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Quelle: de.wikipedia.org |
Diese bittere Erkenntnis bringt mich dazu, hier ein Danke zu schreiben an eine unbekannte Person. Bei mir in den ländlichen Kreisen Niedersachsens gibt es eine lange Tradition tiefschwarz oder braun zu wählen. Da ist blau nur die schickere Visage. Irgendjemand sprühte vor der Wahl „AFD“ an ein kleines Häuschen am Bahnhof. Jedes Mal, wenn ich das sah, dachte ich mir: Ich muss mir dringend eine Spühdose besorgen. Zum Glück hatte auch wer anders diese Idee! Denn als ich vergangenes Wochenende dort entlang geradelt bin: War das weg! Vielen Dank, Unbekannte/r! Wir halten hier zusammen, okay?! Egal, was alles noch so kommen wird, okay!? Wir machen den Nazi-Dreck weg!
Sharktank
(Ms) Spannend wird es, wenn man Dinge nicht so genau einschätzen kann. Wenn die Kategorie, in die das Hirn sonst neue Musik automatisch rein packt, noch nicht vorhanden ist. Oder doch… es ist aber eine sehr große Schublade, die mein Hirn für die neue Single von Sharktank öffnet: Nostalgischer, verspielter Pop. Diesen Freitag ist mit Blade On Me die neuste Single des österreichischen Trios erschienen. Die Basis bilden hüpfende Synthies, die schnell gute Laune verbreiten. Darüber legt sich Gesang und Text, der sich zwischen Festhalten und Loslassen, schwankt. Natürlich besonders toll dargestellt durch Wechselgesang. So entsteht schnell ein toller Höreffekt! Das klingt so locker und leichtfüßig, dass ich mich erstmal eine Runde auf die Terrasse setze, die Augen schließe und einfach lächle!
Rahel
(Ms) Bleiben wir bei unseren Freunden im Süden, spannen aber andere musikalische Gefilde auf. Denn bei diesem Track herrscht so eine derart sympathische DIY-Attitüde zwischen den Zeilen und Takten, dass man gar nicht weghören kann. Es erinnert ein wenig an Wir Sind Helden, aber mit einem anderen Blickwinkel. Rahel stellt in Mondsong so wahnsinnig entspannt, fröhlich und mit dem Kopf in den Wolken - oder noch darüber hinaus - die gute, alte Sinnfrage. Und vielleicht hängt sie ja da oben, zwischen den Sternen: Die Antwort auf all die Fragen, die wir uns stetig stellen, wenn wir mal wieder nicht die Augen zu machen können. Denn wenn uns mal wieder der Boden unter den Füßen wegsackt, dann gilt dies: „Sicher ist nur der Mond und der Stern, der vor deinem Zimmer wohnt.“ Wie schön ist das denn bitte?! Und wie toll ist denn dieser 2-Minuten-Track?! Eben!
Point Mort
(Ms) Benutzt man heutzutage noch den Begriff Crossover im Musikgeschäft?! In den hinteren Winkeln meines Hirns pochert, dass das ein Wort aus den 00er-Jahren ist oder für diese wahnsinnig geile Zusammenarbeit von Jay-Z mit Linkin Park. Ich schweife ab. Worum es hier geht: Zwei, drei Genres werden auf extrem raffinierte Weise miteinander verbunden, dass sie keine Gegensätze mehr bilden, sondern sich richtig gut ergänzen. Das Quintett Point Mort aus Paris verbindet Pop, Metal und Screamo. Das klingt kaum machbar, doch wenn ihr just veröffentlichtes Album Le Point De Non-Retour läuft, wird recht schnell klar, wie gut das aufgeht! Der Popaspekt liegt in einigen Melodien, die die Sängerin mitunter extrem gefühlvoll darbieten kann, bevor sie dann mit Doubble-Bass-Untermalung aus voller Kehle schreit und richtig anheizt! Diese Kombination macht absolut Sinn, wenn die neuen acht Stücke laufen. Hier entsteht eine volle Ladung Wucht, Dynamiken an allen Ecken und Enden und das wunderbare Gefühl der Katharsis macht sich breit: Wo sie schreien, muss ich es nicht tun - perfekte Alltagsbewältigung. Und eine große, große, laute Empfehlung!
Plaiins
(Ms) Erster Gedanke: Geil! Zweiter Gedanke: Richig geil! Die Band Plaiins spielen einen hochspannenden Mix aus schnellem Indierock und Punk. Beides ist ja nicht weit voneinander entfernt. Cousins, könnte man sagen. Doch wenn ihre neue Single Sports Bar läuft, wird schnell klar: Es ist weder das eine noch das andere, sondern ein herausragender Mix. Hüpfende Gitarrenriffs, nicht ganz Rap aber auch kein klarer Gesang und dann der leise Gedanke, dass Skate Punk so ähnlich war. Das macht schnell Spaß, geht unumwunden nach vorn und ist zudem herrlich unterhaltsam: Denn die Band nimmt sich zum Glück nicht ganz so ernst, wenn sie über Sportfanatismus singen. Das machte sich laut Sänger Chris Randon schon im Schreibprozess bemerkbar: Einfach raushauen, gerne auch ein paar Lacher einbauen, eine gute Zeit haben, nicht so viel über alles nachdenken. Fertig! Gut so! Im Sommer erscheint das Debut der Band - Stay tuned!