Samstag, 19. November 2022

KW 46, 2022: Die luserlounge selektiert!

Bild: pinterest.de
(ms/sb) Vor den ganzen Musikneuigkeiten ein paar andere Worte über das zu schreiben, was mir durch den Kopf geht, oder was Berichtenswert ist, fällt mir in der Regel leicht. Oft braucht es nur einen kleinen, kuriosen Moment im Alltag, der ausreicht, um hier eine kleine Geschichte zu schreiben. Für diese Ausgabe ist da nichts. Kein Gedanke. Nichts, das mir spontan einfällt, um es hier einigermaßen lesenswert aufzubereiten. Tja. Dann dachte ich mir, dass ich was zur WM schreibe. Pff. So ein Megaquatsch. Ich finde es einfach nur schade, dass bis Weihnachten mein Verein im Ligabetrieb nicht spielt. Dann dachte ich mir: Jau, Weihnachten, auch ein super Thema. Aber ich bin weder in Stimmung und auf einen gehässigen Supermarkt-Schokoladen-Kommentar habe ich auch keine Lust. So bleiben die Zeilen hier inhaltsleer. Dann könnt ihr euch wesentlich besser auf das konzentrieren, was nun kommt! Viel Freude! 
 
Pale
(sb) 16 Jahre lang existierten Pale aus Aachen und spielten während dieser Zeit Konzerte in ganz Europa. 2006 wechselte die Band zu Grand Hotel van Cleef, veröffentlichte dort ein Album und löste sich drei Jahre später auf. Das Ende? Mitnichten.

Obwohl Sänger und Gitarrist Christian Dang-anh im Mai 2021 an einem Hirntumor verstarb, wird die Band nächsten Freitag völlig überraschend nochmal ein Album namens The Night, The Dawn And What Remains veröffentlichen. Darauf wird auch Dang-anh zu hören sein, der kurz vor seinem Tod noch ein paar Aufnahmen beisteuern konnte. Wunderbare Pop-Musik im Stil des 90er-Jahre-Indie - schöner kann ein Mini-Comeback kaum klingen. Ein einziges Konzert werden Pale noch spielen, dann ist wirklich Schluss.

02.03.2023 Köln, Gloria
 

 
Plewka & Schmedtje
(sb) Cover-Alben sind derzeit offenbar in Mode. William Fitzsimmons hat eins rausgebracht, The Tallest Man On Earth ebenso. Und nun also Plewka & Schmidtje. Dabei interpretiert Jan Plewka (Selig) zusammen mit Marco Schmedtje insgesamt zwölf Klassiker aus den 80ern und verleiht ihnen einen neuen Anstrich. Mit Let's Dance (David Bowie) greifen sie zwar ins Klo, alle anderen Versionen sind aber überaus gelungen und überraschen immer wieder positiv.
 
Between The 80's (VÖ: 25.11.) bietet einen äußerst gelungenen Querschnitt durch das Jahrzehnt - und zwar auf eine sehr beruhigende (weil akustische) Art und Weise. Favoriten: Forever Young, Africa und vor allem Material Girl.
 
 

Flavien Berger
(Ms) Elektronische Musik aus Frankreich. Ein großes Thema, dass alle Jubeljahre dann auch bei mir mal wieder aufploppt. Stetig könnte ich mir das nicht anhören, dafür fehlt mir oft der Wumms dabei. Aber zum Entspannen geht halt auch nicht immer Easy Listening oder Folkpop, da darf dann gerne auch ein wenig mehr Schwung rein. Unaufgeregter Schwung. Den bietet Flavien Berger mit seinem neuen Track D‘ici La. Das kann ich mir gut auf die Ohren setzen und gelassen vergesse ich, was um mich herum geschieht. Vielleicht bleibt es nicht unbedingt haften, aber es rundet den Moment herrlich ab. Hier lohnt auch das Schauen des Videos: Im Stakkato werden einzelne Fotos aneinander gereiht, sodass eine zügige Geschichte erzählt wird, wie einzelne Erinnerungsfetzen, die einen rauschhaftem Abend rekonstruieren. Das Album dazu wird im Laufe des kommenden Jahres erscheinen. Und wer elektronische Musik aus Frankreich ein wenig verfolgt, weiß, dass das vielleicht richtig durch die Decke gehen kann!


Shame
(Ms) Sich einem musikalischen Trend zu widersetzen, verlangt Bands viel Mut und Bereitschaft ab, an dem festzuhalten, wofür man brennt. Derzeit habe ich ab und an den Eindruck, dass im Gitarren-Indie-Rock-Pop-Bereich an die 80er angeknüpft wird, oft klingt es wie eine blasse Kopie ohne viel Eigenständigkeit. Das Rad neu erfunden haben shame auch nicht, aber die Leidenschaft für ihre Musik ist herauszuhören. Mitunter erinnert sie ein wenig an Joy Division oder Nada Surf, aber halt in dieses Jahrzehnt hinein katapultiert. Das macht Spaß, lässt Träume und endlose Nächte zu. In dieser Woche haben sie mit Fingers Of Steel einen neuen Song veröffentlicht, bei dem es mal wieder total lohnt, das Video dazu zu schauen. Darin begibt sich die Band in den Untergrund, imitiert eine Bot-Armee, um ihren eigenen Erfolg zu pushen. Eine herrliche Persiflage auf dieses bescheuerte, digitale Leben. Das neue Album wird Food For Worms heißen und am 24. Februar erscheinen! Hier tritt die Band dann auf:

26.03.2023 - München - Technikum
27.03.2023 - Berlin - Festsaal Kreuzberg
28.03.2023 - Hamburg - Markthalle
04.04.2023 - Köln - Gloria


Muff Potter
(Ms) 2022 ist das internationale Muff Potter-Jahr! So viel steht schon mal fest. Die Band ist wieder da, hat ein starkes Album abgeliefert, landete damit das erste Mal in den Top 10 der Album-Charts, spielte eine sehr gut besuchte Tour, hat über die Hälfte der Lieder von Bei Aller Liebe mit einem Video versehen und hören damit einfach nicht auf. Dass nicht alle Lieder im Laufe des Schaffensprozesses auf eine Platte kommen, ist klar. Gehört irgendwie dazu. Zum Album erschien auch eine limitierte 7“, ein kleines Extra. Darauf ist auch das Lied Alter Planet zu hören. Und wenn man in das Lied so eintaucht, dann wird schon klar, warum es nicht eine Runde weiter gekommen ist. Es passt nicht sooo gut in den Gesamtsound der anderen Lieder. Dennoch ist es schön, ja, hat eine richtig gute Dynamik und jetzt auch noch ein eigenes Video bekommen. Und am Ende des Muff Potter-Jahres gibt es noch weitere hervorragende Neuigkeiten! Die Tour geht kommendes Jahr weiter. Geht da unbedingt hin, es wird großartig, versprochen!

13.04.23 Magdeburg - Factory
14.04.23 Rostock - Peter Weiss Haus
15.04.23 Kiel - Die Pumpe
19.04.23 Leer - Zollhaus
20.04.23 Bochum - Bahnhof Langendreer
21.04.23 Osnabrück - Rosenhof
22.04.23 Hannover - Faust
26.04.23 Stuttgart - Im Wizemann
27.04.23 Heidelberg - Karlstorbahnhof
28.04.23 Marburg - KFZ
29.04.23 Dresden - Tante Ju

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