Agnes Obel. Quelle: facebook.com/agnesobelofficial |
Direkt vor der Tür weggerutscht und Angst bekommen. Aber ich bin sicher, dass nichts passiert ist. Weiter. Fuß fassen. Sicher stehen. Licht entfachen. Aufrecht stehen. Mit den ersten Metern im Geäst steigt die Sorge: Bleibt es ganz? Kann ich es bewahren? Ja, ich muss. Ich weiß um den immensen Wert meiner Fracht. Die knackenden und biegenden Äste machen mich zuerst unruhig, doch dann wird jeder weitere Tritt sicherer. Ja, ich fühle mich ab und an, wenn der Regen zu pausieren scheint und tatsächlich so etwas wie ein Lichtschein meinen Weg berührt, froh darüber, genau dies machen zu dürfen. Doch Achtung! Nicht zu früh freuen und fahrlässig werden, eine gewisse Distanz ist noch zu meistern. Ganz behutsam bleibe ich auf der mir am sichersten erscheinenden Stelle stehen und kontrolliere mein Päckchen. Reinschauen, das sanfte Leuchten wahrnehmen und es wieder einpacken. Ja, alles ist gut. Es ist da. Ich bin da. Ich packe es aus.
Natürlich kann ich vollkommen daneben liegen. Doch so fühlt sich das neue Album von Agnes Obel für mich an: elegant, zerbrechlich, leicht melancholisch, herausragend arrangiert, wertvoll, geheimnisvoll, spannend, teilweise herausfordernd. Myopia ist eine Reise ins Ungewisse und es lohnt sich von der Dänin mitnehmen zu lassen. Leise, sachte Töne werden einen umhüllen und umhertragen. Meine Reise ist die oben Nachzulesende. Die zehn Lieder auf dem am Freitag (21. Februar) erscheinenden Album sind mit Fingerspitzengefühl komponiert und noch feinfühliger eingespielt. Mehr gilt es selbst herauszufinden. Nur eines noch: Selten hat sich Musik hören so gelohnt!
29.02. Köln, Carlswerk Victoria
01.03. Mannheim, Capitol
02.03. Hamburg, Laeiszhalle
04.03. Wien, Arena
05.03. Zürich, Samsung Hall
16.03. Berlin, Admiralspalast
17.04. München, St Matthäus Kirche
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