waren außerdem extrem freundlich und hilfsbereit! Bravo Melt! Es gab auch gefühlt alle 50 Meter Dixis, an den Duschen musste man fast nie anstehen, die Trinkwasserstelle war gut platziert und nie überlaufen. Hat alles funktioniert. 
Dieses Jahr wurde auch zum ersten Mal das Cashless Bezahlsystem eingeführt. Man tauscht an bestimmten Ständen sein Bargeld gegen Guthaben auf einem Chip am Bändchen und bezahlt damit alles auf dem Festival. Dadurch ging das Bezahlen überall sehr schnell. 
Einziges Manko, was aber auch nicht wirklich schlimm war, ist das Greencamping. Man muss sich vorher registrieren, angeben was man mitnimmt (Zelt, Campingstuhl, Tisch, Gaskocher etc.) und sich bereit erklären alles wieder mit zu nehmen, den Müll zu trennen und Ruhezeiten einzuhalten. Alles schön und gut. Aber kontrolliert wurde davon genau nichts, die Leute haben am Ende wie überall sonst auch ihren Müll und ihre kaputten Zelte liegenlassen. Einzig die Nachtruhe haben alle mehr oder weniger eingehalten. Schade eigentlich, für mich bedeutet Greencamping vor allem Rücksichtnahme auf die Natur, aber leider war davon nichts zu spüren. 



Publikum

Der Meltbesucher ist im Durchschnitt Mitte bis Ende 20 und kommt nicht aus Deutschland. Es ist wirklich erstaunlich, aus wie vielen Ländern die Leute anreisen. Neben unserem Camp haben beispielsweise eine Gruppe Italiener, eine Gruppe Franzosen, mehrere Holländer und ein Pärchen aus Polen gezeltet. Großartig! Die allgemeine Stimmung war geprägt von der guten Laune aller Festivalbesucher, Offenheit, gegenseitiger Rücksichtnahme, und natürlich viel Bier. Im Vergleich zum Hurricane und anderen großen Festivals, auf denen eine Ballermann ähnliche Komasaufmentalität herrscht und wo gepöbelt und mutwillig fremdes Eigentum zerstört wird, war das Melt eine wahre Wohltat. Hier hatte einfach niemand Lust auf brennende Zelte. Selbst die Dixis waren bis zum Schluss in einem einmalig guten Zustand, niemand will auf einem zugeschissenen Klöchen sitzen. Vielleicht hatte ich auch einfach Glück aber mir ist niemand begegnet, der in irgendeiner Weise unangenehm war.



Line-Up

Großartiges Line-Up! Kylie Minogue, Flume, Annenmaykantereit, Alt-J, Kwabs, Jamie xx, Alle Farben, Tocotronic, Sizarr, Nils Frahm, London Grammar, La Roux, Bonobo, Marek Hemmann, Modeselektor, Mogwai, Wanda, Django Django, XXXY, Odesza, Tove Lo, Bilderbuch, Dirty Doering, Darwin Deez, um nur mal meine Favoriten zu nennen. Leider habe ich es nicht zu ihnen allen geschafft. 
Überraschend gut war Kylie Minogue. Die australische Madonna hat eine Wahnsinns Show hingelegt und nicht nur mich überzeugt. Das Publikum lag sich in den Armen, alle sangen mit und tanzten wild zu den bekannten Hits. Dann hat sie sogar Nenas 99 Luftballons gepowert und mit ihrer herzlichen Art jedes Eis gebrochen.
Ein weiteres Highlight war Flume. Auch aus Australien, auch eine spitzen Show. Der gute versteht es das Publikum anzuheizen, ja, zu elektrisieren! Eine Welle der Euphorie jagte die nächste, die Musik pulsierte in den Adern, das Publikum verschmolz zu einem heißen Tiegel aus glühender Tanzlust. Eine Stunde Spielzeit war definitiv zu kurz.
Wie erwartet waren auch Annenmaykantereit überragend. Man kennt sie ja inzwischen recht gut, die sympathischen Kölner von nebenan. Henning May, der vor kurzem noch mit KIZ zusammengearbeitet hat, hat mit seiner frühzeitig gealterten Reibeisenstimme wieder alle Herzen gebrochen. Das Publikum hat zwischenzeitlich minutenlang applaudiert, Begeisterung lag in der Luft,  eine Zugabe wurde gefordert und gegeben. Alle sangen mit. Das war schön, das war wunderschön. Nach so einem Konzert hat man das Gefühl alles erlebt zu haben, alles gefühlt zu haben und jetzt zufrieden sterben zu können. Wären da nicht noch die vielen anderen Künstler, die es sich zu sehen lohnt.




Also liebes Melt! Ich komme definitiv wieder. Und auch jedem Anderen empfehle ich einen Besuch des Melt! 2016, ihr werdet ihn sehr genießen und womöglich niemals vergessen. Jeder sollte einmal barfuß in Ferropolis getanzt haben und in den See um die Stadt aus Stahl gesprungen sein. Ich träume immer noch davon.

Dienstag, 14. Juli 2015

K.I.Z. - "Hurra die Welt geht unter"

Copyright: Christoph Voy // Universal
(ms) K.I.Z. Von den Verdammten zu den Feuilleton-Lieblingen. So schnell kann es gehen.
Erst waren sie vor Jahren zu heftig und derbe. Jetzt sind sie salonfähig.
Kommerz, eine sinnvolle Entwicklung oder keine Lust mehr auf Provokation mit Neuruppin?
Für Kommerz würde der Major-Vertrag bei Universal/Vertigo sprechen. Eine sinnvolle Entwicklung ist ebenso nachvollziehbar. Keine Band hat Lust ewig das gleiche zu machen, außer Status Quo vielleicht. Provozieren wollen sie aber immer noch, aber nicht zwingend mit den krassen, abschreckenden, tief zynischen Texten. Die Provokation besteht jetzt mit dem neuen Album "Hurra die Welt geht unter" nicht mehr aus Beleidigungen, Extremphantasien, sondern hellwachen Realitätsanalysen aus Politik und Gesellschaft. Kein Wunder, dass die Zeit oder die taz große Berichte bringen. HipHop ist 2015 endlich da, wo er hingehört: weit oben! Dafür sind nicht nur K.I.Z. verantwortlich, sondern auch die Kollegen der Antilopen Gang, Zugezogen Maskulin, Trailerpark oder 257er. Doch die vier Wahlberliner sind das große Zugpferd was Beats, Aufmerksamkeit und Beliebtheit angeht. Rap ist derzeit viel aktueller, politischer und relevanter als in den 90ern unter anderem Dank K.I.Z.!


Nun steht ein angebliches Konzept-Album in den Regalen. Die Aussagen der Band darüber sind nicht ganz eindeutig und damit auch passender Teil der Selbstvermarktung. Aber es ist kein Endzeitalbum, bei weitem nicht. Inhaltlich in einigen Tracks schon, die Beats sind keine Partykracher, aber sie ziehen den geneigten Hörer auch nicht runter.
Woran man bei K.I.Z. ist wird mit dem Opener "Wir" schon ziemlich deutlich. Denn da sprechen drei düstere Götter. Sowohl im wahrsten Sinne, denn sie sind nicht aus Menschenfleisch gemacht. Sie präsentieren sich aber auch als Rap-Götter! Dass Text und Beat nicht immer zusammenpassen müssen, zeigt "Boom Boom Boom" mit discoreifen Synthies und Mordphantasien. Ordentlich abgestochen, erwürgt und vergewaltigt wird auch bei "Ariane", da scheint ein wenig "Neuruppin" durch; sehr finster, aber so ists man ja gewohnt! Wirklich erschreckend? Nein.
Nach Dahergelaufenen müssen in "Käfigbett" auch noch Mama und Papa dran glauben. Viele bleiben nicht mehr übrig. Doch: Manny Marc! Bekannt von Frauenarzt und den Atzen wird hier die Frage beantwortet, was Manny Marc tun würde! Er schleppt euch alle in die Disco bis zur völligen Ekstase bevor es noch mal richtig einen aufs Dach gibt.
Henning May von den Senkrechtstartern Annenmaykantereit schenkt im letzten Song des Albums dem Refrain seine Stimme. Und da geht doch noch die Welt unter. Nicht nur, dass es nur noch ein paar Überlebende gibt, sondern durch die mediale Überflutung und all dem Schrott aus Facebook und Twitter ist der ein oder andere übern Jordan gegangen. Und dieser letzte Track hat es so dermaßen in sich, was die riesige Resonanz zur Single auch schon bewiesen hat. Hier haben sich zwei gefunden, beziehungsweise fünf insgesamt, die die Messlatte ganz hoch legen. Was für ein riesen Hit?! Das ist zwar schon fast Pop, aber völlig egal, es ist großartig!

K.I.Z. also mit dem Weltuntergang.
Das Motto ist etwas dick aufgetragen, aber das Album hat einiges zu bieten, ist sehr abwechslungsreich. Satire, Zynismus, Politik, Gesellschaft für die Studenten, die auch gern Böhmermann schauen. Danke dafür, Tarek, Nico, Maxim und DJ Craft!


Mittwoch, 8. Juli 2015

Sommer! Hitze! Ein paar freshe Tracks zur heißen Jahreszeit.

quelle: gesehen bei media.tumblr.com
(mb) Okay, die Tage werden heißer und es geht heiß her. Jeder will sich abkühlen, die Wenigsten bewahren einen kühlen Kopf. Wo bleibt denn der Eiswagen? Hier auf jeden Fall mal fünf absolut heiße Neuvorstellungen, immer ein Volltreffer. Egal ob aus dem Handy, oder auf der Party, oder...



"ASD - Legendär / Populär. ASD sind zurück mit ihrem neuen Album "Blockbusta". Rap at its best. OMG. Da bleibt keiner aufm Boden wie BBoys auf PVC.


 

""Quinn - Another day in paradise". Easy tune, einfach entspannend. Upcoming talent. Der Song wird groß werden...


 

"Lions head - begging". Auch hier ein Blick in die Glaskugel: Könnte abgehen...Schnörkelloser, kurzweiler Pop mit akustisch/elektronischen Elementen.




"No weather talks - road rash" Vergleichbar mit The Gaslight Anthem. Nur mit Frontfrau. Album ist raus und sehr, sehr vielversprechend. Diese Band muss jeder Punkrock/ Alternative Rock Fan auf dem Schirm haben: No weather talks.




"Mura Masa  - Lovesick fuck". Als ich den Song das erste Mal hörte, wusste ich nicht wie mir geschah. Stimmungsvoll, träumerisch, instabil. Geil.



"Dirty Gold - California Sunrise". Einzig nicht brandaktueller Track. Weil zeitlos gehört dieser Summer Song aber in jede gute Auswahl.