Quelle: theoriginaljath.files.wordpress.com |
Der Sommer, der uns unmittelbar bevor steht, glänzt jährlich mit einem ganz anderen Phänomen, über das es sich wirklich lohnt sich aufzuregen. Wir kommen ganz ohne Umschweife zum Punkt: Es handelt sich um den sogenannten Sommerhit! Das Wort klingt schon böse, dahinter verbirgt sich jedoch ein noch tieferer Abgrund. Ein Abgrund der Musik, der Qualität, des Geschmacks und der Pseudogutenlaune. Denn der Sommer ist ja die Jahreszeit der guten Laune. Oder etwa nicht?! Klar, Vitamin D trägt schon dazu bei, doch bei 10°C und Regen oder Minusgraden und Schnee kann ich auch herrlich gut gelaunt sein; dafür muss nicht zwingend im Juli die Sonne scheinen.
Nun stammt der Verfasser aus einer Gegend, die traditionell vom Westdeutschen Rundfunk beschallt wird. Deren zweiter Sender läuft ab und an, beim Kochen, Zähneputzen oder zur Bundesligakonferenz. Keine Ahnung, ob es deren böse Absicht war, seit Wochen jedoch läuft da in Heavy Rotation "Despacito" von Luis Fonsi featuring Daddy Yankee und es erfüllt wesentliche Kriterien seit der Erosrammazottisierung in den 90er Jahren: 1.) Das Lied ist in einer südeuropäischen Sprache gesungen (portugiesisch, spanisch?), 2.) Ein blechernder, billiger Beat dudelt im Hintergrund, 3.) Dazu eine locker daherkommende Gitarre, 4.) Das Video zeigt schöne, tanzende Menschen in erotischer Pose, 5.) Es nervt tierisch.
Leider wird auch noch ein sechster Punkt erfüllt: Das Bewegtbildmaterial suggeriert in einigen Ausschnitten, dass es einen Mittanztanz gibt. Die Folgekosten von Macarena.
Es gibt so viel schöne, fröhliche Musik. Und das muss nicht immer Reggae oder Dancehall sein. Warum suchen die großen Radiosender sich jedes Jahr einen so schlimmen Song aus, der dann hoch- und runtergedudelt wird? So viel kann ich gar nicht saufen, um das gut zu finden. Noch schlimmer: Soetwas bleibt meist als Ohrwurm hängen.
Hier ein Vorschlag, der auch Mittanzpotential hat aber etwas mehr Klasse:
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