Montag, 11. November 2019

Live in Bremen: Herrenmagazin

Obacht, Foto aus 2015 aber so ähnlich sah es Samstag aus. Quelle: facebook.com/Herrenmagazin
(ms) Man wird ja nostalgisch. Dabei sind wir ja jung. Zumindest im Herzen. Samstag Nachmittag schaute ich in meine Konzert-Chronik und war erstaunt, dass ich vor zehn (in Zahlen: 10!) Jahren die Gruppe Herrenmagazin das erste Mal live gesehen habe. Es war die glorreiche Zeit der Visions Partys in Bielefeld. Eine bis dato unbekannte Band aus Alaska spielte nach Herrenmagazin. Heute haben Portugal. The Man einen Grammy gewonnen.
Deniz Jaspersen - Texter und Sprachrohr der Band - meinte damals auf der Bühne: "Kann mich bitte jemand erschießen? Ich bin so furchtbar besoffen!"
Mit dieser Aussage und dem großartigen Songwriting der Band habe ich die Gruppe schnell in mein Herz geschlossen. Nach längerer Pause war das 11. Jubilärum des Debuts Atzelgift ein triftiger Grund, um eine Tour zu spielen. Samstag hielten sie im Bremer Tower und haben feinste Gitarrenmusik zum Besten gegeben.
Als Einstimmung hat die Hamburger Band Ulf - genialer Name - Punkrock in Reinform abgeliefert. Persönliche und an den richtigen Stellen plakative Texte haben Bock auf mehr gemacht. Haben Bock auf Herrenmagazin gemacht.
Auf die Uhr habe ich nicht geschaut. Keine Ahnung, wie lang sie gespielt haben. Ist auch völlig egal. Denn es war ein Fest. Die Basis der Feierlichkeit lag schon auf den älteren Liedern. Kein Wunder, denn sie haben mehr Schmackes, mehr Energie, Druck und Dynamik als die Lieder von Sippenhaft. Vielleicht lässt sich auch damit der textliche Hänger bei Frösche erklären. Smiley. Währenddessen hat das tolle Publikum auch lieber mit der Band gelacht als den Song mit Text zu füllen. Was sich schwer erklären lässt: Die Verrenkungen von König Wilhelmsburg bei der Bearbeitung der Gitarrensaiten. Gut aber, dass er um diese sympathische Eigenart weiß und den Leuten vorne die Angst nahm, von der Bühne zu fallen.
Nach Hits, nie veröffentlichtem Material und dem wundervollen Rausschmeißer Keine Angst war Schluss. Ein großes Lächeln im Gesicht, Bier in der Blutbahn und viel Zufriedenheit insgesamt zeigten mir, dass es gut ist, dass diese Band wieder auf der Bühne steht. Denn ich bin fest davon überzeugt: Wenige Gruppen, die jetzt neu anfangen Alben zu veröffentlichen, würden so tolle Musik machen!

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