Cover der neuen Scheibe |
Nach dem bisherigen Höhepunkt der Bandgeschichte, den Veröffentlichungen von Evangelion und The Satanist, erschien letzten Freitag (5. Oktober) das elfte Studioalbum des polnischen Trios. Es ist nicht wirklich verwunderlich, dass der Titel ein direktes Zitat von Jesus ist: I Love You At Your Darkest. Denn Nergal hat einen großen Hang zur Bibel, nutzt sie halt nur auf andere Art und Weise. Er bezeichnet das Buch der Bücher schon als Inspirationsquelle, jedoch zerreißt er gerne auch mal ein Exemplar auf der Bühne. Diese Aktionen ziehen regelmäßig eine Klage mit sich, da Blasphemie in Polen ein Strafbestand ist. Kann man es ihm vorwerfen, dass er sich dann der dunklen Seite der Macht widmet? Nordischen Kulten, Okkultismus, Satanismus?! Nein, ist schon okay.
Er nutzt diese Diskrepanz ja als kreativen Moment, um die Texte für Behemoth zu schreiben. Und auch auf dem neuen Album finden sich massenhaft ketzerische Zeilen. Soweit man sie denn versteht.
Denn eines kann man dem Death Metal durchaus vorwerfen: Man versteht fast nichts. Klar, es ist eine Eigenart des Genres, dass das Growlen dazu gehört. Aber geht so nicht der Text unter, der hier ja essentiell ist?! Schwieriger Punkt.
Foto: Grzegorz Gołębiowski |
Wolves Ov Siberia beweist durchaus, dass es auf dem Album sehr melodisch zugehen kann. Die Double-Bass, der mächtige Krach und der markant tiefe, aggressive Gesang mögen vielleicht das Gegenteil behaupten, man sollte sich jedoch drauf einlassen. Und ja, es ist viel an Text zu verstehen - nicht immer, aber immer öfter. In God = Dog wird auf die Verse aus dem Intro angeknüpft, ein roter Faden. Auch bei Ecclesia Diabolica Catholica spielen sie mit den bereits erwähnten Kinderchören und der Titel des Liedes sollte dann ein für alle Male manifestieren, wie Nergal, Orion und Inferno zur Kirche stehen.
Bartzabel ist nicht nur ein satanisch-okkultes Ritual, sondern das Lied, das vergleichsweise ruhig mit einem marschartigen Trommelintro beginnt, sehr ausgeklügelt. Das Album wirkt durch diese kleinen Details abwechslungsreich, auch wenn es hier natürlich auch wieder extrem im Klang wird. Als Hörer, der ab und an mal beim Metal reinlauscht, ist dies eine Musikrichtung, die durchaus mal langweilig werden kann, weil es sich kaum unterscheidet in seiner lauten Eingängigkeit. Da kommt ein Flüstern wie in Angels XIII gerade recht und geht durch Mark und Bein. Dass das Album auch mit einem wuchtigen Instrumental schließt, passt hervorragend.
Es ist ein sehr harmonisches, geschlossenes, in sich passendes Album, wenn man das bei allem Hass und der großen Intensität überhaupt so sagen kann.
Kann man, denn Nergal hat nebenbei noch ein Projekt, wo er Country-Musik spielt - Me And That Man. Das sind doch alles nur harmlose, liebe Jungs.
Und sie gehen bald auf Tour mit At The Gates und Wolves In Th Throne Room. Da kann man sich mal das Trommelfell wegblasen lassen:
10.01.2019 Frankfurt, Batschkapp
11.01.2019 München, Tonhalle
13.01.2019 AT-Wien, Arena
15.01.2019 CH-Zürich, Komplex 457
23.01.2019 Oberhausen, Turbinenhalle
24.01.2019 Berlin, Huxleys
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