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Illute
(Ms) Das über-Musik-Schreiben gehorcht bei mir einem recht leichten Prinzip: Wenn ein Lied mich packt, dann bin ich dabei. Nur stellt sich die Frage, wann das der Fall ist. Bei Illute war das relativ schnell klar: die Musik! Also das Arrangement! Das ist großartig. Chanson, Klezmer, Bossa Nova, Pop, Jazz. Hier wird sehr bunt, aber auch sehr gut gemischt und es klingt alles sehr harmonisch, was die Musikerin da macht. Auf Schwarzer Hund, ihrer aktuellen Single, singt sie über Berlin, ihrer Wahlheimat. Sicher eine Stadt, an der man sich herrlich abarbeiten kann! Insbesondere, wenn man - wie sie - aus Westfalen kommt. Hier ist also ein sehr gutes Lied zu hören. Das Zauberhafte, Verlockende hat ebenso Platz, wie all die Seiten, die so erschüttern oder platt machen können. Und - Wiederholung sei aufgrund der tollen Musik erlaubt - das Arrangement ist große Klasse! Nächste Woche erscheint die EP … Ein Rätsel, Das Uns Verbindet… mitsamt vier weiteren Stücken, die an leicht an Dota erinnern!
Safi
(Ms) Zugegebenermaßen kommt mir selten noch der Gedanke auf, dass ich etwas derartiges noch nie gehört habe. Egal, welches Genre oder so. Vieles lässt sich halt vergleichen, ist ja auch gut so, hilft auch beim Verstehen und Einordnen. Wo ich Safi einordnen soll, weiß ich nicht. Brutalelektronischer Rock, das fällt mir so als erstes ein, habe ich aber noch nie gehört. Das macht seer neugierig, was die Musikerin hier macht. Insbesondere der dominante und unwiderstehliche Bass bleibt hängen, zudem ihre knarzige, raue Stimme - starke Alleinstellungsmerkmale! Seit Längerem ist sie im Geschäft und sehr weitsichtig kündigt sie nun ihr neues Album Groteske an, es erscheint kommendes Jahr im Herbst. Ich Will Ein Leben ist die erste Single daraus und überzeugt mit sehr direktem Klang und unmissverständlicher Lyrik! Das hier ist hart, konsequent und doch irgendwie nah gehend. Hier entsteht eine einjährige Vorfreude! Das wird live sicherlich ordentlich knallen:
15.12.23 Chemnitz, Aaltra
12.04.24 Erfurt, Museumskeller
Bernd Begemann
(Ms) Wut steht auf der Stelle und bekommt Schaum vorm Mund. Zorn ist ein viel größerer Antrieb, zielführender, klarer! So oder so ähnlich hat der große Georg Schramm mal gesprochen. Als zornig ist Bernd Begemann nun nie groß aufgefallen. Der Meister der kleinen Geschichten und unterhaltsamen Liedchen zeigt sich auf Gemäßigt Ist Das Neue Radikal selten politisch! Und das ist sehr gut so in dieser seltsamen Zeit. Im Grunde sagt er in diesem temporeichen Stück gar nicht viel aus, außer dass es sehr, sehr hilfreich ist, einfach mal abzuwarten und nachzuschauen, reinzuhören, nochmal weiterzulesen, um etwas zu verstehen, keinen Neppern aufzusitzen und sich verarschen zu lassen. Gemäßigt sein halt. Dazu gibt es auch ein schönes, kleines Video, in dem er passioniert eine Melone zerdeppert! Im Frühjahr folgt ein neues Album, es wird Milieu heißen und ich glaube, es wird toll!
Tränen
(Ms) Nach einem Festivalbesuch muss ich im Nachhinein manchmal echt noch recherchieren, wen ich denn da gesehen habe. Das sind ja Stunden und Tage jenseits der Realität, manchmal leidet auch das Erinnerungsvermögen. Das war zum Glück beim Angst Macht Keinen Lärm letztens in Wiesbaden nicht der Fall. Dort haben auch Tränen gespielt. Sicherlich die exotischste Band im Vergleich zum Rest. Wir haben gar nicht so viel davon mitbekommen, aber das, was ich hörte, war super! Gwen Dolyn und Steffen Israel machen mit ihrem kleinen Projekt herrlichste 80er-NDW-Mucke verbunden mit einer ordentlichen Portion Synthies, hohem Tempo und unmissverständlichen Liedern. Zum Beispiel Mitten Ins Gesicht, da muss man ja echt nichts mehr zu schreiben. Lieber reinhören und die Band gut finden, denn am 3. November erscheint ihre erste Platte Haare Eines Hundes und ich glaube, das wird stark!
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