Bild: pitchfork.com/ |
(sb/ms) Das letzte Konzert, das ich besucht habe, war Anfang März in Hamburg. Sookee war auf ihrer Abschiedstournee und ich war rückblickend doppelt froh, dass ich dabei war. Vieles, das geplant war, fiel aus, wurde langfristig verschoben. Vermisse ich es? Auf jeden Fall! Ist der Mensch ein Gewohnheitstier, das sich schnell mit Neuem arrangiert? Ja, das auch. Aber die Sehnsucht pocht unaufhörlich.
Nun gibt es ja zahlreiche Alternativformate, wo auch KünstlerInnen auftreten, die in unserem Fokus stehen. Die Stadt Oldenburg veranstaltet eine lange, sehr gut gebuchte Konzertreihe (u.a. Enno Bunger, Jesper Munk oder Fat fuckin' Toni), der Knust in Hamburg gestaltet seine Sommerkonzerte auf dem Lattenplatz und im Westfalenpark Dortmund finden bestuhlte Konzerte statt, wo unter anderem Waving The Guns und Thees Uhlmann auftreten werden. Gar keine so schlechten Aussichten. Doch ich bin immer noch Realist und meine Hoffnungen, dass im Herbst die vielen, tollen Tourneen stattfinden, sind doch recht gering. Falls hier jemand eines dieser Events besucht, gebt gerne mal Bescheid, ich bin super neugierig auf entsprechende Erfahrungen!
Nun gibt es ja zahlreiche Alternativformate, wo auch KünstlerInnen auftreten, die in unserem Fokus stehen. Die Stadt Oldenburg veranstaltet eine lange, sehr gut gebuchte Konzertreihe (u.a. Enno Bunger, Jesper Munk oder Fat fuckin' Toni), der Knust in Hamburg gestaltet seine Sommerkonzerte auf dem Lattenplatz und im Westfalenpark Dortmund finden bestuhlte Konzerte statt, wo unter anderem Waving The Guns und Thees Uhlmann auftreten werden. Gar keine so schlechten Aussichten. Doch ich bin immer noch Realist und meine Hoffnungen, dass im Herbst die vielen, tollen Tourneen stattfinden, sind doch recht gering. Falls hier jemand eines dieser Events besucht, gebt gerne mal Bescheid, ich bin super neugierig auf entsprechende Erfahrungen!
Doch hier ist immer noch die luserlounge. Es ist Freitag. Wir haben selektiert. Das kam dabei heraus!
O Captain! My Captain!
(sb) Seltsam: Vor ein paar Tagen habe ich mir Sleep Well Soon (VÖ: 07.08.) zwei-, dreimal angehört, fand es so lala und schob die Rezension des Albums seitdem vor mir her. Heute Morgen fand ich wieder die Zeit dafür und siehe da: Taugt! Als so stimmungsabhängig hatte ich die neue Scheibe von O Captain! My Captain! gar nicht empfunden, doch scheinbar lag ich da falsch. In seinen besten Moment erinnert das Album gar ein wenig an Blackmail, sonst schwankt es zwischen locker-leichtem Indie-Punk und emoesquem Geschrammel, das zwar gut und leicht ins Ohr geht, aber - so ehrlich muss man sein - genau so schnell auch wieder raus. Live wird das vermutlich sehr gut funktionieren und ich wünsche der Band (wie so vielen anderen auch...), dass sie bald die Möglichkeit hat, ihr Album auf die Bühne zu bringen.
Auch seltsam: Obwohl jeder einzelne der zehn Tracks durchaus zu gefallen weiß, fehlt mir ein bisschen der Link zwischen den Songs, die Struktur, die das Album als Ganzes verbindet. Es wirkt wie ein Sammelsurium von Singles, was ja per se nicht schlimm ist, was mir in dieser Deutlichkeit jedoch bisher eher selten untergekommen ist. Ein krasses Gegenbeispiel hierzu wäre das Album "Suicide Pact - You First" von Therapy?, bei dem die einzelnen Songs nicht wirklich herausragen, das Gesamtwerk hingegen eins meiner absoluten Lieblingsalben formt, weil es textlich, thematisch und atmosphärisch absolut stimmig ist. Aber klar: Ist natürlich ne Einstellungssache, wie man ne LP betrachtet...
Get Well Soon
(ms) Hey ihr kleinen Serienfreaks! Bei wem von euch sind in den letzten Wochen die Serienstunden stark gestiegen, da die sonstigen Freizeitmöglichkeiten ja weitestgehend ausfielen? Ich durfte hart lernen und habe mich mit alt Bekanntem begnügt. Doch damit ist jetzt Schluss. Denn seit dieser Woche ist die zweite Staffel von How To Sell Drugs Online (Fast) natürlich bei Netflix zu sehen. Neben der sehr unterhaltsamen Erzählung kommen im Hintergrund ein paar richtig gute Leute zusammen. Denn hinter der Idee steckt unter anderem Philipp Käßbohrer. Genau, der Typ von der bildundtonfabrik aus Köln, die das Neo Magazin Royale produzieren. Die Musik zur Serie macht niemand geringeres als Konstantin Gropper beziehungsweise Get Well Soon. Nicht nur, dass diese beiden Kreativen lange kooperieren, sie sind auch in der gleichen Stadt geboren, in der Metropole Biberbach an der Riß. Wenn die beiden sich nicht schon aus Sandkastentagen kennen, weiß ich auch nicht...
Nun gibt es zum Start der zweiten Staffel auch endlich einen eigenen Track, der die Serie begleitet. Also nicht nur die Score-Stücke und das Intro, sondern eine eigene Single! Sie heißt Funny Treats und kommt im typischen Get Well Soon-Gewand daher: Dramatisch, opulent und einen Hauch elektronischer als zuvor. Film ab:
Torn Palk
(ms) Was Bands wie Ghost oder Waving The Guns spannend macht, ist, dass man nicht weiß (im ersten Fall zumindest lange nicht wusste), wer dahinter steckt. So kann man sich auf den Klang, die Show, den Text, die Musik konzentrieren, ohne sich mit irgendwelchen Biographien auseinander zu setzen (klar, das macht auch Spaß, führt aber auch oft nicht so weit). Man kann also anonym auftreten oder eine Art Alter Ego sprechen lassen. Das haben die Gorillaz jahrelang recht gut gemacht und zeigt nur, wie genial Damon Albarn wirklich ist. Doch ich schweife mal wieder ab...
Torn Palk. So heißt die Band. Oder eher das Projekt? Im Grunde genommen ist es egal. Auch, dass der Kopf dahinter sich Lady Mus nennt und hinter dem Namen sich nun mehrere Menschen verbergen. Wichtig ist die Musik. Am Mittwoch erschien eine neue Single. Vollkommen unabhängig von ihrer diesjährigen EP Back To Bizarre. Boring Day heißt sie und ist alles andere als öde. Zum Einen ist da dieses Gorillaz-hafte Video in morbider Zeichentrickkunst. Zum Anderen der Text, der einen nicht nur schnell einlullt, sondern auch gern mal baff zurück lässt: It took some time / Now I know we’re all insane / Our feelings come from / Chemicals inside the brain. Hm. Ja, das stimmt, aber eigentlich will man das in dieser Deutlichkeit doch gar nicht wissen. Dieser Text ist eingebettet in einen Dark Wave-artigen 80er Jahre Sound, bei dem der nicht endende Bass reichlich dominant ist. Und das passt hervorragend zusammen. Ein super Gesamtbild macht sich hier breit! Zurück lehnen und sich ein Stück weit verstören lassen:
Matt Costa
(sb) Nein, ein Unbekannter ist Matt Costa ganz sicher nicht, denn bereits seit knapp 20 Jahren hat sich der Kalifornier als Musiker einen Namen gemacht und tourte u.a. mit Oasis, Modest Mouse, Death Cab For Cutie und Jack Johnson rund um die Welt. Am 16.10. veröffentlicht der ehemalige Skate-Profi nun sein fünftes Album und Yellow Coat fasst seine Stärken gut zusammen: Wärme, Behaglichkeit, Unterhaltung, ideale Hintergrundmusik und Wohlfühlatmosphäre. Das gelingt diesmal sogar, obwohl Costa gerade das Ende einer zehnjährigen Beziehung verkraften musste und dies auch in seiner Musik verarbeitet. Recht viel intimer gehts kaum. Was mir bei dem Künstler, den ich nun ja auch schon seit zig Jahren verfolge, jedoch leider immer wieder auffällt, ist der fehlende Wiedererkennungswert, dieses bestimmte Etwas, das ihn unique macht. Eigentlich sehr schade, denn an sich muss sich Matt Costa vom Songwriting her beispielsweise vor Jack Johnson keineswegs verstecken.
Alin Coen
(ms) In fünf Wochen ist es so weit. Dann wartet eine richtige Perle der Musik bei den Plattenhändlern des Vertrauens auf euch. Eigentlich ist es ja ein bisschen seltsam, dass Alin Coen ein Album im Sommer raus bringt, der Jahreszeit der unbeschwerten, sorgenlosen, guten Laune. Seien wir ehrlich: Dafür steht ihre Musik nicht zwingend. Muss sie auch gar nicht. Natürlich war der Termin geschickt gewählt, um die Tour im Herbst stattfinden zu lassen. Sie soll nun nächstes Jahr nachgeholt werden. Nah erscheint am 28. August und ich persönlich freue mich irre darauf. Sanfte, leise Töne, die eine unglaubliche Macht in sich tragen und dann geballt und langsam in die Magengrube hauen. Entflammbar hat mir schon den Atem genommen. Diese Woche erschien die insgesamt dritte Vorab-Single Bei Dir. Und kaum vorstellbar: Es ist ein lockerer, sanfter, fröhlicher Klang und Text! Herrlich und erbauend. Man kann es als romantisches Liebeslied lesen. Doch das tolle Video suggeriert auch, dass gute, richtig gute, nahe Freunde einem das Herz auftauen können, sodass man wieder frei atmen kann. Erneut zeigt Alin Coen, dass sie eine der ganz großen, sehr feinfühligen deutschsprachigen Texterinnen und Musikerinnen ist. Oh, das wird ein klasse Album. Fünf Wochen noch!
Alin Coen tritt sogar zwei Mal in diesem verkorksten Sommer auf. Nicht verpassen:
24.08.2020 Köln, Jugendpark (Silent Concert auf der Summerstage)
29.08.2020 Hamburg, Knust
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