Quelle: griffinproperties.net |
Dieser Wochenüberblick hat auch einen shuffleähnlichen Charakter. Luserlounge. Freitag. Gerne.
The Screenshots
(ms) Reden wir darüber, wie Bands ihre Gründung erzählen. Sympathisch und irgendwie schön: Die Jungs von Friska Viljor wurden gleichzeitig von ihren Freundinnen verlassen, betranken sich massiv, gründeten die Band. Wirr und dadurch irgendwie auch sympathisch: Völlig entgegen gesetzte Aussagen von ...And You Will Know Us By The Trail Of Dead. Bisschen gaga: The Screenshots. Sie sollen sich über Twitter kennengelernt haben, Wikipedia nennt sie 'Internet-Künstler'. Wenn es ein erfundener Mythos sein soll, erkenne ich nicht mal die ironische Ebene. Die brauchen sie auch gar nicht. Denn das Trio überzeugt auch rein musikalisch und erinnert ein wenig an The Subways. Musikalisch und optisch. Schlau für die Saga war natürlich auch der anonyme Auftritt bei Böhmermann als wirklich erster Gig. Jetzt zeigen sie aber ihre Gesichter und kündigen die nächste Veröffentlichung an: 2 Millionen Umsatz Mit Einer Einfachen Idee - so heißt die Platte, die am 16. Oktober erscheinen wird. Man darf gespannt sein, ob es eine selbsterfüllende Prophezeiung sein wird. Träume ist die erste Auskopplung und dafür haben sich die drei (Schein-?)Krefelder LGoony mit ins Boot geholt. Ein Track zwischen Ironie und Ernst, mit ordentlich Tempo und Gitarre, so soll es sein. Vorhang auf:
Kitty Solaris
(ms) Dinge, die fehlen: Tanzen! Natürlich wird das in den eigenen vier Wänden intensiv betrieben und gerne auch schräg und verrenkt, sollen die Nachbarn doch denken, was sie wollen...
Doch es wird dem Club-Gefühl, das ich derzeit so schrecklich vermisse, niemals nahe kommen. Die Hitze, die Lautstärke, die Dichte, der schöne Rausch, die Energie, die im Laufe des Abends entsteht. Blicke, die ausgetauscht werden, gehören natürlich auch dazu. Dazu passt der neue Track von Kitty Solaris ideal: Cold Blood. In besagtem Szenario pulsiert das Blut natürlich. Dann setzt passend zum langsamen, aber doch stimmungsvollen Bass, der diese Elektro-Nummer trägt, Kittys Gesang ein legt sich ideal darüber. Schnell harmoniert dieses Lied gewaltig in sich selbst und verströmt eine lässige und gleichsam schwungvolle Stimmung. Super Soundtrack zum Wochenende!
Der Song wandelt schon eine Woche auf dieser Erde, heute (!) erschien die gesamte Platte dazu. Sunglasses waren nicht nur diese Woche wettertechnisch vonnöten, jetzt sogar auditiv!
(sb) Kurz vor meinem Urlaub erreichte mich ein kleines Päckchen von Rookie Records; darin enthalten u.a. die neuen Alben von Frau Doktor, Schalko und Leto. Natürlich machten sich alle Scheiben mit auf den Weg nach Italien und so wurde dort nicht nur Roy Bianco & Die Abbrunzati Boys gehört, sondern gelegentlich auch deutscher Punk. So wirklich in Erinnerung geblieben davon sind jedoch nur Leto, bei denen ich vom ersten Track an das Gefühl hatte: "Moment, das kennst Du doch! An was erinnert Dich das?" Erst ein paar Tage später kam ich drauf und war erstaunt, dass mich die stimmliche Ähnlichkeit (zumindest in einigen Passagen) zwischen den Hamburgern und den Husumer Kollegen Turbostaat so lange beschäftigt hatte. Wie dem auch sei: Wider (09.10.) vereint auf seinen zehn Tracks Punk, Emo, Hardcore und Indie, die Lyrics wirken wohldurchdacht und abwechslungsreich: Es geht beispielsweise um eigene Erwartungen, Selbstoptimierung, Anspannung, aber auch um Vergangenheits- und Gegenwartsbewältigung. Wer willst Du sein? Wer kannst Du sein? Welchen Druck hältst Du aus? Fragen von Leto, die jeder nur für sich beantworten kann. Das Album jedenfalls hinterlässt Eindruck, live gibts das Ganze hier zu bestaunen (weitere und Ersatztermine sind in Vorbereitung):
(ms) Oh, yeah! Man muss noch nicht mal die Stimme hören, man weiß schon vorher, dass diese Band aus dem Vereinigten Königreich kommt. Es sind die schrammeligen Gitarren, das etwas Rotzige, was diesen Song so ausmacht. Der bewusst amateurhaft gehaltene Klang der Snare, die dann auch nicht perfekt klingende Mikrophonaufnahme des Gesangs, die dann mit eindeutiger Landesfärbung daher kommt. Yeah! Das sind Shame und sie veröffentlichten vor Kurzem ihren neuen Song Alphabet. Er treibt über knapp drei Minuten und bringt einen Geist der Musik zurück, den ich so zuletzt vor über zehn Jahren gehört habe. Super gut. Der Track wird auf dem kommenden Album erhalten sein, Termin und Name sind noch unbekannt. Doch es lohnt sich in jedem Fall ins aktuelle Werk aus 2018 Songs Of Praise reinzuhören!
Doch so habe ich mich diese Woche ziemlich erwischt! Zum Einen wurde ich überrascht durch die Ankündigung des neuen Albums Trip, das am 13. November erscheinen wird. Selbstverständlich: die Vorfreude ist sehr groß. Zum Anderen jedoch habe ich dann erschrocken festgestellt, dass ich das aktuelle Album This (Is What I Wanted To Tell You) nicht mal im Plattenregal stehen habe. Schande auf mein Haupt. Vielleicht war ich zu wenig angetan von den Ausflügen ins Elektronische mit der Auto Tune-Stimme. Doch das scheint eine Epoche gewesen zu sein. Denn nun gibt es den ersten Vorgeschmack zu genießen: Reservations. Ein Cover von niemand geringerem als Wilco. Gecovert haben Lambchop schon immer gerne mal und das auf ihre herrlich eigene Weise. Hier haben sie sich ausnahmsweise recht getreu am Original orientiert, Tempo und Klavierthema übernommen. Erstaunlicher wird es, wenn man sich die Vorlage nochmal zu Gemüte führt. Denn die klingt schon verdächtig stark nach einem Lambchop Song. Vielleicht haben sich die Nashviller einfach nur zurück geholt, was ihnen gehört - vom Geiste her, vom Sinn, von der musikalischen Idee. Nur ein Element ist wirklich neu: Aus siebeneinhalb wunderschönen Minuten sind dreizehn wunderschöne Minuten geworden! Und auch auf dem neuen Album werden zahlreiche, weitere Cover zu finden sein. Wir halten euch auf dem Laufenden!
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