Quelle: Irrweg.com |
(Ms) Die 80er sind zurück. Oder? Zwar kenne ich mich modemäßig überhaupt nicht aus, aber bei Streifzügen durch die Städte, insbesondere wenn man abends unterwegs ist, hat es doch den Anschein. Auch in der Musik ist dieses Phänomen zu hören. In zwei Versionen. Einer Guten und einer Schlechten. Die schlechten Versionen sind extrem plumpe Remakes. Oder noch übler: Lieder von damals mit etwas Elektrowumms in unser Jahrzehnt geballert. Die unkreativste Form der Bereicherung. Hören wir uns da lieber die guten Seiten an. Und die kommen in jedem Fall von Sofia Portanet. Schon vor einem Jahr kam der erste Vorbote zum neuen Album raus, das im nächsten Frühjahr erscheint. Nun ist dieser Tage das dritte neue Stück zu hören: Unstoppable. Der Clou an dieser 80er-Revival-Musik ist ja, eine sehr catchy Hookline zu haben. Das Ding muss ohrwurmträchtig sein. Und wie das geht, weiß Sofia Portanet auf jeden Fall. Man möchte sofort dazu tanzen, mitsingen ist kein Problem, das Video glitzert angenehm, erneut brilliert sie mit einer großartigen Stimme und einer tollen Geschichte: Hinfort mit dem ganzen Stars-und-Sternchen-Kram, ich bin unaufhaltsam. Da machen wir mit. Was für eine tolle Künstlerin, die man hier auf jeden Fall anschauen sollte:
16.11.2022 Oberhausen - Gdanska
17.11.2022 Freiburg - Waldsee
21.11.2022 Hamburg - Nochtspeicher
22.11.2022 Hannover - LUX
23.11.2022 München - Milla
29.11.2022 Dresden - Beatpol
30.11.2022 Leipzig - Werk2
01.12.2022 Mainz - Schon Schön
03.12.2022 Münster - Gleis22
04.12.2022 Luxemburg - Rotondes
06.12.2022 Köln - Blue Shell
07.12.2022 Nürnberg - MUZ
08.12.2022 Berlin - Lido
Martin Kohlstedt
(Ms) Einatmen. Ausatmen. Einatmen. Ausatmen. Einatmen. Ausatmen. Einatmen. Ausatmen. Ruhe. Stille. Einkehr. Augen zu. Besinnung. Entschleunigung. Entspannung. Beine hoch. Licht aus. Und das ganze hat absolut nichts mit Weihnachten zu tun. Viel eher mit Eskapismus. Dem kurzen Abschalten dieser Realität. Und wenn es nur ein paar Minuten sind. Martin Kohlstedts Musik würde ich heilende Wirkung attestieren. Sie ist ungeheuer ausbalanciert. Sehr genau. Sehr fein. Sehr gefühlvoll. Und das in all seinen Facetten. Er kann technolaut und pianoleise. Ein wandelbarer Musiker. Seine neuen Töne scheinen beide Welten ein wenig in Einklang zu bringen. LUV ist der erste Vorbote des neuen Albums Feld, das am 31. März kommenden Jahres erscheinen wird. Eine dynamische Mixtur aus Klavierklängen, sphärischen Melodien und einem spürbar druckvollen Aufbäumen. Diese Musik verbreitet viel Zauber, viel Lust, einfach auszubrechen und abzuhauen. Dazu passt das kleine Video, das nur einen Ausschnitt des Liedes zeigt. Hier lässt es sich auch in Gänze genießen. Augen zu und einatmen, ausatmen, einatmen, …
Oehl
(Ms) Wohin mit den Worten? Wohin mit der Kreativität? Wohin mit all den Ideen?! Immer raus damit! Das ist echt der Vorteil einer gut vernetzten Welt. Musik kann in Albenzyklen erscheinen, muss es aber nicht mehr. Sollte plötzlich einfach ein guter Song aufklopfen, muss eine Band nicht zwingend drei Jahre warten, bis er auf Platte landet, sondern kann ihn einfach rauskicken auf alle Plattformen. Oder noch etwas hinterherschieben, wenn das Lied noch zum Gesamtpaket des letzten Albums passt. So geschehen bei Oehl. Im Sommer kam erst das neue Album Keine Blumen und nun gibt es das gleiche Album mit drei neuen Stücken. Vielleicht waberten sie im Kopf von Ariel, vielleicht kamen sie direkt danach ans Tageslicht. Ein Wenig Blass bekam auch noch ein Video dazu. Ein wunderbarer Song über die Schwierigkeit, die richten Worte zu finden und einem Refrain, der weit darüber hinaus geht - am besten selbst anhören. Das, was Ariel Oehl mit seiner Musik macht, ist wundervoll. Vertonte Poesie. Herrlich. Und kann hier demnächst live bestaunt werden:
28.11.2022 Leipzig, Naumanns
29.11.2022 Berlin, Frannz Club
30.11.2022 Hamburg, Bahnhof Pauli
01.12.2022 Köln, Yuca
Ef
(Ms) Epischer Gitarrenrock. Druckvolle Melodien. Große Gefühle. Und wenn dann alles schon schön dicht beieinander ist, die instrumentale Kraft fast am Höhepunkt ist, haut man noch Bläser und/oder Streicher rein und schreit voller Überzeugung oder Weltschmerz oderoder ins Mikro. Automatisch führt dies zu Gänsehaut und Erstaunen, wie wirkmächtig Musik doch sein kann. Das heutige Beispiel liefern die Schweden von Ef. Seit knapp zwanzig Jahren besteht die Gruppe, legten zuletzt eine längere Pause ein und kommen nun gewohnt stark zurück mit ihrer Platte We Salute You, You And You, die am 11. November erscheinen wird. Der große Vorteil an dieser überwiegend instrumentalen Musik ist natürlich der persönliche Interpretationsspielraum. Heute morgen sah ich noch eine Reportage über den Einzug junger Russen in den Krieg. Wie bitter. Die armen Kerle. Das passt irgendwie zusammen. Oder wenn man generell von allem ein wenig überfordert ist, dann hilft diese Musik auch. Zum Glück lässt sich das demnächst auch live erfahren:
18.11.2022 - Leipzig, UT Connewitz
19.11.2022 - Neunkirchen, Gloomar Festival
22.11.2022 - Hamburg, Hafenklang
Yeah Yeah Yeahs
(Ms) Die Zeit ist echt zu knapp, um all die tolle Musik zu hören, die es gibt. Zu einigen Bands einer gewissen Größe konnte ich noch nie was sagen. Da kennt man vielleicht ein, zwei Lieder, aber das reicht ja nicht aus für einen Gesamteindruck. The National? Puh. Wolfmother? Keine Ahnung. Muse? Weiß ich auch nicht so recht. Foals? Keinen blassen Schimmer. Auch zu den Yeah Yeah Yeahs konnte ich nie was sagen, obwohl der Name ja mehr als genial ist. Doch dieser Tage lief mir ihr neuer Song Wolf über den Bildschirm und ich war aus mindestens zwei Gründen sofort hin und weg. Zum Einen liefern sie dazu ein wunderbares, cineastisches Video ab, das es zu genießen lohnt. Zum Anderen packt mich diese unfassbar starke Synthies-Hook direkt beim ersten Mal und lässt mich so schnell auch nicht los. Die dazugehörige Platte Cool It Down kam bereits Ende September raus, nachdem es mehrere Jahre still war um die Gruppe. Wie immens sie wiederkamen, zeigt dieser Track meines Erachtens auf eindrucksvolle Art!
We Are Scientists
(Ms) Und dann gibt es wieder Bands, die unaufhörlich abliefern. Dazu gehören auf jeden Fall We Are Scientists. Enorm, dass sie erst im letzten Herbst eine neue Platte veröffentlicht haben und nun schon nachlegen. Na gut… wenn die Ideen und die Energie da sind, spricht ja nichts dagegen. Vielleicht hat sich auch in der ereignislosen Coronazeit so viel angestaut, dass es direkt für zwei Alben reicht, wer weiß?! Zu vergleichen scheinen die beiden Klangwelten aber nicht so sehr, was das ganze umso spannender macht. Die neue Scheibe heißt LOBES und erscheint am 20. Januar. Wo im letzten Jahr noch sehr griffige Indirrockriffs vorherrschten, wurden nun vermehrt Synthies eingesetzt, um ihre Lieder auf ganz andere Weise tanz- und erlebbar zu machen! Das finde ich großartig, warum sollte auch eine Band immer wieder das Gleiche machen, wird ja langweilig. Davon überzeugen kann man sich mit der neuen Single Less From You. Und im Frühjahr sind sie dann wieder unterwegs, unermüdlich immer weiter voran! Hin da!
02.04.23 Hamburg, Knust
03.04.23 Berlin, Hole 44
04.04.23 Leipzig, Werk 2
05.04.23 Nürnberg, Z-Bau
09.04.23 Wien, Flex
11.04.23 München, Hansa 39
12.04.23 Wiesbaden, Schlachthof
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