Freitag, 20. Oktober 2017

Von Täubchen und einem kräftig abgehenden (Kraft-)Klub!


Bild: https://krasserstoff.com/tour/157443
(bf) Hach, Conrad Sohm, alter Brutkasten für genialste Konzerterinnerungen und ein beständiges Piepen im Ohr, wenn man dampfend dank durchnässter Kleidung draußen auf ein Taxi wartet und sich mit den Umstehenden versichert, dass man das wirklich gerade zusammen erlebt hat.

An diesem Mittwochabend ist die Vorfreude groß und die Erwartungshaltung der Leute entsprechend, waren wir doch schon vor 4 Jahren Zeugen eines genialen Auftritts der Original Ostler aus Karl-Marx-Stadt. Dazwischen auf einigen Festivals in der Umgebung gerockt, jetzt wieder mit einem neuem Album am Start im feuchten Traum jedes Musikfanatikers mitten im Wald hoch über Dornbirn.

Eigentlich nie enttäuscht worden, auch diesmal war das nicht der Fall. Im Gegenteil, bereits die perfekt selektierte Vorband begeisterte beim Reinhören in der Konzertvorbereitung und hat live nur so vom Hocker gehauen. Wie Felix bei der Ansage schon erklärt, wurden Kraftklub größeren Zuschauergruppen über Supportauftritte bei den Beatsteaks bekannt, und auch die Jungs selbst haben ein gutes Näschen für gute Sachen.


Foto: Florian Lackner
Die beiden Berliner Täubchen von Gurr hauen geradlinigen, unkomplizierten Garage Punkrock raus, bei dem Stillstehen grundsätzlich nicht geht. Die Verbindung zum Publikum ist gleich da, auch wenn es zum sich einige Male andeutenden Mosh Pit noch nicht kommen mag. Speziell Diamonds und das deutschsprachige Walnuss bleiben hängen, die 11 Lieder auf dem Debütalbum gehen flüssig den Gehörgang runter und lassen einen mitswingen wie eine gehende immer headbangende Taube - Ready for Takeoff, Ladies! J
 
Kurz darauf wird die Nacht uns endlich genommen, kommen Kraftklub unter großem Jubel auf die Bühne, und auch bei den neuen Stücken, die vielleicht nicht immer so kantig und direkt wie auf den früheren Platten, aber nicht weniger intensiv sind, geht das Publikum gut mit. Stillstand nicht vorhanden. Die Klassiker werden recht gut mit Neuem gemischt, auch wenn man ein paar alte Lieder (Ritalin, Ich will nicht nach Berlin, Mein Leben, Liebe) im Set doch vermisst.

Fenster, Am Ende und Chemie Chemie Ya stechen in der Live Performance wohl am besten aus dem neuen Album raus.
 
Auch zum aktuellen Politikgeschehen gab es vor und nach Schüsse in die Luft mehr Taten als Worte, folgte doch gleich darauf das Ärzte-Cover Schrei nach Liebe. Schön, wichtig und richtig!
 
Persönliches Highlight allerdings war das Cover gemeinsam mit Gurr (an Schlagzeug und Gesang) von Blur's Song 2.
 

In diesem Sinne - in einer Mischung aus Circle Pits, Dauerpogo, Stagedives und ganz viel Wooohoooo - Keine Nacht für Niemand bei dieser Formation ist keine leere Versprechung!
 
Foto: Florian Lackner
 

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