Mittwoch, 8. Januar 2020

Geht auf klassische Konzerte!

So, oder so ähnlich. Quelle: westfalen-blatt.de
(ms) Es muss nicht immer die verstärkte Gitarre, der treibende Bass, das temporeiche Schlagzeug, die ballernden Beats oder das klingende Keyboard sein. Nein. Wahrlich nicht.
Klar, dieser Blog befasst sich zu einem Großteil mit elektronisch verstärkter Musik. Doch in den letzten Monaten und Jahren ließen wir ab und an auch KünsterInnen des Genres Neo-Klassik (oder wie auch immer) durchschimmern. Und ob es nun Martin Kohlstedt, Ólafur Arnalds, Nils Frahm oder Anne Müller ist... wir sind stark begeistert, denn diese Art und Weise von Musik strahlt eine ungeheure, schwer zu beschreibende Faszination aus. Es liegt ein Zauber in diesen leisen, wohlbedachten Tönen.

Doch es geht noch eine Spur - gewissermaßen - extremer. Und das oft für lau und nebenan. Geht mal bei Euch in die Nachbarschaft zur nächsten Kirchengemeinde. Diese hat oft einen Aushang vor ihrem Gebäude, wo Verstaubtes oder auch Neues zu lesen ist. Häufig sind bei den Neuigkeiten Konzertankündigungen dabei. Die meisten Kirchengemeinden haben einen eigenen Chor, Posaunenchor, Organisten und sind gut vernetzt mit anderen Ensembles. Die treten im Inneren des Gebäudes regelmäßig auf. Geht da mal hin. Häufig ist das auch für freien Eintritt und eine Spende am Ende hat noch niemandem geschadet.
Warum plädiere ich dafür?
Zum Einen muss bei diesen Veranstaltungen dringend der Altersdurchschnitt und in der Kleidung die Farbe Beige gesenkt werden. Zum Anderen versprüht die dargebotene, meist geistliche Musik durch Chor oder Orchester einen ähnlichen Zauber wie Pop, Rock, Rap, Metal, ...
Wie kann das angehen? Die Freude der Singenden kann genauso überschwappen wie in einem verdunkelten Club. Klar, auf den Holzbänken herrscht etwas weniger Bewegung und der Alkoholpegel ist auch gleich Null, doch das Bewundernswerte, das der Musik stets innewohnt, ist dort genauso zu verspüren wie in einer größeren Halle. Wenn eine Trompete durch die Kirchenmauern schallt, kann das Gänsehaut verursachen. Denn: Die Akustik in Kirchen ist meistens großartig! Selbst eine fein gezupfte Geige oder ein Gesangssolo können die Mauern bis zum Rückenmark durchdringen. Und ist es nicht genau das, was uns stets so begeistert? Dass wir glücklich und auch etwas berauscht nach einem Konzert nach Hause gehen?! Das geht auch bei einem klassischen Konzert für lau nebenan in der Kirche.
Außerdem tut ein bisschen Verbundenheit mit den Menschen vor Ort gut. Und: Jeder kennt bestimmt eine/n, der/die auch in einem Chor singt oder ein Instrument zu spielen weiß. Diese Leute können mit funkelnden Augen davon berichten, wie wunderbar es ist, vom Altar herunter zu singen. Der Schreiber gehört dazu.
Zum Schluss: Die Menschen, die uns die Abende und Nächte in Clubs und auf Festivals versüßen und gestalten und verzaubern... diese Leute ziehen zu einem gewissen Teil ihre Energie und ihre Quellen genau da raus. Aus klassische in der Kirche dargebrachte Musik.
Also: Arsch hoch und auf geht's!

So festlich kann es klingen:

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