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Jadu
Ungewohntes ist im ersten Moment fremd. Das ist ganz normal. Und doch machte mich die Ankündigung, dass die Berliner Musikerin Jadu heute ihr erstes Album Nachricht vom Feind veröffentlicht, neugierig. Ich bin halt prinzipiell für mehr Frauen in der maskulin dominierten Pop- und Musikbranche. Jadu erzählt auf ihren 12 Songs von Hindernissen, die ihr in den Weg geworfen worden sind, von Gesellschaftskritik und auch von bedingungsloser Liebe. Dabei dreht sie häufig festgefahrene Geschlechterstereotype um, wie der Song Uniform inklusive Video gut zeigt. Doch leider zündet das bei mir überhaupt nicht. Die Provokation, zum Beispiel in Sirenen & Wagner ist mir zu offensichtlich und mit zu vielen hart bandagierten Ellenbogen in die Lieder gepresst. Die Frage ist jetzt, ob das feministische Musik ist. Ich hadere sehr stark mit dieser Zuordnung, da der theoretische Unterbau fehlt, den man beispielsweise bei sookee oder Haszcara findet. Und um der Chronistenpflicht Folge zu leisten: Die Künstlerin heißt mit Nachname Laciny. Kennen oder googeln!
Wen es dennoch oder gerade deswegen neugierig gemacht hat; hier tourt Jadu demnächst:
22.03.2019 Hamburg, Mojo Club
23.03.2019 Köln, Artheater
24.03.2019 Berlin, Lido
29.03.2019 Frankfurt, Nachtleben
31.03.2019 München, Ampere
03.04.2019 Leipzig, Moritzbastei
04.04.2019 Rostock, Mau Club
Nils Frahm
Kennt ihr noch Maxi-CDs? Habt ihr noch Maxi-CDs? Alleine dieses Wort einzutippen ist wie eine kleine Zeitreise. Ich weiß gar nicht genau, ob die noch gepresst werden. Meine erste habe ich mir von frisch geschenktem Geld meiner Oma gekauft und das war Freestyler der Bomfunk MCs. Kennt ja auch keiner mehr und ich drifte ein wenig ab...
Nils Frahm, womit wir bei einem ganz anderen Genre sind, hat nach seinem wundervollen Album All Melody zwei weitere Veröffentlichungen herausgebracht, die sich schlichterweise Encores 1 und Encores 2 nennen. Es sind Stücke, die im Zuge der Albumproduktion entstanden sind. Möglicherweise genau das Material, das man früher zusätzlich auf eine Maxi-CD gespielt hat. Ende Januar erschien der zweite Teil und er begleitet mich nun morgens häufig. Denn diese sanften Lieder sind genau der richtige Soundtrack fürs frühe Aufstehen. In nur 26 Minuten entführt uns der Neo Classic-Meister in eine andere Welt. Der Opener Sweet Little Lie klingt erstaunlich nach Arvo Pärt, muss man sagen. Und der Rest ist umwerfend einzigartiges Nils Frahm-Material. Große Empfehlung!
Männi
Nie gehört,oder? Ganz sicher? Dann verrate ich Euch mal was: Samuel Dickmeis aka Männi ist der Live-Schlagzeuger der Antilopen Gang, hat auf deren Punkalbum Atombombe auf Deutschland sämtliche Instrumente eingespielt und somit auch mit illustren Namen wie Campino, Monchi, Bela B usw. musiziert. Am 15.03. veröffentlicht Männi nun sein zweites Solo-Album und was soll ich sagen? Mir Tut Alles Weh ist einfach grandios! Man darf dabei natürlich keine lyrischen Großtaten erwarten, was man anhand von Songtiteln wie Ibuprofi oder Alkoholimplantat schon erahnen kann, aber das Album macht unheimlich Spaß, ist instrumental großartig umgesetzt und die Texte haben mich mehrmals lauthals lachen lassen. Holt Euch das Ding, dreht es laut auf und nehmt es auf jede Party mit! Und, ach ja, sollte besagtes Alkoholimplantat tatsächlich mal erfunden werden, würde ich das auch sehr gerne testen...
Maximo Park
Mit dem Quartett aus Newcastle macht man einfach nie etwas falsch: die Stimme von Paul Smith ist herausragend, die Melodien sind catchy und trotz Up-Tempo klingen Maximo Park durchgehend maximal entspannt. As Long As We Keep Moving (VÖ: 22.02.) ist ein besonderes Album, wurde es doch live im Studio eingespielt und umfasst Höhepunkte aus der bisherigen Band-Historie. So umfasst es neu in Szene gesetzte Versionen von alten Fan-Lieblingen wie etwa Books From Boxes, I Want You To Stay oder Girls Who Play Guitars - mit Get High (No, I Don't) und What Equals Love? aber auch Hits des letzten Albums Risk To Exist aus dem Jahr 2017. Als besonderes Zuckerl gibts mit A19 sogar eine B-Seite auf die Ohren.
Fettes Brot
Das 2017er-Live-Album Gebäck In The Days hat uns ja arg enttäuscht, mit Du driftest nach rechts schicken Fettes Brot nun aber einen ersten Vorboten für ihren neuen Longplayer Lovestory (VÖ: 05.04.) ins Rennen, der uns wieder deutlich milder stimmt. Die politische Message passt eh und die berufsjugendliche Attitüde der Brote passt ideal zum Song. Geht doch.
Buvette
Ach, liebe Schweiz. Vielen Dank, dass Du uns Faber geschenkt hast. Was ist das nur für feine, fiese, nahe, ausgetüftelte Musik! Und jetzt servierst Du uns Buvette auf dem Silbertablett. Wird das jetzt eigentlich französisch ausgesprochen?! Hm... Genremäßig ist das ganz weit von Faber entfernt und hat mich dennoch sofort mitgerissen. Die ersten Takte erklingen und ich denke mir: Das kenne ich doch irgendwo her. Denn die erste, durchaus begründete Assoziation war: So würden MGMT heute klingen, wenn die nicht einfach so plump und austauschbar geworden wären. Buvette, das ist sehr genauer, großartig arrangierter Electro-Pop oder wie sich das auch immer schimpft. Auf jeden Fall super catchy und mit ganz, ganz viel Potential! Dazu gibt's ein hervorragendes Video zum Song In Real Life. Am 15. März erscheint ihre Ep Life auf dem Label Pan European Recording. Ganz dringende Hörempfehlung!
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