Freitag, 1. März 2019

KW 9, 2019: Die luserlounge selektiert!

Quelle: knowyourmeme.com
(ms) Okay, ganz ehrlich. Ich traue diesem Frühlingsbraten da draußen nicht so richtig. Und auch wahr: Ich schaue mir auch so gut wie nie den Wetterbericht an. Zu weit im Voraus planen macht einen ja auch komplett kirre. Was ich also sagen will: So lange die Außentemperatur, die morgens herrscht, wenn ich das Haus verlasse - und da ist es derzeit auch noch dunkel - so unglaublich wenig mit der Außentemperatur, die mittags für gute Laune sorgt, zu tun hat, dann besteht da noch keine Konstanz. Deshalb ist mir dieser frühlingshafte Februareinschub auch sehr suspekt. Er hielt mich dennoch nicht davon ab, unter der Woche mal zwei Kugeln Eis zu naschen. Denn sie waren sehr lecker. Stracciatella und Zitrone. Logisch.
Etwas anderes ist auch noch unter der Woche passiert. Und zwar ist der Sänger der Gruppe Talk Talk verstorben. Beziehungsweise: die Todesnachricht wurde publik. Und das erschien auch regelmäßig in meiner Facie-Timeline. Dabei bin ich Jahrgang 1990. Habe nix mit der Band zu tun. Okay, traurig ist es dennoch. Wir haben daher musikalisches Aufbaumaterial:

Neufundland
Das ist mal eine Schlagzahl! Vor eineinhalb Jahren den Erstling ans Tageslicht gewuchtet und in diesem Mai direkt nachlegen. Da will wohl jemand mit der Taktung von Portugal. The Man oder Mandon Diao in ihren jeweiligen Anfangsphasen mithalten. Die Rede ist hier aber von dem Kölner Quintett Neufundland. Sie machen die Art Musik, die im deutschsprachigen Indie gerade angesagt ist: eine Mischung aus Bilderbuch und Von Wegen Lisbeth. Das liegt mir nicht zwingend, aber die Ankündigung zum neuen Album Scham (VÖ: 31.05) ist inhaltlich klasse. In Männlich, Blass, Hetero geht es genau darum. Um die Privilegien, die man wegen seines Äußeren hierzulande hat. Das ganze reflektiert in Musik umgemünzt ist stark. Man darf auf die zweite Platte also gespannt sein. Im Sommer spielen sie hier:

16.-18.05. München - Manic Street Parade
17.-18.05. Freiburg - Ahoii Festival
15.06. Wolfenbüttel - Summertime Festival
12.-13.07. Straubenhardt - Happiness Festival
18.-21.09. Cuxhaven - Deichbrand Festival



Pet Shop Boys
Na klar, rein biographisch habe ich mit den Pet Shop Boys genauso wenig zu tun wie mit Talk Talk. Aber ich bin sehr anfällig für catchy Lieder. Neil Tennant und Chris Lowe haben vor drei Wochen eine 4-Track-EP herausgebracht. Sie heißt Agenda und ist wirklich gut: kurzweilig, tanzbar und sehr programmatisch. Es geht um nichts anderes als einen Rundumschlag in Sachen Gesellschaftskritik. Der Songtitel Give Stupidity A Chance spricht daher für sich. On Social Media ist dann halt der Oberkracher und eine reine Synthiehymne. Und ich kann mich sehr genau daran erinnern, als 2013 Placebo ihre Single Too Many Friends herausbrachten und irgendwer schrieb, was Brian Molko als mittlerweile älterem Herren denn einfallen würde über Twitter und Co. zu urteilen. Wie vermessen. Als ob es eine Altersbeschränkung für diese Plattformen gäbe. Daher: vier super Lieder auf einer klasse EP!



Schreng Schreng & La La
Neugier! Was für eine tolle Eigenschaft. Leider fehlt sie mir viel zu häufig, privat als auch beruflich. Klar, totales Defizit. Naja. Was ich damit sagen will: Für einige tolle Bands war ich oft nie neugierig genug. Das hat zumindest bei Schreng Schreng & La La jetzt zum Glück ein Ende. Denn das Duo bestehend aus Gitarrist Lars und Sänger Jörkk (bekannt von Love A) macht nicht nur wunderbar reduzierte und starke Musik, sondern bringt auch am 29. März eine neue EP auf den Markt. Alles Muss Brennen erscheint natürlich bei Rookie Records. Und Mit Dem Rücken Zur Nacht ist die Single-Auskopplung, zu der man nun schon ein tolles Video sehen kann. Was ist das denn auch bitte für ein herrliches Lied?! Wow, Atemaussetzer! Dass das Original eigentlich von der Band Trashboy stammt, ist hingegen egal, weil es qualitativ so zu überzeugen weiß. Live gibt es das dann bald hier:

06.04.19 Hamburg, Astrastube (Release Party)
04.05.19 Bonn, Bla
14.06.19 Merkers, Rock am Berg
15.06.19 Mannheim, Maifeld Derby
27.07.19 Alsfeld, Burg Herzberg Festival



Louis Jucker
Hypnose ist etwas, was ich super abgefahren und beängstigend finde. Ich weiß natürlich auch nicht, ob das funktioniert, ausprobieren möchte ich es dennoch nicht. Sowas manipulativ Freund-mäßiges muss halt nicht sein. Statt einem Pendel kann man sicherlich auch die Musik von Louis Jucker nutzen, um jemanden in Trance-Zustände zu versetzen. Aber dann sind es die Guten. Kein Abrakadabra und auch kein weißes Kaninchen, sondern pure Schönheit. Der Musiker veröffentlicht heute sein Album Kråkeslottet (The Crow's Castle). Zu hören sind fein einlullende Rhythmen (Seagazer), andächtige Klavierparts (A Modest Feast) oder auch eine song-gewordene Kurzgeschichte (Tale Of A Teacher's Son). Dabei überzeugt stets die etwas an Chris Martin erinnernde Stimme von Jucker. Gebt Euch das mal:



Van Holzen
April, April. Ach nee, vertan. Heute ist ja der erste März. Aber im April kommt das zweite Album der Gitarrenband Van Holzen. Es wird Alle Meine Freunde (VÖ: 26. April) heißen und Euch dazu bewegen die Regler daheim aufzudrehen. Denn deutsche und deutschsprachige Rockmusik tut sich immer ein wenig schwer. Van Holzen beweisen nun das Gegenteil und hauen mit Royal den passenden Vorboten zum zweiten Album raus. Das Video zum mitreißenden Track vorzugsweise auf dem Smartphone schauen und das bei sensiblen Gemütern auch eher nüchtern, sonst könnte einem schwindelig werden. Bitte sehr:


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