Sonntag, 5. Januar 2025

Vorschau 2025 - Teil 2

Quelle: Nordsee-zeitung.de
(Ms) Die richtige Musik beim Autofahren. Das ist gar nicht so leid, sie zu finden. Große Strecken fahre ich nicht, aber ein wenig Beschallung für die alltäglichen Routen ist schön. Längere Zeit habe ich gerne Radio21 gehört. Da geht es regelmäßig im Gitarrenbereich ganz gut nach vorn, aber die Werbung nervt. Hinzu kommt eine gewisse Wiederholung der immer gleichen Songs. Ja, das ist bei anderen Sendern sicher genauso und auch irgendwie logisch, nerven tut es trotzdem. Letztens war mir der Krach aber zu viel und ich habe nach einer Alternative gesucht und bin bei einem Sender hängen geblieben, den ich mir nicht unbedingt als erstes gesucht hätte, nun aber wirklich ganz toll finde. Es ist NDR Kultur. Und es gibt einige Gründe, warum ich da nun gern rein schalte. Zum Einen ist es viel ruhiger. Das Programm besteht aus Klassik, ältere und modernere Kompositionen und auch mal eine Oper. Das ist richtig schön, tut meinen Ohren sehr gut. Was mich dabei noch mehr begeistert, ist, wie die ModeratorInnen über das Gehörte sprechen. Die sind richtig gut informiert und finden ganz herausragende Worte für die Musik. Außerdem berichtet der Sender über Ausstellungen, Dokumentationen und allerhand Wissenswertes aus dem Kulturbereich, daher ja auch der Name. Mit NDR Kultur gehe ich autofahrend ins neue Jahr!

The Weather Station
Süchtig oder abhängig zu sein ist natürlich etwas wenig Erstrebenswertes. Oft macht es uns Menschen kaputt, psychisch oder physisch oder beides. Doch es gibt auch die ein oder andere gute Sucht, wenn man das denn so sagen kann. Nach Tamara Lindemans Musik bin ich zum Beispiel süchtig. Mit Robber hat sie mich vor ein paar Jahren abhängig gemacht und nun liege ich am Tropf und warte stets auf neue Töne. Ihr musikalisches Projekt nennt sie The Weather Station und schon am 17. Januar kommt ihr neues Album Humanhood heraus. Was mich seit jeher so begeistert sind ihre Arrangements der Stücke. Das ist vorwiegend sehr weich, zart und schlau gemacht. Gerne setzt sie ein paar Bläser ein, dezent aber wirkmächtig. Und sie versteht es wirklich ungeheuer gut, seichte Dynamiken und Energien aufzubauen, die nicht überbordend, sondern unterschwellig stark sind. Das gefällt mir außerordentlich gut und die neue Platte wird toll - versprochen!

26.02. Hamburg, Nochtspeicher
28.02. Berlin, Silent Green


Herrenmagazin
Bands am Sound erkennen in den ersten Sekunden des Stücks. Bei vielen unmöglich, weil es sehr breiig ist. Bei Herrenmagazin behaupte ich: Es ist möglich! Und das sogar am Schlagzeugspiel! Es sind nur wenige Momente, bevor die Gitarre einsetzt bei Fragment, der neuen Single. Doch vergleichbare Bands spielen anders Schlagzeug, langsamer oder mit anderem Rhythmus oder würden mit einem Beat das Stück nicht beginnen lassen. Wie dem auch sei: Herrenmagazin sind wieder da und bringen dieses Jahr ein neues Album raus - Wahnsinn! Am 28. März erscheint Du Hast Hier Nichts Verloren und es kickt mich direkt in eine andere Zeit zurück. Es ist vor allem Deniz Jaspersens Stimme, die mich lange begleitet hat. Um die 10er-Jahre kamen ihre letzten Alben raus, da war ich in einer Phase zwischen Ende der Schulzeit, FSJ, Beginn des Studiums und Herrenmagazin-Lieder waren ein stetiger Begleiter. Wucht in den Gitarren, Texte sehr nah am Leben, zerbrechlich und am Ende doch mit erhobenem Kopf. Nun sind wir alle älter geworden, doch die Energie ist die gleiche. Und die Vorfreude auf diese Platte ist enorm - versprochen!

11.04.25 Frankfurt, Nachtleben
12.04.25 Stuttgart, JuHa West
01.05.25 Hamburg, Uebel & Gefährlich
02.05.25 Hannover, Bei Chéz Heinz
03.05.25 Berlin, Bi Nuu
17.10.25 Dresden, GrooveStation
18.10.25 München, Kranhalle
20.10.25 Leipizg, Naumanns
21.10.25 Kassel, Goldgrube
22.10.25 Essen, Zeche Carl
23.10.25 Köln, Gebäude 9
24.10.25 Bremen, Tower


Waving The Guns
Ab wann weiß man, dass man etwas vermisst? Wann tritt der bewusste Punkt ein, wo diese Erkenntnis auch im Kopf angekommen ist?! Das Verschwinden erstmal ist oft ein schleichender Prozess. Oft wird das Alte durch Neues überlagert, dann vergeht etwas Zeit und dann kommt oft der Aha-Effekt! Der trat bei mir vor ein paar Wochen ein, als ich merkte: Geil, Waving The Guns, das lief vor ein paar Jahren rauf und runter und war zuletzt komplett weg. Klar, zum Einen habe ich wesentlich weniger Rap gehört, zum Anderen hat mich Am Käfig Rütteln, die letzte Platte, gar nicht so sehr abgeholt. Doch nun geht es weiter, Zwischen Wand Und Tapete heißt das neue Album und erscheint am 28. Februar mit anschließender großer Tour. Klebrig und Bigotterie haben bei mir wieder voll eingeschlagen und zu erkennen gegeben, dass ich Milli Dance vermisst habe auf meinen Kopfhörern. Nun ist es wieder soweit. Diese Platte wird ballern - versprochen! 

13.03.2025 Rostock - M.A.U. Club (Zusatzshow)
15.03.2025 Rostock - M.A.U. Club (Ausverkauft)
20.03.2025 Dresden - Tante Ju
21.03.2025 Wien (AT) - Flex
22.03.2025 Graz (AT) - p.p.c.
23.03.2025 Innsbruck (AT) - P.M.K
25.03.2025 Zürich (CH) - Dynamo
26.03.2025 Stuttgart - Lehmann Club
27.03.2025 München - Strom
28.03.2025 Nürnberg - Z-Bau
29.03.2025 Jena - Kassablanca
03.04.2025 Dortmund - Junkyard
04.04.2025 Frankfurt - Das Bett
05.04.2025 Heidelberg - Karlstorbahnhof
10.04.2025 Hannover - Kulturzentrum Faust
11.04.2025 Köln - Stollwerck
12.04.2025 Bremen - Schlachthof
17.04.2025 Hamburg - Markthalle
25.04.2025 Leipzig - Werk2
26.04.2025 Berlin - Huxleys neue Welt


Turbostaat
Was haben Turbostaat und Ferdinand von Schirach gemeinsam? Dies ist die kleine Geschichte, um diese Frage zu beantworten. Denn ich bin Turbostaat sehr dankbar und das nicht nur wegen ihrer immensen Musik. Sondern sie waren der Stein des Anstoßes, um mich mit einem juristisch-historischen Thema intensiver auseinanderzusetzen. Und das geht so: Ende 2019 veröffentlichten sie Rattenlinie Nord über eine Fluchtroute ranghoher Nazis, um nach der Kapitulation unterzutauchen. Vielen ist das gelungen und sie wurden für ihre Verbrechen nie zur Rechenschaft gezogen. Vor ein, zwei Jahren stöberte ich in meiner Lieblingsbuchhandlung und sag ein Buch, das Die Rattenlinie heißt. Philippe Sands ist der Autor, der den Weg von Otto Wächter nachzeichnet. In Krakau und Galizien war er für tausendfachen Mord verantwortlich und ist nach Ende des Krieges nach Italien geflohen, wo er starb und auch nie zur Rechenschaft gezogen wurde. Das war der Beginn, mich mit der juristischen Aufarbeitung der Nazi-Verbrechen auseinanderzusetzen. Am Donnerstagabend dann sah ich mir Der Fall Collini in der ARD Mediathek an, die Verfilmung des Romans von Ferdinand von Schirach (Kreis geschlossen). Darin geht es auch darum, wie Nazis nach 1945 im Justizwesen aktiv waren und Gesetze wie das Dreher-Gesetz verabschiedeten, um sich selbst freizusprechen oder zumindest eine perfide Verjährungsfrist rechtens zu machen. So.
Was ich sagen will: Am 17. Januar erscheint mit Alter Zorn die neue Platte von Turbostaat. Das wird enorm - versprochen!

26.02.2025 Münster, Sputnikhalle
27.02.2025 Wolfsburg, Hallenbad
28.02.2025 Marburg, KFZ
01.03.2025 Magdeburg, Factory
02.03.2025 Rostock, Peter Weiss Haus
12.03.2025 Köln, Kantine
13.03.2025 Hannover, Faust
14.03.2025 Leer, Zollhaus
15.03.2025 Wiesbaden, Schlachthof
16.03.2025 Bochum, Bahnhof Langendreer
02.04.2025 Dresden, Tante Ju
03.04.2025 AT-Wien, Das Werk
04.04.2025 Erlangen, E-Werk
05.04.2025 Leipzig, Conne Island
16.04.2025 Jena, Kassablanca
17.04.2025 CH-Winterthur, Salzhaus
18.04.2025 CH-Bern, ISC
19.04.2025 München, Feierwerk
20.04.2025 Karlsruhe, P8
15.05.2025 Berlin, SO36
22.05.2025 Hamburg, Markthalle

Freitag, 3. Januar 2025

Vorschau 2025 - Teil 1

Quelle: Nordsee-Zeitung.de
(Ms) Einen Blog zu schreiben, scheint mir immer anachronistischer zu sein. Vor allem tun wir das hier für uns, weil es Spaß macht. Aber es ist natürlich auch immer ein schönes Zeichen, wenn andere Menschen das lesen. Oder KünstlerInnen darauf aufmerksam werden. Auf der anderen Seite ist dies auch nur ein Hobby, das sieht man ja am Layout, das seit Jahren gleich ist. Natürlich könnte das alles ein wenig peppiger sein, aber es geht ja um den Inhalt und nicht um die Form. Mit so einer Internetseite ist nicht viel zu holen, das ist klar. Dennoch steckt viel Herz und bei vielen Artikeln auch echt eine Menge Zeit darin. Noch nie haben wir Passagen aus Pressetexten übernommen, uns immer ein eigenes Bild gemacht. Tatsächlich ist dieser Blog auch ein selbst erhaltendes System für Neues im Musikbereich geworden. So ist und bleibt es ein Mix aus Freizeit, Lust am Schreiben, der Liebe zur Musik und der irgendwo wohnenden Überzeugung, dass das bestimmt noch irgendwer liest. Vielen Dank, du!

Das neue Jahr hat noch wenig berichtenswerte Musik hervorgebracht. Daher gibt es einen kleinen Zweiteiler über das, was dieses Jahr spannend wird. Versprochen. Los geht‘s:

AB Syndrom
Lange Zeit hat mich die Musik dieses Duos gar nicht so sehr gepackt. Oft braucht es ja diesen einen, initiierenden Moment. Den gab es in der Oldenburger Umbaubar. Im November 2022 spielten sie in diesem kleinen Laden und es war ein imposanter Auftritt. Die Energie, die die beiden an den Tag legen, hat mich sehr beeindruckt. Die Persönlichkeit der Texte, das Tanzbare der Melodien und Rhythmen. Ein Vergleich fällt mir dazu nicht ein, was ihre Musik umso spannender macht! Am 28. März wird ihr neues Album Implosion erscheinen. Ein weiteres Mal wird es sich lohnen, diese Verse auf sich wirken zu lassen. Da steckt eine Menge drin, versprochen!

22.04.2025- Leipzig, Naumanns
23.04.2025 - Dresden, Beatpol
24.04.2025 - Berlin, Hole 44
25.04.2025 - Hamburg, Bahnhof Pauli
26.04.2025 - Nürnberg, Club Stereo
27.04.2025 - München, Milla
29.04.2025 - Stuttgart, Im Wizemann
30.04.2025 - Mainz, Schon Schön
02.05.2025 - Kön, Jaki
03.05.2025 - Aarau, Kiff
04.05.2025 - Winterthur, Albani


Tocotronic
Gibt es über diese Band noch etwas zu schreiben? Eine Geschichte, die noch nicht erzählt wurde? Vielleicht nicht, vielleicht weiß man schon alles über Tocotronic. Für mich persönlich waren sie immer schon da. Es müsste Mein Prinz sein, mit diesen Stück habe ich als ca. 15-Jähriger begonnen ihre Musik zu hören. Natürlich habe ich bis heute nicht alles verstanden, was Dirk von Lowtzow je gedichtet hat. Aber das macht es für mich auch aus: Diese Band ist etwas unnahbar, ich mag diese Selbstverortung in einem intellektuellen Schwebezustand. Aber ich mag auch die Liebe, Harmonie und den Zorn, den sie immer wieder prominent in ihren Texten zum Ausdruck bringen. Golden Years heißt also die neue Platte, die am 14. Februar erscheinen wird. Womit werden sie noch überraschen?! Ich weiß es nicht, aber es wird gut, versprochen!

19.03.25 Leipzig, Felsenkeller
20.03.25 Stuttgart, Im Wizemann
21.03.25 Nürnberg, Z-Bau
22.03.25 Wien, Konzerthaus
26.03.25 München, Tonhalle
27.03.25 Freiburg, E-Werk
28.03.25 Zürich, X-tra
29.03.25 Wiesbaden, Schlachthof
09.04.25 Bremen, Schlachthof
10.04.25 Dortmund, FZW
11.04.25 Hannover, Capitol
12.04.25 Köln, E-Werk
20.04.25 Berlin, Columbiahalle
26.04.25 Hamburg, Große Freiheit



Tunng
Musik ist Kunst. Es ist ein komplexer, oft lang andauernder Prozess, bis ein Lied oder gar ein ganzes Album steht. Bis eine Band damit zufrieden ist. Ist der Rhythmus auf diesem Track gut so? Ist das nicht etwas schleppend? Können wir bei diesem Song nicht noch eine Trompete drauf legen? Für das Lied habe ich noch ein paar gute, passende Sounds gefunden. Musik ist auch ein Aushandlungsprozess. Aber vor allem Kreativität und Ausdruck von Nichtsagbarem. Das fühle ich, wenn ich Tunng höre. Erst mit ihrem letzten Album Dead Club bin ich auf diese wahnsinnige Gruppe aufmerksam geworden. Die Stimmen sind wunderschön, sehr warm. Und dann dieser Sound, zart und verspielt, klug und intuitiv. Das ist ein tolles Gesamtbild, das ist große Kunst und am 24. Januar schon kommt ihr neues Album Love You All Over Again. Es wird richtig schön, versprochen!

09.03.25 - Berlin - Silent Green
10.03.25 - Köln - Gebäude 9


 

Oehl
Ganz oben steht das Wort anachronistisch. Das trifft auch auf mich zu, wenn ich sage, dass ich mp3-Dateien zum Musikhören auf dem Handy habe. Ein paar Wochen bevor ein neues Album erscheint, darf ich oft reinhören, oft gibt es dann als Download. Also bleibt es auf dem Handy. Was ich sagen will: Musik läuft bei mir zum Teil über Spotify, zum Teil über mp3 und zum Teil über Vinyl. Vor ein paar Wochen wurde uns allen ja das Wrapped aufs Display gespielt und siehe da: Oehl war zumindest beim Streamen meine Top 1! Und das mochte ich direkt, da ich das gar nicht erwartet habe. Doch dann… nochmal drüber nachgedacht… kann das wirklich gut sein. Denn Oehls Musik höre ich sehr gerne morgens direkt nach dem Aufstehen. Das Poetische, Lyrische, das Ruhige, das Ehrliche und manchmal auch Krasse, was seine Texte auszeichnet ist ideal für ruhige Momente. Seitdem Wolken veröffentlicht wurde, bin ich dabei und ich mag es, seine Entwicklung zu beobachten. Am 14. März erscheint Lieben Wir, sein neues Album und ich freue mich ungemein drauf. Das wird wunderschön, versprochen!

20.03.2025 Köln, Gebäude 9
21.03.2025 Frankfurt, Brotfabrik
22.03.2025 Stuttgart, Schräglage
23.03.2025 München, Ampere
26.03.2025 AT-Graz, PPC
27.03.2025 AT-Salzburg, Rockhouse
28.03.2025 AT-Villach, Kulturhof
29.03.2015 AT-Innsbruck, Treibhaus
02.04.2025 Leipzig, Moritzbastei
03.04.2025 Hannover, LUX
04.04.2025 Hamburg, Bahnhof Pauli
05.04.2025 Berlin, Säälchen
11.04.2025 CH-Zürich, Exil
12.04.2025 AT-Dornbirn, Spielboden