Freitag, 22. Februar 2019

KW 8, 2019: Die luserlounge selektiert!

Quelle: fitstuff.com.au
(sb/ms) Dinge, die man besonders gerne mag, sollte man verbinden. Dann werden sie noch besser. Beispiel: Ich mag Hamburg, gutes Essen und leckeres Bier. Daher wollte ich am Samstag zur Überquell-Brauerei in unmittelbarer Nähe vom Fischmarkt was essen und trinken. Ja, man den Namen ruhig mal nennen. Die machen gutes Bier. Jedoch: Am frühen Abend wollte ich noch rein, doch das nette Mädel am Eingang entgegnete mir: "Keine Walk-Ins mehr." Ich stutzte und musste nachdenken. Was hat das zu bedeuten? Ich begann zu verstehen und fragte mich: Warum zur Hölle dieser neudeutsche Superquatsch? "Nur noch Reservierungen" hätte es ja auch wunderbar getan. Tatsächlich habe ich woanders noch eine hervorragende Pizza genossen, aber so richtig klar auf diese Formulierung bin ich nicht gekommen.
Wir präsentieren Euch daher in bester Manier, sprachlich mehr oder weniger fein, aber aufrichtig das, was uns für die achte Kalenderwoche des Jahres zweitausendundneunzehn aufgefallen ist:

Lisa Morgenstern
Verrückt: Letztens ging ich mit einem guten Freund an einem Plakat für ein Rap-Event vorbei und meinte: Die kenne ich alle, die da auftreten. Er schaute verdutzt und fragte: Woher?! Ich: Der eine hat ein Feature mit dem anderen gemacht, der dritte hat vom ersten mal einen Track produziert und Nummer fünf finde ich eh gut. So hängt das miteinander zusammen. Nicht nur im Rap.
In der sinnlichen, leisen, gefühlvollen Musik ist das genauso. Lisa Morgenstern ist zum Beispiel Support von Ólafur Arnalds auf seiner aktuellen Tour. Den verehren wir ja eh für seine magische Musik. Sie selbst spielt Klavier und singt und das auf faszinierende Art und Weise. Bewusste Dissonanzen treffen auf große Melodien. Heute erscheint ihre Single Answers und bald gibt es auch ein erstes Album. Chameleon erscheint im April. Wir halten Euch auf dem Laufenden!

24.02. - Cirque Royal, Brussels (mit Ólafur Arnalds)
25.02. - Theater Carré, Amsterdam (mit Ólafur Arnalds)
05.03. - Alte Oper, Frankfurt (mit Ólafur Arnalds)
20.03. - Leeds Town Hall, Leeds (mit Ólafur Arnalds)



Juse Ju
Zugegeben, ich musste Kirchheim unter Teck erst einmal bei einer einschlägigen Online-Karte nachgucken, um zu wissen, wo die Heimat von Juse Ju denn genau ist. In der Nähe von Stuttgart befindet sich also diese Stadt mit dem ungewöhnlichen Namenszusatz. Genau dahin entführt uns Juse in seinem neuen Video zum Song Becoming Juse Ju. Eine Horde begeisterter Fans haben im Bewegtbild mitgemacht und es auch gefilmt. Am Besten direkt mal anschauen. Produziert hat auch niemand geringeres als Dexi-Dexter! Zu hören bekommt ihr den Track live auf der anstehenden Tour und physisch auf der kommenden EP Untertreib nicht deine Rolle (VÖ: 8. März)! Wir sind ja eh Fans, also:

21.02.19 Lüneburg, Salon Hansen
22.02.19 Dortmund, Junkyard 
23.02.19 Kirchheim, Mehrgenerationenhaus Linde
07.03.19 Potsdam Waschhaus 
08.03.19 Rostock, Helgas Stadtpalast 
09.03.19 Bremen, Lagerhaus 
10.03.19 Kiel, Orange Club



Stella Donnelly
"Oh are you scared of me, old man? Or are you scared of what I'll do? You grabbed me with an open hand, the world is grabbing back at you." Wen Stella Donnelly da wohl gemeint haben könnte...? Die 26-jährige Sängerin aus Perth (Australien) nimmt jedenfalls kein Blatt vor den Mund, strahlt Selbstvertrauen aus und ermuntert vor allem die weiblichen Zuhörerinnen, Stärke zu zeigen und sich in der männerdominierten Welt nicht unterbuttern zu lassen. Gut so. Beware Of The Dogs (VÖ: 08.03.) ist jedoch kein feministisches Album, sondern hat das Potential, alle Geschlechter jeden Alters anzusprechen.


Hugo Helmig
Ein Name wie Rudi Rüssel, aber eine sehr angenehme Stimme, die alte Knochen wie mich streckenweise an Paul Young erinnert. Kennt den noch wer von Euch? Wenn die Welt gerecht ist, erobert der gerade mal 20 Jahre alte Däne Hugo Helmig mit seinem Album Juvenile (VÖ: 01.03.) demnächst die Airplay-Charts, denn radiotauglich ist seine Musik aber mal so richtig. Wer es unbedingt schrammlig, indieversifft braucht, ist hier an der falschen Adresse, aber sind wir nicht alle manchmal im Heimlichen auch ein bisschen Mainstream?


Stray Colors 
"Münchner Band des Jahres 2017" - klingt ja schonmal vielversprechend, oder? Dazu noch ein Video, das mich in Erinnerungen an meine Geburts- und Heimatstadt schwelgen lässt und - nicht zuletzt - ein Track, der supereasy beschwingt daherkommt und eine Leichtigkeit transportiert, die in der heutigen Zeit einfach nur wohltuend ist. Die Stray Colors veröffentlichen heute ihre Single Whisky Sour und wem das gefällt, der darf sich sehr gerne auch das letztes Jahr erschienene Album Atomic Bombs & Pirouettes zulegen.



Ten Fé
Als Blogger bekommt man ja so Einiges zu hören. Bei Vielem ist man ganz froh, dass man das vorher nicht kannte und hätte auf den Erstkontakt durchaus verzichten können, manchmal trifft einen ein Album aber beim ersten Hören schon dermaßen tief, dass man sich fragt, wie man die Band seit Jahren nicht auf dem Schirm haben konnte. Letzteres trifft definitiv auf Ten Fé zu, deren neues Werk Future Perfect, Present Tense (VÖ: 08.03.) von der ersten Sekunde an einfach nur verzaubert. "Hab Vertrauen" - so lautet der Name der Band auf Spanisch und ja: wir haben Vertrauen, dass dieses Album nicht ungehört bleibt und die Briten auf ihrer bevorstehenden Tour in vollen Hallen spielen werden. Kauft Euch die Scheibe und lasst Euch die Konzerte nicht entgehen. Uns erinnert die Musik an Junip und New Order und das sind ja wohl wirklich nicht die schlechtesten Referenzen...

07.05. Zürich, Papiersaal
09.05. Wien, B72
11.05. Berlin, Musik & Frieden
13.05. Hamburg, Molotow
14.05. Köln, Studio 672



Reflector
Wenn Ihr nicht offen für Metal und Ähnliches seid, dann braucht Ihr an dieser Stelle nicht weiterlesen. Wenn doch: Reflector aus Graz hauen am 05.04. ihr neues Album Turn raus und setzen ihre mehr als 20-jährige Bandhistorie gebührend fort. Vorwiegend instrumental, hauptsächlich brachial und außer der Coverversion von If You Go Away kein Track unter 5 Minuten - zur Kanalisierung versteckter Aggressionen genau das Richtige.

Foto: Christoph Grill
Puder
Und hier kommt das Kontrastprogramm zu Metal und Haudraufmusik. Denn Catharina Boutari, die sich in ihrem künstlerischen Schaffen Puder nennt, ist etwas verrückt. Sie hat nämlich einfach in einem kurzen Zeitraum mehrere sogenannte Session Tapes raus. Das Konzept: Mit Musikern und dem Produzenten schließt sie sich für ein paar Tage in ein Studio ein, schreibt Lieder, nimmt sie direkt auf und anschließend werden sie veröffentlicht. Nummer 3 kommt am 15. März unter dem Namen Geschichten vom Ende der Welt. Es sind fünf Stücke, die vor Intensität nur so strotzen. Ihre Stimme ist ganz nah dran am Musikkonsumenten und wie ungeheuer vielseitig und sattelfest ist sie denn in der Bespielung unterschiedlicher Genres? Erinnert der Opener Buddy an PeterLichts Fluchtstück mit dem gesprochenen Wort, bedient sie danach Jazz, Soul und melancholische Popmusik. Großes Kino, das sich lohnt zu verfolgen! Einziges Manko: Die schnellen Wechsel zwischen Deutsch und Englisch im Gesang. Aber bald hier live und bestimmt lohnenswert:

16.03.2019 Hamburg, Hebebühne
13.04.2019 Basthorst, Gut Basthorst
26.4.2019, Amsterdam, Session Tapes 4 Liverecordings
25.05.2019 Gummersbach, Gaststätte Jäger
17. oder 24.08.2019, Hamburg, Waldinselbühne


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