Foto: https://www.facebook.com/HAUNCHBAND/ |
(sb) Sänger Andy Cairns hat
mittlerweile zwei Soloalben veröffentlicht und glänzt des Öfteren mit Features
bei anderen Bands (z. B. bei Thirty Six Strategies, The Wildhearts. The
Almighty und Manchild), Drummer Neil Cooper spielte kürzlich einen Gig mit
seiner ehemaligen (und längst aufgelösten) Band The Beyond und nun wandelt auch
Therapy?-Bassist Michael „The Evil Priest“ McKeegan auf Solopfaden und nahm zusammen
mit RoryMcGeown und Willy Mundell (Throat, Dutch Schultz) als eine Art
nordirische Soupergroup namens HAUNCH das Album Lay My Bones Beside The Others
auf. Das gute Stück erschien bereits am 26.01., aber manchmal rutscht selbst
uns so ein Release durch und glaubt mir: auch einen knappen Monat nach Veröffentlichung
ist das Album noch klasse und darf sehr gerne gekauft werden.
Aber was erwartet den Hörer überhaupt? Ist das ein billiger Therapy?-Abklatsch? Da kann ich Euch beruhigen, denn mit dem Sound meiner Lieblingsband hat Haunch wenig bis gar nichts gemein, vielmehr erinnert mich Lay My Bones Beside The Others an die älteren Alben von Throat, was durchaus positiv zu verstehen ist, da ich diese immer wieder gerne höre und mich ärgere, dass die es auf kommerzieller Ebene nie so recht aus dem Underground geschafft haben.
Wahrscheinlich muss man die kleine nordirische Küstenstadt Larne besuchen, um die Konnotation zu verstehen, die die Pressemeldung zu Haunchs Debütalbum einleiten. Von einem „Ödland“ ist dort die Rede, das Einfluss auf die musikalische Entwicklung der drei Künstler hatte - ich war dort und zugegeben: eine Schönheit ist Larne in der Tat nicht und da die Herren ja auch nicht mehr die Jüngsten sind, kann ich mir schon vorstellen, dass auch die politischen und konfessionellen Spannungen in Nordirland damals ihre Spuren hinterlassen haben und als Saat für den heutigen kreativen Output gesorgt haben. Der lokalen Verbundenheit folgend, wird Lay My Bones Beside The Others auf Robyn G. Shiels neuem Label Black Tragick Records veröffentlicht.
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Doch zurück zu Haunch: das Album beginnt mit Twitching und der Track gibt die Richtung schon recht gut vor. Einprägsame Melodie, schön verspielte Lines seitens der Leadgitarre, eine ausgeprägte Songdynamik und zweistimmiger Gesang – man hört vom ersten Ton an, dass hier keine Anfänger am Werk sind. Diese Routine zieht sich durchs komplette Album und das ist bitte nicht negativ zu verstehen. Was Haunch hier abliefern, ist großer Sport und geht weit über das hinaus, was man von einem eigentlichen Side Project erwarten darf. Ich bin sehr froh, dass ich (zwar eher zufällig, aber immerhin) auf das Album aufmerksam wurde und die Möglichkeit bekam, mich intensiver damit zu beschäftigen.
Man wird sehen, inwieweit Haunch das Album auf die Bühne bringen werden und ob es eines Tages einen Nachfolger von Lay My Bones Beside The Others geben wird. Wünschenswert ist es auf jeden Fall, zunächst dürfte der Fokus des Evil Priest aber wieder auf Therapy?, deren neuem Album und einer umfangreichen Tour liegen.
Wer sich selbst ein Bild von Haunch machen möchte, der folge bitte diesem Link: https://haunch.bandcamp.com/releases
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