Elf Bands haben gespielt, nicht alles haben wir gesehen. Am frühen Abends mussten wir einmal zum Bahnhof, was essen. Klar, vor Ort gab es einen Foodtruck. Aber auch nur einen. Und für Vegetarier gab es nur Pommes und noch ein weiteres Gericht. Da war immer massive Schlange. Das hätte man anders lösen können oder müssen.
Das Ende von Dead Years auf der Hofbühne haben wir gesehen und damit war klar: Heute werden die Gitarren raufgeschraubt und die Stimmen geölt! Punkrock an allen Ecken und Enden und die drei haben direkt Spaß gemacht. Ein echtes Highlight kam direkt danach: Nowaves bespielten die Hallenbühne! Und wie! Zum Einen war das ziemlich stabiler Surferrock, doch mit wesentlich mehr Wumms! Mit richtig starken Synthies und einem enorm treibenden Bass - das hat super viel Spaß gemacht, der Name bleibt in jedem Fall hängen! No°rd und Schubsen haben natürlich großartige Namen, konnten mich aber so gar nicht überzeugen. Die einen, weil Punkrock halt auch ein wenig langweilig und austauschbar sein kann und die anderen waren mir ein wenig zu drüber. So ging es schneller als gedacht zum fulminanten Abschluss. Erst spielten Love A und das nach allen Regeln der Kunst. Tags zuvor noch voll in Berlin aufgedreht, Jörkk Mechenbier gut angeschlagen, macht seinem Namen auf der Bühne aber alle Ehre und schraubt sich die kleinen und großen Flaschen gut rein! Mit Erfolg! Eine unsagbar sympathische Band, die zugleich auch echt Druck ausüben kann - hat schon richtig gut reingehauen. Und weiter, immer weiter. Danach standen schon Turbostaat auf der Bühne. Nach überstandener Krankheit haben sie nichts von ihrer Präsenz und Kraft eingebüßt und in den 80 zur Verfügung stehenden Minuten haben sie ein hervorragendes Best Of abgerissen! Wenn ich sie sehe, bin ich immer fasziniert, dass Sänge Jan Windmeier so ruhig bleiben kann. Er brüllt ja auch ab und an, bewegt sich aber eher gehend, ja, schleichend über die Bühne. Doch auch aus ein wenig Entfernung ist zu sehen, wie unglaublich viel Spaß sie hatten in dem Wissen, dass überall nur gute Menschen lauern und Freunde im Backstage, mit denen sie zusammen feiern. So soll es doch sein! Und als wuchtiger Abschluss dann Pascow. An einigen Stellen auf dieser Seite habe ich schon meine riesengroße Begeisterung für diese Band kundgetan. Ich kenne sie erst seit gut vier Jahren und seitdem knallen sie mir die Gehörgänge raus und zeigen, wie Energie auf der Bühne denn definiert wird. Ab dem ersten Takt zerlegen sie alles, was geht. Liegen auf dem Boden, schreien sich die Kehle aus dem Leib, legen ein irres Tempo, einen ungeheuren Druck an den Tag und ich sehe mich selbst, wie ich ihre Zeilen mitbrülle, die Hand in die Luft recke und so, so glücklich bin, diese Band zu kennen und sie dort auf der Bühne zu sehen. Völlige Ekstase, völlig elektrisierend! Ein riesengroßes Fest!
Bei hochsommerlichen Temperaturen geht so ein Punkrocktag in Wiesbaden sehr schnell rum und immer noch zehre ich stark von diesem Erlebnis, da es mich so aus dem Alltag riss, Freude gemacht hat und die sechsstündige Rückfahrt schneller vorbei ging, als gedacht.
Bis zum nächsten Mal!
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