Foto: Captura Obscura, Matt Puccinelli |
Ja, es geht um den Effekt, sagen die Verfechter. Was für eine dumme, beschwichtigende Ausrede. Mit ein wenig Muße und wenn man sich drauf einlässt, kann man solch abschaltende Effekte auch anders erreichen, wie die guten Damen und Herren vom Y-Kollektiv mal berichtet haben. Solch alternative Wege können sicher sehr berauschend sein, das glaube ich gerne. Man kann sich ja auch in einen beflügelnden Zustand trommeln oder singen. Das ergibt auch stets Wirkungen, wie einen wundervoll aus der Realität heben können. Dazu muss man nicht mit irgendeinem Schmu seinen Körper vergiften.
Singen und Trommeln. Das müsste man natürlich selbst machen. Doch ich bin auch davon überzeugt, dass ein Rausch durch Musikkonsum entstehen kann. Dafür braucht diese Musik dann entsprechende Power. Diese Kraft kann unterschiedlich gestrickt sein und verschieden wirken. Beruhigend, heroisch und meditativ wie bei Sigur Rós. Oder sie knallt einen aus Raum und Zeit mit einem wilden Ritt auf den Synapsen, dass das Hirn gar nicht mehr hinterher kommt, um zu den Liedern Assoziationen zu entwickeln. Damit sind wir bei den Psychedelic Porn Crumpets. Der Name ist Programm. Die Band veröffentlicht am Freitag (5. Februar) ihr neues Album SHYGA! The Sunlight Mound. Genau.
Eine Minute uns sechs Sekunden schenken uns die Australier, um in die Platte einzusteigen. Keine Selbstverständlichkeit. Vorher ballerten sie direkt los. Nun also ein Intro, um nochmal tief Luft zu holen. Doch sobald Tally-Ho erschallt, ist die Marschrichtung klar: nach vorn, nach vorn, nach vorn! Und zwar unaufhaltsam, tempo- und energiereich, bis man gut vierzig Minuten später wieder aus diesem knalligen Film entlassen wird.
Wie gelingt der Band dieser rasende, rauschhafte Effekt? Der Klang ist natürlich geplantes Chaos sondergleichen. Erstaunlicherweise steht das Schlagzeug dabei nicht mal zwingend im Vordergrund. Könnte man es doch als treibendes Element verdächtigen. Nein, der Bass ist es auch nicht. Was bleibt? Genau! Drei Gitarren, die fuchsteufelswild gestimmt sind und ohne Ende ballern. Mindestens eine gibt das rasende Tempo und den Rhythmus vor, die anderen schlängeln sich in die Höhen, die die Band im Namen trägt: Psychedelisch! Hypnotisierend. Klar, das ist auch super anstrengend als Hörer. Aber es bockt auch ohne Ende. Die zweieinhalb Minuten von Sawtooth Monkfish sind ein herausragendes Beispiel, wie die Band einem das Hirn zerlegt. Mit jedem Takt wird es wilder, Pausen sind Fehlanzeige und auch gar nicht eingeplant.
Die hohen Töne, die immer wieder hindurchknallen, sind auch auf dem Artwork der Platte zu sehen und ziehen sich durch die äußerst sehenswerten Videos der Band. Dieses Album erscheint in einem künstlerischen Gesamtbild! Sehr gelungen - Hut ab!
Wie gelingt der Band dieser rasende, rauschhafte Effekt? Der Klang ist natürlich geplantes Chaos sondergleichen. Erstaunlicherweise steht das Schlagzeug dabei nicht mal zwingend im Vordergrund. Könnte man es doch als treibendes Element verdächtigen. Nein, der Bass ist es auch nicht. Was bleibt? Genau! Drei Gitarren, die fuchsteufelswild gestimmt sind und ohne Ende ballern. Mindestens eine gibt das rasende Tempo und den Rhythmus vor, die anderen schlängeln sich in die Höhen, die die Band im Namen trägt: Psychedelisch! Hypnotisierend. Klar, das ist auch super anstrengend als Hörer. Aber es bockt auch ohne Ende. Die zweieinhalb Minuten von Sawtooth Monkfish sind ein herausragendes Beispiel, wie die Band einem das Hirn zerlegt. Mit jedem Takt wird es wilder, Pausen sind Fehlanzeige und auch gar nicht eingeplant.
Die hohen Töne, die immer wieder hindurchknallen, sind auch auf dem Artwork der Platte zu sehen und ziehen sich durch die äußerst sehenswerten Videos der Band. Dieses Album erscheint in einem künstlerischen Gesamtbild! Sehr gelungen - Hut ab!
Ähnlich kryptisch wie der Albumtitel, geben sich auch eine Vielzahl der Stücke. The Terrors kann man noch verstehen, ein eindrucksvolles Lied, das feine Harmonien bietet und dennoch ohne jegliche Verschnaufpause bleibt und immer krasser wird - was für ein Track!!! Mango Terrarium ist ein weiterer Supername für einen Song. Und an dieser Stelle muss ich mich entschuldigen. So höre ich hier kaum auf die Texte, viel zu mitreißend ist der Sound, zu wirbelartig die Stimmung, die hier zelebriert wird. Gerne würde ich auch The Tale Of Gurney Gridman lesen wie ein gutes Buch, doch das Quintett lässt einem auch zum Ende hin kaum Gelegenheit dazu - auch wenn es hier verhältnismäßig ruhig zur Sache geht.
Puh! Erstmal pausieren, wenn man damit durch ist. Die Band macht ihrem Namen alle Ehre. Ein Album voller Kraft und Bock. Beinahe krank. Man fragt sich sofort, ob die Australier das auch live schaffen. Tun sie. Vor zwei Jahren waren sie bei KEXP und zeigen zudem, wie unglaublich sympathisch sie sind. Ganz ohne synthetische Drogen ist diese Platte ein irre gelungener Mindfuck!
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