Donnerstag, 10. Januar 2019

Side Effects - Some Other Day

Foto: Manne Wahlstrom
(ms) Sie haben definitiv ganz, ganz viel sehr richtig gemacht. Sie, das sind Billy Cervin, Elias Jungqvist, Hugo Martensson und Joacim Nilsson. Sie nennen sich side effects (ja, klein geschrieben), kommen aus Stockholm und sehen tatsächlich aus wie eine Mischung aus den jungen Mando Diao und den Killians. Tatsächlich ist die Musik, die sie machen auch nicht ganz so weit davon entfernt. Doch es ist wesentlich besser und nicht so eingebildet wie die älteren schwedischen Kollegen und sie pflegen einen gutem Umgang. Zum Beispiel sehr intensiv mit Ebbot Lundberg, dem ehemaligen Sänger von The Soundtrack Of Our Lifes, dem wunderbaren singenden Jesus. Der brauchte für sein Solo-Projekt nämlich eine Band, mit der er auftreten und die Lieder einspielen kann. Er fand die vier Jungs, heute alle 25 Jahre jung, und sie nannten sich The Indigo Children. Dass sie Lundbergs Art und Weise Musik zu machen, verstanden haben, ist dabei deutlich zu hören.
Nun sind sie unter eigenem Namen unterwegs und veröffentlichen an diesem Freitag (11. Januar) ihr zweites Album Some Other Day. Die elf darauf enthaltenden Tracks sind so voller Tempo, angenehmer Vielseitigkeit und darüber hinaus noch schön catchy, dass sie zudem die richtige Band sind, um Friska Viljor auf ihrer anstehenden Tour zu begleiten. Das gute, alte Vitamin B...



Seit zehn Jahren machen die vier Jungs zusammen Musik. Das heißt, sie waren schlanke fünfzehn, als sie damit angefangen haben. Nach Naivität, zu hohen Ambitionen oder Dilettantismus ist jedoch - oder zum Glück - keine Spur zu hören. Am besten kann man ihren Sound mit psychedelischem Gitarrenrock bezeichnen. Interessanterweise haben ihre norwegischen Kollegen von Great News letztes Jahr ein Album veröffentlicht, das in eine ähnliche Kerbe schlägt.
Groß klingt es schon im ersten Track Seasick. Gitarre, Bass, Keyboard und Schlagzeug tun das, was sie sollen: ordentlich Dampf! Auf den Stimmen liegt eine ordentliche Portion Hall, was aber richtig gut rüber kommt! Das treibende Schlagzeug macht auch auf Slip Away viel, viel Freude. An zweiter Stelle ist dies schon ein richtig, tolles Stück! Tatsächlich es eher die Musik, die live wohl richtig gut kommt; auf einer Party bin ich mir nicht so sicher. Hitpotential ist immer wieder vorhanden, jedoch liegt die hohe Qualität eher im konstant hörenswerten Gesamtwerk.
Toll ist, dass ein beständig hohes Tempo an den Tag gelegt wird. Es gibt kaum Pausen, kaum ruhigere Lieder, nur ab und an sanftere Phasen innerhalb der Songs. Das ist in sofern stark, weil Abwechslung auch dann garantiert sein kann, wenn es keine Ballade gibt. Ein gutes Beispiel dafür ist Wanna Loose You, ein Track, der den Synthies mehr Raum gibt, super! Spätestens da ist der Zeitpunkt erreicht, in dem man sich fragt: Die sind erst 25?! Uhi, dafür klingt es aber enorm reif, überlegt und professionell!
Klar, es braucht ein paar weniger starke Lieder, B.N.H. kann man skippen, obwohl hier auf sehr hohem Niveau gemeckert wird. Doch schnell hinterher kommen mit Suffer & Smile und Hide Away zwei tolle, melodiegeführte Songs.
Und der Rausschmeißer Some Other Day schließt die gleichnamige Platte gebührend ab!



Das hier ist ein richtig tolles Album geworden. Temporeich, voller Abwechslung, mit vielen hörenswerten Details. Und sie sind genau die richtige Wahl als Vorgruppe zu Friska Viljor in den kommenden Tagen, deren Album ja eher melancholisch geworden ist.

Hier sind beide Bands demnächst unterwegs:

14.01. Hamburg - Uebel & Gefährlich
15.01. Berlin - Astra
16.01. Münster - Sputnikhalle
17.01. Köln – Gloria
18.01. Wiesbaden – Schlachthof
19.01. AT-Linz - Posthof
20.01. AT-Wien - Flex
21.01. AT-Salzburg - Rockhouse
22.01. AT-Dornbirn - Conrad Sohm
23.01. CH-Bern - Bierhübeli
24.01. CH-Winterthur - Salzhaus
25.01. München - Theaterfabrik
26.01. Dresden - Beatpol
27.01. Rostock - M.A.U. Club

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