Sonntag, 13. November 2022

KW 45, 2022: Die luserlounge selektiert

(Sb/ms) Ich mag Parolen. Auch die, die provokant sind. Doch einige sind auch einfach nur irre dumm. Ich schaue viel Fußball und lese darüber. Auch wie die Polizei mit Fans umgeht. Wenn wieder echt maßlose Übergriffe stattfinden, sind schnell Berichte zu lesen, die die ganze Polizei abwartschen. Das finde ich so extrem dumm und billig. Alle, die ACAB nutzen, mit denen möchte ich gar nicht reden. Was für eine extrem blöde Aussage. Oft von Menschen, die woanders eine differenzierte Sichtweise der Realität fordern. In den letzten Tagen hatte ich häufiger mit der Polizei zu tun, da ich in einen Unfall verwickelt war. Mein Gott, waren die alle nett. So freundliche Leute. Die direkt zum Helfen kamen und auch die, mit denen ich später telefoniert habe. Das sind richtig gute Menschen, die mir geholfen haben. Respekt für die Polizei. Kann man ja mal fordern.

Pascow
(Ms) Besser spät als nie. Das denke ich seit zwei, drei Jahren, seitdem ich Pascow für mich entdeckt habe. Ihr Album Jade hat mich auf ziemlich extreme Weise umgehauen. Seitdem arbeite ich mich langsam vor, sah sie live und bin immer noch extrem begeistert. Was legt diese Band an Aggressivität, Druck und Dichte an den Tag. Da sehen ich drüber hinweg, dass ich nicht immer alle Texte sofort verstehe. Umso besser, dass man alles nachlesen kann. Das ist auch bei der neuen Single Königreiche Im Winter sehr hilfreich, denn der Text knallt mindestens so krass wie die Musik. Erneut holt sich die Band Hilfe für ein Duett und mit Apokalypse Vega geht das erneut hervorragend auf. Ein kraftvolles Lied über die ach so schöne Dorfidylle. Da ist bei Weitem nicht alles so Friede, Freude, Eierkuchen, wie man denkt. Das bringt die Band hier mal wieder stark auf den Punkt. Im Januar kommt dann die neue Platte, sie wird Sieben heißen und ich erleide schon beinahe schlaflose Nächte, weil ich mich so sehr darauf freue! Was für eine irre Band!!!


JW Francis
(Ms) Diese Tage sind mal wieder pickepackevoll und auch die Gesundheit spielt nicht immer so mit, wie ich mir das wünsche. Schnell gerate ich in einen Strudel der Unzufriedenheit, neige dazu, schnell vieles schwarz zu malen. Und dann geht es gedanklich immer weiter bergab, obwohl es sooo schlimm oft gar nicht und alles abzusehen ist. Da hilft eigentlich keine Medizin. Wobei… Ich würde sofort jede Petition unterschreiben, die Musik medizinisch-positive Wirkung attestiert. Rettende mitunter. In diesen Tagen brauche ich dann etwas, das mich richtig schön beruhigt ohne zu gewollt zu sein. Eher mit einer sanfter Entspannung. Mit brutaler Lässigkeit. Und dann landet man recht schnell bei JW Francis, der im Januar sein neues Album Dream House veröffentlicht. Das gleichnamige Lied ist seit dieser Woche. Der verspielte Lockenkopf zeigt, dass Folkpop nicht immer unglaublich abgedroschen sein muss, sondern auch leicht streicheln kann. Boah, ist das lässig. Sofort halten die Füße still, der Kopf kommt auf andere Gedanken und alles wird ein bisschen heller, wenn diese wunderbaren Töne erklingen. Rezept: Nun die Single hören und Ende Januar dann aufs Album umsteigen.


Sarathy Korwar
(Ms) Wenn Körper und Geist dann wieder ruhig und in Einklang sind, dann kann es wieder los gehen. Dann kommt die Lust auf den Rausch wieder schnell und will bedient werden. Dabei fällt mir ein, dass ich schon Ewigkeiten nicht mehr tanzen war am Wochenende. Zum Einen wegen C., zum Anderen waren die Wochenenden oft auch mit anderem schönen Kram voll. Aber wenn… wenn das bald mal wieder der Fall sein sollte, dann wünsche ich mir, dass Utopia Is A Colonial Project von Sarathy Korwar gespielt wird. Das kann meinetwegen auch auf einer Indie-Party laufen, spricht ja gar nichts dagegen. Denn der Rausch, der durch dieses Lied hervorgerufen wird, dürfte an niemandem spurlos vorüberziehen. Psychedelische Beats mit allerhand Bass und Bläsern lasst kein Bein mehr still stehen. Der Song ist auf dem Album KALAK zu finden, dass seit dieser Woche zu hören und erwerben ist. Kurios, dass seine Musik unter Jazz läuft. Das würde mir als letztes dazu einfallen. Aber wie meine liebe Freundin B stets zu sagen pflegt: Alles ist Jazz. Und da alles Jazz sein kann, ist dieser wilde Rausch genau das. Irre. Das macht sehr viel Spaß! Und schön laut drehen, bitte!

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