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Mush
(ms) Zu einer wichtigen Zeit befand ich mich offensichtlich in einem musikgeographischen Loch. Viele Bands, die zum Britpop gezählt werden und die, die später in einer ähnlichen Gangart Musik gemacht haben und dies immer noch tun, habe ich nie gehört. Vieles hat mich einfach null angefixt, obwohl ich bei einer gut sortierten Indieparty leidenschaftlich skandierend dazu tanze. Nun kommen Mush aus Leeds daher, die heute ihr Album Down Tools veröffentlicht haben. Schnodderiger Gitarrenrock, der mal nach vorne geht und dann wieder ziemlich fein zurückgelehnt ist. Warum es mir so gut gefällt, kann ich auch sagen. Denn es ist oft auf sympathische Art schief und krumm. Zudem erinnern sie mich extrem stark an Art Brut, die einzige britische Gitarrenband, die ich je intensiv gehört habe. Hier ist also eine starke Platte zwischen Nostalgie, Egal und gemütlich trinkend auf der Tanzfläche schwoofen.
Hansesong Festival
(ms) Schon Pläne für den Herbst? Nein, ich auch nicht. Der 5. November ist ja auch noch etwas hin. Obwohl das Wetter dieser Tage hier im Norden einen kleinen Vorgeschmack auf eben jenen Tag bieten könnte. Anfang November pilgern wir dann alle nach Stade, okay? Ja, es gibt nicht viele überzeugende Gründe, warum man das tun sollte. Vielleicht das Müssen Alle Mit-Festival Ende August. Ansonsten sehen wir uns dann ja alle gemeinsam beim Hansesong Festival. Das wird verteilt in der ganzen Stadt ausgetragen und könnte ein phantastisches Ereignis werden so zur Spekulatiuszeit. Denn ganz viele tolle Bands werden dann in die Kleinstadt reisen, um uns zu beschallen. Beispielsweise Maeckes, Fortuna Ehrenfeld, Sophia Kennedy, Jochen Distenmeyer oder Der Nino Aus Wien. Popkonzerte in Museen und Kirchen, das den ganzen Tag über. Ein Ereignis, das wir uns alle fett im Kalender markieren sollten. Also: Dicken Pulli schon mal rauslegen und die Winterjacke nochmal in die Wäsche. Wir sehen uns!
Karin Park
(ms) Was soll man sich denn nur als erstes anhören, wenn man eine neue Band entdeckt? Insbesondere wenn es um Musikerinnen oder Musiker geht, die schon ein wenig länger dabei sind. Welches Album taugt, welches sind die wirklich starken Lieder abseits der Singles? Tja, das weiß man am Anfang halt nicht. Zum Glück veröffentlichen viele Bands irgendwann ein Best-Of, ohne das es das Ende der Karriere besiegelt. So auch Karin Park aus Schweden. Die Musikerin kannte ich vorher nicht, aber nun ist ein Album in der Pipeline, das ihr Schaffen auf persönliche Art und Weise zusammenfassen wird. Am 7. Oktober (okay, es dauert noch ein bisschen) erscheint Private Collection und passender könnte der Name für diese Platte gar nicht sein. Denn auf diesem Album versammelt die Musikerin Lieder aus ihrer Schaffenszeit und arrangiert sie auf reduzierte Art neu. Wie klingt Karin Park denn nun? Puh, das ist schwer zu sagen. Sie nutzt ihre einprägsame, markante Stimme, allerhand Synthies und Orgeln und immer wieder wuchtige Rhythmusinstrumente. Sie hat eine alte Kirche als Tonstudio umfunktioniert, um so noch besser den Klag ihrer charakteristischen Musik einzufangen. Akustik ist alles. Mit diesem Werk lässt sich eine extrem vielseitige Musikerin sehr, sehr gut entdecken, falls das noch nicht geschehen ist.
Summer Tales
(ms) Okay, die folgende Aussage mag aufgrund der Namensgebung dieses Blogs ein bisschen seltsam klingen, aber: Loungemusik ist ja das Allerletzte. Dieses furchtbar langweilige Geplärre, was beim Einkaufen - oder noch viel schlimmer - in irgendwelchen Frühstückscafés nach gewisser Zeit tierisch auf die Nerven geht. Das ist hier ganz wichtig: Summer Tales, eine Kompiliation vom vielseitigen Label Deutsche Grammophon, ist eindeutig keine Loungemusik. Hinter dem sehr entspannten bis tanzbaren Sampler steckt viel mehr als astreine Musik. Es steckt ein Wille dahinter. Der Wille, Klassiker in den modernen Sommer zu holen. Und das gelingt auf diesen zehn Stücken doch ganz herausragend. Wenn der Schwanensee als poppige Nummer von Someone daher kommt, da will ich nicht zum Buffet laufen, sondern mich im Träumen verlieren. Der Karneval Der Tiere wird plötzlich eine saubere Electronummer von David Douglas und Einkaufen will ich dazu wirklich nicht, sondern die Nächte durchtanzen. So ist das nun mal, wenn ein derart geschmackssicheres Label ein Projekt umsetzt. Dann ist das alles schon sehr stimmig und das Ergebnis macht sehr viel Spaß! Das hier ist keine Loungemusik, sondern Kunst, Baby!
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