Foto: Cris Civitillo |
Wir sagen: Dieses Jahr kommt er aus Erlangen. Es sind elf Musiker. Sie sind bewaffnet mit Sprechgesang, Blasinstrumenten en massen, Gitarre, Keyboad, Bass und Percussion! Sie nennen sich #zweiraumsilke und ihr neues Album Detox (VÖ: letzter Freitag) wird Eure Tanzbeine gehörig in Schwingung setzen, davon gehen wir aus. Es sind vierzehn Stücke über gut fünfzig Minuten Spielzeit, die einen schnell den Alltag vergessen lassen!
Wir haben uns an anderer Stelle schon ein wenig über den Namen der Band mokiert. Ja, er klingt natürlich wahnsinnig blöd, aber es gehört zum Programm der Kombo, sich nicht allzu ernst zu nehmen. Zumindest eines ist sicher mit diesem Namen: Ein hoher Wiedererkennungswert in den sozialen Netzwerken: #hashtag!
Hört man in Detox rein, ist möglicherweise die erste Assoziation: Mensch, das sind doch Moop Mama. Ein platter Vorwurf, der zeigt, dass der erste Eindruck manchmal auch verwirrend sein kann. Und Meute sind sie schon gar nicht, #zweiraumsilke machen keine elektronisch wirkende Tanzmusik. Wenn man einen Blick auf die Partner ihres Produzenten Kraans de Lutin wirft, wird einiges klarer: Seeed, Flo Mega oder Culcha Candela stehen auf seiner Liste.
All die Infos lassen folgenden Schluss zu: Die Band macht Sprechgesang mit massivem Bläserwumms plus Schlagzeug, Gitarre, Bass und Tastentönen. Und diese Musik geht heftig rein ins Tanzbein! Dafür sorgt nicht nur die erfrischende Instrumentierung sondern auch der sehr präsente Rapper Emma mit bestechendem Flow!
Und der haut die Wehwehchen der scheinbar überforderten Gesundheitsnarren in die Zeilen. Vom Fasten über Meditation bis hin zur neusten Diät und dem damit einhergehenden Superfoord. Oder wie Kettcar sagen: Burnout vom Yoga! Daraus zaubern die Franken Lieder, die automatisch zum Schmunzeln führen!
Schauen wir uns ein paar Songs etwas genauer an:
Detox: Klar, dass dieser Track - allein des Namens wegen - das oben beschriebene Motto des Albums aufgreift. Natürlich haben wir alle Stress, doch was ist das Rezept dagegen? Einen Ashram eröffnen, Ingwertee en masse oder 1000 Gramm Heilerde? Oder doch Aloe Vera-Tabletten? Zu diesen unterhaltsamen Zeilen wummert ein wahnsinnig geiler Beat, in dem Gitarrenriff und Bläsersound ideal fusionieren.
Nachtbus: Der Song ist wesentlich positiver - ja, romantischer - als der gleichnamige Track von Zugezogen Maskulin. Es geht nicht um das endlich-rauskommen, sondern um Herzschmerz und ist im Grunde genommen eine Ode auf die Provinzen, wo die Nachtbus-Verbindung tatsächlich für die kleinen und großen Träume wichtig ist. Erinnert vom Stil hier an Das Ding ausm Sumpf!
Bär: Eine ruhige Nummer. Und das sind ja immer die, auf der eine Band ihr wahres Können zeigt! Hier das Thema Schlaflosigkeit - im Vordergrund - oder dahinterstehend die sonstigen großen und kleinen Probleme, die insbesondere abends/nachts das Gemüt trüben.
Valentinstag: Na klar ist das ein blöder Tag, ist doch klar. Jedoch ist das hier ein herrlich doppelbödiges Liebeslied. Oder, um mit Clemens J. Setz zu sprechen: Die Liebe zur Zeit des massenhaften Konsums.
Alles: Ein liedgewordenes Was Wäre Wenn... Alpaka-Besitzer, Kanzler oder doch Blumenhändler? Die saubere und sehr hohe Wortdichte im Rap weiß hier ein weiteres Mal zu überzeugen.
Live ist der 11er bald hier zu sehen. Hingehen: empfohlen!
08.06. Reichenau – Early-Bird-OpenAir
09.06. Bayreuth – Kleine Seebühne
22.06. Würzburg – Umsonst & Draußen
23.06. Nürnberg – Katharinenruine - Release-OpenAir
29.06. Karlsruhe – Unifest
08.08. Luhmühlen – Elbenwald Festival
09.08. Eschwege – Open Flair Festival
15.08. Lippstadt – Altstadtfest
16.08. Bremen – Golden City
23.08. Lüneburg – Jakob Festival
24.08. Feuchtwangen – Feichtklangfestival
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung (siehe Blog-Startseite unten) und in der Datenschutzerklärung von Google.