Die Antwort ist sehr einfach. Sie lautet: Psychedelic Porn Crumpets und kommt aus Australien.
Bereits letztes Jahr kam ein Album des Quintetts aus Perth raus und Night Gnomes war schon ein irres Brett. Nun erscheint am 10. November schon die nächste Platte und heißt Fronzoli. Soll ungefähr sowas bedeutet: Etwas Nutzloses, das als Deko noch hinzugefügt wurde. Nun gut. Weder diese Scheibe noch all die Gitarren darauf sind Fronzoli. Ganz im Gegenteil. Hier scheppert es herrlich an allen Ecken und Enden und genau das macht über gut eine halbe Stunde unsagbar viel Spaß!
Frech, wie dieses Album startet! Die Akkorde ballern auf Nootmare (K-I-L-L-I-N-G) Meow! nur so hintereinander. Die Rhythmen überschlagen sich. Eine klare Ankündigung, dass hier ein wilder Ritt beginnt! Die Boxen scheppern direkt, sodass alles wackelt. Und das direkt am Anfang - so lasse ich es mir gefallen! Ja, es ist schon unverschämt, solch einen heftigen Track direkt zu Beginn aufzufahren! Kaum kann man durchatmen hier. Sollen wir wahrscheinlich auch gar nicht. Viele Tracks wie (I’m A Kadaver) Alkazam drehen sofort auf, wenn sie starten. Die Energie, die durch die Takte und Rhythmen ballern, ist so ansteckend - irre! Zwischen verspielt und gewaltig liegen oft nur Millisekunden. Leider - das muss ich ja echt einräumen - ist mir völlig egal, was diese Band singt, die Texte könnten auch Vertonungen von Bedienungsanleitungen sein. Mir geht es hier einzig darum, wann und wie doll es knallt! Und das immer wieder aufs Neue, auch auf der starken Single Dilemma Us From Evil! Nein, das wird mir nicht langweilig, weil jedes Stück natürlich ein Unikat ist. Fast ungewohnt entspannt geht dann auf Cpt. Gravity Mouse Welcome hier zu. Ein richtig melodiöser Start zeichnet dieses Stück aus. Da stellt sich natürlich die Frage: Trügt der Schein oder ist hier tatsächlich mal ein etwas entspannterer Track dabei? Nicht, dass dieses Album stressig sei, ganz und gar nicht. Aber es ist schon sehr…lebhaft! Und siehe da: Der Schein trügt nicht!
Besondere Stärke entfachen die Australier immer, wenn die Gesangsmelodien mit den Gitarrenriffs einher gehen wie oft auf All Aboard The S.S.Sinker. Das verlangt natürlich auch Fingerfertigkeit, davon scheint reichlich vorhanden zu sein. Dann kommt Hot! Heat! Wow! Hot! Na klar, hier ist der Name Programm. Keine Pause, die Gitarre schrammelt nach vorne, es wird ins Mikro gebrüllt, es ist ein komplett wilder Ritt auf den Synapsen! Hierfür braucht es keine Drogen oder andere Rauschmittel, um den vollkommenen Kick zu erleben. Das macht die Musik durch ihre ungeheure Kraft schon von ganz allein! Ja, ganz am Ende atmet dieses Album mit Mr & Mrs Misantrope ein wenig durch, fast ein sanfter, versöhnlicher Abschluss . Der Track steigert sich ganz angenehm, wird auch laut, aber nicht mehr ganz so wild.
Hach, das macht unglaublich viel Spaß, pausenlose Energie, Dichte, Dynamik, aufgedrehte Gitarren in allen Farben und Formen. Fronzoli ist keineswegs Nippes, sondern glänzt im Regal!
03.03. Hamburg, Übel & Gefährlich
05.03. München, Strom
07.03. Zürich, Bogen F
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