Freitag, 5. April 2019

KW 14, 2019: Die luserlounge selektiert!

Quelle: wikiprogress.org
(ms/sb) Wir gehen hier mal ganz kurz darauf ein: Rammstein. Ich habe derzeit extreme Probleme mit dem Internet daheim und habe Anfang der Woche erst das Video gesehen. Wo ist jetzt der Aufreger? Ganz einfach: Einen Tag vorher ein 20-sekündiges Teaservideo, wo sie mit Judenstern am Galgen stehen. Das war es. Mehr ist nicht passiert. Denn der Rest ist so unglaublich eindeutig, dass ich die Kommentare und den ganzen Rummel drumherum überhaupt nicht nachvollziehen kann. Das Video ist reiner Trash und das haben wir doch auch alle erwartet, es ist genauso wie bei jedem anderen Video auch, das Rammstein je veröffentlicht haben. Riesige Effekthascherei. Riesiges Marketing. Originell ist nur, dass die dunkelhäutige Schauspielerin Dreh- und Angelpunkt ist. Ansonsten ist es ein Lied, das sich gegen Deutschtümelei rüstet, jede andere Interpretation ist zu viel. Denn so viel sollte man Rammstein auch nicht zumuten. Raffinierte Texter waren sie noch nie. Eher im Gegenteil. Wer das Mathematik-Lied von Till Lindemann gehört hat, weiß Bescheid. Und mehr als diese Zeilen ist das Video, ist der Text auch nicht wert: ein unterdurchschnittlicher Song mit einem PR-Riesenknall. So, jetzt wird selektiert:

Gurr
Gurr - zwei Frauen, die ihren Traum leben und die in dem, was sie tun, so autark wirken, dass man sie direkt beneidet. Feiner Indie-Pop und -Rock, mal deutsch, mal englisch, perfekt aufeinander abgestimmter Gesang, angenehme Stimmen - was will man mehr? Ihrem Debütalbum aus dem Jahr 2016 ließen Laura Lee und Andreya Casablanca eine exzessive Tour und zahlreiche Festivals folgen, begleiteten Kraftklub auf deren Tournee und melden sich nun mit ihrer She Says EP (VÖ: heute!) zurück. Sieben Perlen, die einmal mehr das große Potential der beiden unterstreichen und Lust machen auf den nächsten Longplayer. Lieblingstrack: Of Hollywood!


Clowns
Die Clowns aus Australien hatten wir kürzlich schonmal mit der aktuellen Single in der Selektion, jetzt liegt uns das Album Nature/Nurture (VÖ: 12.04.) vor und somit steht einem Update nichts mehr im Weg. Kam I Wanna Feel Again zumindest zu Beginn noch recht melodisch daher, wird auf Albumlänge doch ordentlich geknüppelt - und das ist gut so! Die Band aus Melbourne besticht durch brachialen Punk-Hardcore-Sound und überzeugt darüber hinaus durch überlegte Arrangements, was hoffentlich nicht nur uns zu der Überzeugung bringt, dass die Clowns bereit sind, die Bühne(n) Europa zu erobern.



Django 3000
Jenseits des Weißwurstäquators besitzen Django 3000 oft nicht mehr als den Exoten-Bonus, dabei sind die Herren aus dem Chiemgau richtig gute Musiker und haben es mit ihrem bairischen Folk-Rock sogar schon in die deutschen Album-Top 20 geschafft. Heute erscheint Heimat, die neue Single des Quintetts, die gleichzeitig als Vorbote des bevorstehenden Albums Django4000 dient, das demnächst folgen wird. Der Weg ist bereitet, an die bisherigen Erfolge anzuknüpfen und auch live sind die Djangos stets einen Besuch wert - die Termine findet Ihr hier: Django 3000 on tour



Bitter Moon
Sechs Songs, knapp 20 Minuten, sphärische Klänge, die Einladung zu einer Reise ganz weit weg. Augen zu, eintauchen, hingeben, der Phantasie freien Lauf lassen. Bitter Moon aus der Schweiz veröffentlichen am 12.04. ihr selbstbetiteltes Debüt und lassen uns ebenso erstaunt wie verzückt zurück. Wie das wohl live optisch umgesetzt wird?

17.04. Berlin, Urban Spree
26.04. Vevey (CH), Zahnfest
03.05. Schaffhausen (CH), Tab Tap
04.05. St. Gallen (CH), ExRex
03.08. Zürich (CH), Stadtsommer

Leider gibts das Video zur EP erst nach deren Release, aber versprochen: wir liefern das dann auf unserer Facebook-Seite nach! Bis dahin gibts was Altes von Bitter Moon auf die Augen und Ohren, das sich jedoch grundlegend von den neuen Tracks unterscheidet.



Hein Cooper
So, Zeit für ein bisschen radiotaugliche Musik: heute erscheint Like That, die neue Single von Hein Cooper und wir haben das sehr sehenswerte Video für Euch. Der Australier geht zudem die Tage mit Lukas Graham auf Tour und macht auch Station in der DACH-Region.

06.04. Köln, Live Music Hall
10.04. Hamburg, Mehr! Theater
12.04. Wien (AT), Gasometer
13.04. Zürich (CH), Halle 622



Island
"Es gibt einige wiederkehrende Themen in unseren Songs, die uns faszinieren: Einsamkeit zum Beispiel, oder Leere: Dinge, die in unserer Welt ironischerweise so üblich zu sein scheinen, einer Welt, mit der uns doch so viel verbindet." Etwas verbittert klingen die Worte von Island-Sänger Rollo Doherty und doch hat er damit sicher alles andere als Unrecht. When We're Still (VÖ: 12.04.), die neue EP der Briten, beinhaltet drei bekannte Songs der Band und bietet als Zuckerl den neuen Track Lyra. Sehr hörenswert, zumal die EP die stilistische Bandbreite der Herren aus Oxford/London eindrucksvoll aufzeigt.



F.R.I.D.A.
Um möglichen Fragen vorzubeugen: der Bandname heißt nicht etwa Freaking Rebels In Dad's Army oder so 'n Scheiß, sondern leitet sich schlicht und einfach vom Namen der Tochter von Gitarrist Micha ab. So, jetzt aber zum Wesentlichen! Wir hatten es ja bereits an anderer Stelle erwähnt: wenn es gut gemacht ist, lassen wir uns gerne mal anschreien und F.R.I.D.A. aus Berlin gelingt es in der Tat, deutsche Texte mit Hardcore-Melodien so zu kombinieren, dass man keinen Ohrenkrebs bekommt. Der "Vorteil" an Hardcore ist ja oft, dass man kein Wort versteht - auf Meinungsmonument (VÖ: 19.04.) ist das Gott sei Dank anders, denn die Lyrics sind es durchaus wert, beachtet zu werden. Klar, das ist keine Musik, die man mal so nebenher hört, aber bei passender Laune geht das Ding ordentlich steil.


Russkaja
Bekannt wurden Russkaja erst als Hausband des legendären ORF-Formats "Willkommen Österreich" mit Stermann und Grissemann, doch schon vorher sorgte die wienerisch-russische Combo mit ihrer doch ziemlich genialen Mischung aus Ska, Rock, Polka, russischen, deutschen, englischen und spanischen Texten für allerhand Aufsehen in der Alpenrepublik und über deren Grenzen hinaus. So waren Russkaja die erste Band, die viermal in Folge nach Wacken eingeladen wurde - und das als Nicht-Metal-Act!
Am vergangenen Freitag veröffentlichte die Band ihr Album No One Is Illegal und der Titel gibt bereits vor, in welche Richtung die Message geht: Völker dieser Welt, steht zusammen, feiert zusammen, tanzt zusammen und hört auf, Euch gegenseitig die Köpfe einzuschlagen! Gewohnt melodisch, mitunter sogar mitreißend und extrem tanzbar. Insbesondere live ein tolles Erlebnis und da spreche ich aus Erfahrung.

05.04. Frankfurt, Batschkapp
06.04. Dornbirn (AT), Conrad Sohm
09.04. Wien (AT), WUK
10.04. Salzburg (AT), Rockhouse
11.04. Dortmund, FZW
12.04. Ulm, Roxy
13.04. Steyr (AT), Röda
25.04. Hamburg, Markthalle
26.04. Köln, Gloria
27.04. Hannover, Musikzentrum
30.04. Innsbruck (AT), Treibhaus
02.05. Leipzig, Werk II
03.05. Berlin, Kesselhaus

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung (siehe Blog-Startseite unten) und in der Datenschutzerklärung von Google.