Freitag, 16. November 2018

KW 46, 2018: Die luserlounge selektiert

Quelle: www.drodd.com
 (ms/sb) Es wurde schon viel darüber berichtet, was eine Maskierung eines Musikers so bewirkt. Bei Sido war das schon ein guter Trick, Marsimoto nutzt es als Rollenwechsel, bei Slipknot gehört es irgendwie zum Gesamtprogramm dazu. Gestern war ich beim Konzert von Dekker - eine Hälfte von Rue Royale - und Lambert, der ja bekanntlich mit einer Stiermaske auftritt. Da ich ihn vorher noch nicht live sah, habe ich mich immer wieder dabei erwischt, wie ich dauernd auf diese Maske starrte. Der Auftritt war große Klasse, sehr fein und harmonisch. Und witzig war es zwischendurch; die Ansagen der beiden waren ein guter Gegenpol zur ruhigen, beinahe ernsthaften Musik. Was mich selbst überrascht hat, war, dass ich die starken Effekte, die teils auf die Stimme gelegt wurden, mich gar nicht gestört haben, im Gegenteil. Es hat toll gewirkt, so konnte Dekker sich beinahe selbst begleiten. Später am Merchandise-Stand war Lambert auch ohne Maske zu sehen. Dann kam schon die Frage auf, was das soll. Aber egal. Es wirkt ja. Dann kann man es auch dabei belassen.
Hier wird nun wieder wie gewohnt selektiert. Welches ist denn Euer Soundtrack für das Wochenende?

Marteria
Ja, ich bin immer noch mehr als empört über die albumgewordene Frechheit namens 1982, die sich Marteria und Kollege Casper da dieses Jahr erlaubt haben. Wahnsinn, wie schlecht! Umso erfreulicher ist es, dass Marten sich dafür mit einem eindrucksvollen Livealbum rehabilitiert und eindrucksvoll beweist, dass er nicht zu Unrecht zu den ganz Großen (und Guten!) im deutschen Hip Hop zählt.
"Wenn ich will, spiel' ich Ostseestadion" - gesagt, getan! Vermutlich hätte er es bei Hansa auch geschafft, so aber lud Marteria als erster deutscher Solo-Rapper zum Stadionkonzert und 33.000 (!) Menschen aus Nah und Fern strömten nach Rostock. Gigantisch! Geniale Atmosphäre, gelungene Songauswahl, Marten glänzt als Marteria und Marsimoto und das Stadion brennt. Und ich stell mich unter das rote Licht, gib mir Schutz, in meiner Handy Pyro! Die CD-Edition von Live im Ostseestadion (VÖ: 30.11.) lohnt sich sicher, aber hey, bei dem Ding muss auch die DVD her!



Phela
Bereits im letzten Winter nahm Phela den Nachfolger ihres Debütalbums Seite 24 auf, doch manchmal kommt es anders als man denkt und so mussten sowohl der Release als auch die Tour verschoben werden. Der Grund ist der Schönste, den man sich vorstellen kann und kam im Juli auf die Welt. Seitdem dreht sich natürlich alles um den Nachwuchs, doch mit Peter Pan veröffentlicht Phela heute nun endlich einen weiteren Vorboten aus ihrem neuen Album Wegweiser und die neuen Tourtermine stehen auch fest. Nicht verpassen!

12.12. Hamburg, Prinzenbar
13.12. Berlin, Privatclub
14.12. Düsseldorf, Pong
15.12. München, Milla



Faye Webster
Kaum sind die Temperaturen etwas rückgängig geworden, vermisst man den Sommer ja stärker als noch vor einem Monat. Aber hey, es ist Mitte November und würden jetzt fünf Centimeter Schnee liegen, würden sich halt auch alle beschweren. So richtig entspannte, Easy-Listening-Sommermusik kommt jetzt von Faye Webster und das Video ist flamingomäßig lässig, unglaublich: Kingston. Ich mag solche Musik ja unendlich, daher zurecht selektiert. Der Sound ist jedoch so reif und professionell, dass man kaum glauben kann, dass Webster erst 21 ist und das Video auch noch selbst gedreht hat. Die Gründe, das gut zu finden, häufen sich also. In naher Zukunft ist sie zwar eher in Großbritannien und den Staaten unterwegs, wenn sie hier auftaucht, geben wir lautstark Bescheid!




P.O.D.
Ab und an stellt sich folgende Frage: Sollte man als Musiker irgendwann aufhören, wenn man sich nur noch selbst kopiert oder man den ganz großen Erfolgen hinterher trauert? Oder einfach immer weiter machen, bis die Clubs wieder kleiner und die Verkaufszahlen geringer werden? Bei P.O.D. denke ich das seit Jahren. Ich bin/war nicht nur Fan von Satellite, sondern fand auch den Kram davor und teils danach noch richtig gut. Die letzten Alben Murdered Love und The Awakening wurden hierzulande gar nicht mehr beachtet. Zurecht, denn sie waren unglaublich belanglos. Nimmermüde legen sie nach. Heute erscheint mit Circles tatsächlich ihr zehntes Album. Man kann schon reinhören und muss auch hier festhalten, dass es nichts Neues zu hören gibt. Nun gut. Dennoch touren sie weiter, weil sie Energie und Rückhalt verspüren, wie sie unlängst in einem Video felsenfest beteuert haben. Ich glaube ihnen. Sie kommen auch bald in unsere Breitengrade:

15.02. Saarbrücken - Garage
17.02. Zürich - Dynamo
19.02. München - Backstage
20.02. Köln - Essigfabrik




Moritz Krämer
Ich weiß nicht genau wieso. Aber die Musik von Moritz Krämer war bei mir immer als etwas wehleidig abgespeichert. Aber das stimmt ja gar nicht. Dafür sind ja andere Protagonisten verantwortlich; wir nennen keine Namen. Nicht nur solo, sondern (insbesondere) mit Die Höchste Eisenbahn macht er so tolle, schöne Musik mit feinen Texten, dass Wehleidigkeit einem da gar nicht in den Sinn kommt. Eher kommt sein neues Album, und zwar am 1. Februar über Tapete Records (wo auch sonst?!). Es heißt Ich habe einen Vertrag unterschrieben 1&2 und ist tatsächlich ein Doppelalbum übers Verträge unterschreiben, verhandeln und wieder raus kommen und die Pressemail meint auch über Liebe, Streit und Versöhnung statt über das Kleingedruckte. Das macht eigenartig neugierig. Hier gibt es ein Video und Tourdaten.

07.03.19 Hamburg - Knust
08.03.19 Hannover - Kulturzentrum Faust (Mephisto)
09.03.19 Essen - Zeche Carl
10.03.19 Wiesbaden - Schlachthof
11.03.19 München - Ampere
13.03.19 Schorndorf - Manufaktur
14.03.19 Nürnberg - Club Stereo
15.03.19 Leipzig - Die naTo
16.03.19 Berlin - Lido
17.03.19 Dresden - Beatpol
18.05.19 Köln - Cardinal Sessions Festival IX



Dagobert
Ach Käseland, ach Alpenland, ach liebe Schweiz. Was sind wir die dankbar, dass du uns Dagobert geschickt hast. Ich wohne in Westfalen und hier wird zum Teil astreines Hochdeutsch ohne Schnörkel gesprochen, da verliebt man sich schnell in alles, was davon abweicht und Dagobert gehört definitiv dazu. Das ging mir schon bei Ich Bin Zu Jung so, und die Ankündigung auf das neue Album Welt Ohne Zeit, das am 1. März bei Staatsakt erscheint, schnürt diesen Eindruck gut zusammen. Zum Glück ist es nicht mehr nur Schlagerhommage oder -parodie, sondern ehrliche Musik. In Du Und Ich, der ersten Auskopplung, wird es zwar auch schnulzig, aber nicht mehr so derbe. Zudem gibt es ein feines Frankenstein-Video dazu. Kommendes Jahr geht es dann auf große Tour!

21.03.19 Hannover - Lux
28.03.19 Chemnitz - Atomino
29.03.19 Mainz - Schon Schön
30.03.19 Essen - Hotel Shanghai
04.04.19 Stuttgart - Merlin
05.04.19 München - Kranhalle
06.04.19 Augsburg - SoHo Stage
11.04.19 Rostock - M.A.U. Club
12.04.19 Hamburg - Uebel & Gefährlich
13.04.19 Leipzig - Naumann's im Felsenkeller
14.04.2019 Dresden - Scheune
19.04.2019 Berlin - Lido

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