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| Foto: Tim Cavadini |
Eine negative Rezension zu schreiben, macht wirklich gar keinen Spaß. Aber es ist mit dennoch ein Anliegen, da ich seit Wolken die Musik von Oehl absolut faszinierend finde und gerne in seine nuschelnde Welt eintauche. Aber nicht bei dieser Platte. Zumindest nicht auf voller Länge, es gibt zwei, drei schöne Lieder - mit Beigeschmack.
Was sind die Erwartungen an ein Weihnachtsalbum? Welche Musik möchte ich an den Feiertagen und davor hören? Klar, hier wird es subjektiv, aber ich gehe einfach mal davon aus, dass mir einige Menschen zustimmen werden. Ich möchte entspannte, fröhliche, besinnliche Lieder mit zauberhaften, unterhaltenden oder berührenden Texten hören. Oder Instrumentales, das mir Ruhe und Andacht verschafft. Dabei stelle ich mir auch die Frage, welche Musik ich abspielen würde, wenn die Verwandtschaft kommt oder Freude oder man gemeinsam backt und kocht. Sicher nicht die neue Oehl-Platte. Und das aus einem leider sehr triftigen Grund: Sie ist mir viel zu melancholisch, ja, sie zieht mich gar runter. Beim ersten Hören musste ich die Musik aus machen, weil es mich so bedrückt hat. Die Zeit, in der Melancholie vielleicht noch irgendwie cool war, ist doch vorbei. Oder? Ich möchte in der Adventszeit und an den Feiertagen nicht betrübt in der Ecke sitzen und voller Schwermut Geschenke auspacken. Das passt alles nicht.
Dennoch wirklich schön anzuhören ist hingegen das Duett mit Tristan Brusch. Auch das instrumentale Pobozno Jodlanje (Andachtsjodler) hat ganz tolle Harmonien. Auch Alle Jahre Wieder Stille Nacht zusammen mit Romi Rabić und Niklas Apfel würde ich an den Feiertagen abspielen. Die Gemeinsamkeit dieser drei Stücke ist, dass Ariel Oehl verhältnismäßig wenig zu hören ist. Irgendwie bezeichnend.
Ach, ich habe mich so auf das Album gefreut, weil ich die Oehl‘sche Musik wirklich mag. Aber dieses Album wird nicht ein Mal in Gänze bei mir abgespielt werden.

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