Mittwoch, 10. Dezember 2025

Oehl - Dunkle Magie

Foto: Tim Cavadini
(Ms) Weihnachten steht vor der Tür. Ein teils bizarres Fest, bei dem Gemütlichkeit und entspanntes Zusammensein auf Knopfdruck geschehen sollen. Festlich gemeinsam die Tage verbringen und füreinander da sein. Ja, wenn das mal so einfach wäre… Zugleich unterliegt diesem Fest ein absurder Kaufrausch und das Motto: Futtern, futtern, futtern. Dabei kann es so schön sein, mit seinen Liebsten ein paar Tage fernab der Alltagshektik zu verbringen. Am besten auch mit der passenden musikalischen Begleitung. Weihnachtsmusik ist so ein ganz eigenes Genre. Neben den großen Klassikern von Kirche, Pop und Rolf Zuckowski versuchen viele KünstlerInnen sich an diesem Genre. Und scheitern. So wie Ariel Oehl mit seinem neuen Album Dunkle Magie, das ein ausgewiesenes Weihnachtsalbum sein soll und diesen Freitag erscheint.

Eine negative Rezension zu schreiben, macht wirklich gar keinen Spaß. Aber es ist mit dennoch ein Anliegen, da ich seit Wolken die Musik von Oehl absolut faszinierend finde und gerne in seine nuschelnde Welt eintauche. Aber nicht bei dieser Platte. Zumindest nicht auf voller Länge, es gibt zwei, drei schöne Lieder - mit Beigeschmack.

Was sind die Erwartungen an ein Weihnachtsalbum? Welche Musik möchte ich an den Feiertagen und davor hören? Klar, hier wird es subjektiv, aber ich gehe einfach mal davon aus, dass mir einige Menschen zustimmen werden. Ich möchte entspannte, fröhliche, besinnliche Lieder mit zauberhaften, unterhaltenden oder berührenden Texten hören. Oder Instrumentales, das mir Ruhe und Andacht verschafft. Dabei stelle ich mir auch die Frage, welche Musik ich abspielen würde, wenn die Verwandtschaft kommt oder Freude oder man gemeinsam backt und kocht. Sicher nicht die neue Oehl-Platte. Und das aus einem leider sehr triftigen Grund: Sie ist mir viel zu melancholisch, ja, sie zieht mich gar runter. Beim ersten Hören musste ich die Musik aus machen, weil es mich so bedrückt hat. Die Zeit, in der Melancholie vielleicht noch irgendwie cool war, ist doch vorbei. Oder? Ich möchte in der Adventszeit und an den Feiertagen nicht betrübt in der Ecke sitzen und voller Schwermut Geschenke auspacken. Das passt alles nicht.

Dennoch wirklich schön anzuhören ist hingegen das Duett mit Tristan Brusch. Auch das instrumentale Pobozno Jodlanje (Andachtsjodler) hat ganz tolle Harmonien. Auch Alle Jahre Wieder Stille Nacht zusammen mit Romi Rabić und Niklas Apfel würde ich an den Feiertagen abspielen. Die Gemeinsamkeit dieser drei Stücke ist, dass Ariel Oehl verhältnismäßig wenig zu hören ist. Irgendwie bezeichnend.

Ach, ich habe mich so auf das Album gefreut, weil ich die Oehl‘sche Musik wirklich mag. Aber dieses Album wird nicht ein Mal in Gänze bei mir abgespielt werden.


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