Sonntag, 7. Dezember 2025

Live in Bremen: Die Höchste Eisenbahn

Foto: luserlounge
(Ms) Mittwochabend, Bremen, Schlachthof. Auf dem Weg dahin kam der Gedanke auf: Hui, klar, Die Höchste Eisenbahn ist nicht unbekannt, aber dass auf der Straße davor gar nichts mehr ging, war durchaus verwunderlich. Aber schnell gelöst: Nebenan, in der ÖVB-Arena, gab Teddy Teclebrhan ein Stelldichein. Nebenan, im tollen Schlachthof, wurde es aber auch gemütlich, nicht zu eng, nicht zu luftig, genau richtig für ein Konzert unter der Woche.

Allein das Bühnenbild machte schon große, große Vorfreude. Sonnenschirme aus Pappe, die Ich-Komm-Gleich-Nach-Schnecke und hinten ein großer Himmelsbanner. Die gute Laune ließ nicht lang auf sich warten. Denn pünktlich um 20 Uhr betrat Francesco Wilking die Bühne, um die musikalischen Gäste anzukündigen. Es war das Trio Morley aus Essen und Köln. Die drei Damen haben für eine gute halbe Stunde die aufmerksamen ZuhörerInnen mit kleinen, feinen Liedern unterhalten. Mit Bass, Akustikgitarre, Ukulele und ganz viel Stimme sangen sie unter anderem vom Klimaschutz und ihrer Heldin Robin, die ihn nicht aus den Augen verliert. Zudem waren sie unglaublich sympathisch, sodass die leise und dennoch kraftvolle Musik ordentlich wirkte.

Mit genau der gleichen, ausgelassenen und entspannten Stimmung ging es dann kurze Zeit später weiter. Ich sah Die Höchste Eisenbahn noch nie live (warum eigentlich?!) und war ab dem ersten Takt einfach nur unglaublich glücklich. Als ich die anderen Gesichter im gut gefüllten Schlachthof beobachtete, wurde mir klar, dass ich damit nicht alleine war. Neben mir stand ein Typ, Anfang/Mitte fünfzig, der wohl einen außerordentlich tollen Abend hatte, er sang so viel mit und strahlte übers ganze Gesicht.
Das ist halt auch sehr einfach, wenn man den Eisenbahn-Liedern so zuhört. Kleine, feine Geschichten mit ganz viel Humor und genau der richtig ausbalancierten Mischung aus Tragik und Komik. Hinzu kommt, dass Moritz Krämer, Felix Weigt und Francesco Wilking halt auch sehr gute Entertainer sind. Drummer Max Schröder hielt sich eher im Hintergrund auf. Ob es um den Aufbau des Schlachthofes und die damit einhergehende Anordnung des Publikums geht oder noch nicht umgesetzte Merchandise-Artikel (Hotpants) - solch Kurzweil tut einfach gut. Klar, liegt auch an der phantastischen Musik, die die Band macht und aus dem vollen schöpfen kann inklusive aus dem tollen, neuen Album. Die Lieder des Abends waren super gut gemischt. Für mich ging es an diesem Abend nicht mal um einzelne Songs, sondern um ein höchst entspannt-ausgelassenes Gefühl, das diese Band mit ihren Songs entfaltet hat. Selten bin ich vergnügter nach Hause gefahren, auch wenn ich das Konzert nicht ganz bis zum Ende schauen konnte (aktuelle Bahnproblematik im Nordwesten). Es war ein toller Abend, der ganz doll glücklich gemacht hat!

Letztes Konzert des Jahres:
19.12.2025 Berlin, Huxleys

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung (siehe Blog-Startseite unten) und in der Datenschutzerklärung von Google.