Foto: https://www.facebook.com/talcopunkchanka/ |
(mm/sb) Schlechte Laune? Keine Motivation? Einfach ein absoluter
Sch…tag? Dagegen gibt’s was! Zwar nicht von Ratiopharm, dafür aber von Talco. Die „Punkchanka“-Herren aus
Italien mit einer gefühlten Sprechgeschwindigkeit von 1000 Wörtern pro Minute
haben ihr neues Album And The Winner Isn’t herausgebracht.
Ich habe für euch reingehört und bin begeistert.
Gut, ich muss gestehen, beim ersten Hören war ich schon ein wenig ernüchtert - es ist zwar der typische Talco-Sound und es macht Spaß zu hören, aber das richtige Highlight fehlt doch irgendwie. Kein La Parabola die Battagghi oder Danza dell'autunno rosa, das lange im Ohr bleibt. Aber: nachdem ich es nun zum zehnten Mal gehört habe, muss ich sagen: stört mich überhaupt nicht mehr. Mittlerweile ist für mich jedes Lied so ein Kracher, dass ich mich immer wieder freue, wenn ich das Album höre.
Schauen wir uns also mal die Titel an: Al parto sfigurato della superiorità als erster Song mit 1:30 Minuten sehr kurz, aber ein wunderbarer Appetizer des Albums. Onda immobile ruft dann eindeutig wieder die Talco-Gefühle hervor, man möchte unbedingt wieder auf einem Konzert ordentlich drauf abgehen. Absolut genial! Señor hood und Reclame sind okay, für meinen Geschmack ein bisschen zu ruhig. Dafür knallen Bomaye (eine Hommage an Muhammad Ali), La veritá und Domingo Road dann wieder schön – könnten Lieder werden, die dann doch zumindest teilweise im Kopf bleiben, weil man zumindest mal auch ohne Italienisch-Kenntnisse was mitsingen kann. Es ist eben eine schöne Mischung aus weniger energiegeladenen Liedern und solchen, die dann richtig zum Durchatmen einladen. Auch Lunga la macabra stanza ist auf der Platte jetzt nicht unbedingt mein Favorit, kann ich mir aber sehr gut beim Konzert vorstellen. Der Namensgeber des Albums And the Winner Isn't und Intervallo sind mit je einer Minute und reiner Instrumentalversion Besonderheiten des Albums – auch weil Ersteres eher an ein Seemannslied erinnert als an Talco. Avatar, Matematica idea und Silent avenue (nella strada II) bilden schließlich den runden Abschluss der ersten CD. Und alle machen unbedingt Lust auf mehr.
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Ich hatte glücklicherweise noch den Luxus, die Bonus-Version genießen zu dürfen. Hier finden sich zwei spanische, eine englische und auch eine deutsche Version alter Lieder:
- St. Pauli (Deutsche Version)
- La Torre (Spanische Version)
- La Danza Dell'Autunno Rosa (Spanische Version)
- La Mia Cittá (Englische Version)
Doch Obacht: wer meint, jetzt von den Lyrics mehr zu verstehen, der täuscht sich leider: Selbst bei der deutschen Version von St. Pauli verstehe ich nur einen Bruchteil. Trotzdem machen alle vier extrem Spaß, weil man die Lieder eben schon kennt und mit La Danza Dell'Autunno Rosa und La Mia Cittá Lieblinge von mir dabei sind.
Insgesamt ist das Album extrem kurzweilig und für mich eines der wenigen Alben, die mich in der Wohnung rumhüpfen und die schlechte Laune verfliegen lassen (und das will bei mir was heißen). Aber Vorsicht: aus leidvoller eigener Erfahrung möchte ich davon abraten, beim Hören in der Küche mit Messern zu hantieren… kann schief gehen! Auf der Autobahn hingegen sorgt And The Winner Isn’t für eine leicht verkürzte Fahrzeit – man kennt das ja.
Großes, großes Lob an Talco für dieses großartige Album. Auch nach Jahren macht ihr mir immer noch Spaß. Kommt gern wieder in die Bodensee-Region, ihr seid hier immer willkommen und werdet sehnsüchtig erwartet.
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