Foto: Bastian Bochinski |
Vor elf Jahren kam ihr Erstling Nachtigall auf den Markt. Ziemlich lange her, zwei Jahre waren es noch bis zum Abitur und ihre partydurchtränkten Tracks waren natürlich der ideale Soundtrack zur Kursfahrt nach London. Basslastige Lieder, die sich selbst nicht so ernst nehmen und mit großer Sicherheit auch unter Alkoholeinfluss (oder Schlimmerem) entstanden sind. Die Musik hat den damaligen Puls der Zeit halt ideal getroffen. Katzengold war auch noch okay, doch der Klang wurde verwaschener und dann habe ich sie aus den Augen verloren. Da waren zugegebenermaßen - und ich weiß, dass das ein ziemlich doofes Argument ist - selten dämliche Betitelungen verantwortlich. Delfinarium und Küken des Orion klingt halt so dermaßen Banane, da kann ich nicht einmal drüber lachen. Das was mir musikalisch aus diesen beiden Alben noch in Erinnerung schwebt, ist belanglos und langweilig.
Doch vier Jahre sind ins Land gegangen und es hat den Anschein, als ob Frittenbude von ihrem Image einer Partyband noch weg wollen. Klar, sie haben immer auch persönliche und gesellschaftliche Lieder geschrieben, doch der Hau-drauf-Faktor wurde (sollte?) kleiner werden.
Am Freitag (VÖ 22. Februar) erscheint nun das fünfte Studioalbum Rote Sonne der Exil-Münchener auf dem Stamm-Label Audiolith.
Und es wurde mit einem lauten Krachen angekündigt. Was ist Die Dunkelheit darf niemals siegen denn bitte für ein Brett? Eine astreine und sehr logische Wahl, dieses Lied als erste Auskopplung der Fanschar zu liefern. Nicht nur die klare Kante ist hier das Argument, sondern auch, dass Jörkk Mechenbier - die Stimme von Love A - natürlich ein hochkarätiger Gast auf dem Lied ist. Nur wenige Wochen später lieferten Frittenbude mit Süchtig gleich den nächsten Kracher ab. Das Thema und die klangliche Umsetzung sind auf den Punkt getroffen und jetzt darf keiner sagen, dass er/sie frei von Süchten ist. Meine harmloseste ist wohl Fishermen's Friend.
Allein diese beiden Songs klingen reif, klug und nach erfrischender Innovation. Doch Insel - die dritte Auskopplung - und auch Vida können da nicht mithalten. Zu flach, zu unmotiviert. Leider reihen sich auf Rote Sonne noch ein paar unspektakuläre Lieder ein. Die Beats entweder zu sperrig wie beim Bonustrack Filmriss 2000 oder zu lahm wie auf Emma, auch wenn das ein gefühlvolles Lied sein soll.
Aber Rote Sonne hat noch ein paar feine Überraschungen im Gepäck. Denn Brennen, Kanister und die zweite Hälfte vom titelgebenden Track sind bockstark. Das macht richtig Laune und der Subwoofer kann man wieder zeigen, was er kann.
Also: Entweder richtig überzeugend oder Material, bei dem man locker und schnell auf skip drücken kann. Bleibt unter dem Strich ein schwer zu bewertendes Album. Bei mir persönlich wird es sicher nicht auf Heavy Rotation laufen, weil halt auch das Genre mir nicht mehr so zusagt wie zu Nachtigall-Zeiten. Doch wenn Frittenbude im Sommer auf einem Festival spielen werden, stehe ich mindestens in der zweiten Reihe!
Hier gehen Jakob, Johannes und Martin auf Tour:
21.02.2019 München, Rote Sonne (ausverkauft)
15.03.2019 Hannover, Faust
16.03.2019 Hamburg, Uebel & Gefährlich (ausverkauft)
21.03.2019 Wien, Flex
22.03.2019 Salzburg, Rockhouse
23.03.2019 Graz, PPC
28.03.2019 Dresden, Scheune
30.03.2019 Berlin, Festsaal Kreuzberg
04.04.2019 Jena, Kassablanca
05.04.2019 Leipzig, Täubchenthal
06.04.2019 Wiesbaden, Schlachthof
11.04.2019 Münster, Sputnikhalle (hochverlegt)
12.04.2019 Essen, Hotel Shanghai (ausverkauft)
13.04.2019 Köln, Die Kantine (hochverlegt)
25.04.2019 Nürnberg, Z-Bau
26.04.2019 Stuttgart, Im Wizemann
27.04.2019 München, Muffathalle
16.05.2019 Zürich (CH) - Dynamo
17.05.2019 Dornbirn (AT) - Conrad Sohm
18.05.2019 Heidelberg - Karlstorbahnhof
19.05.2019 Freiburg - Waldsee
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