Freitag, 9. Februar 2018

KW 6, 2018: Die luserlounge selektiert!

tattooforaweek.com
(ms/sb) Tesla zum Mond, Koalitionsvertrag, Winterspiele in Südkorea und Rolf Zacher ist tot. Zum Glück gibt es auch wirklich gute Nachrichten. Bevor es weiter unten Töne und Eindrücke gibt, muss hier ganz subjektiv etwas festgestellt werden.

Einer der Schreiber hier findet die Gruppe Kettcar aus Hamburg so stark, dass er kaum damit aufhören kann, sie sich live anzuschauen. Innerhalb der letzten sieben Monate waren es fünf Konzerte. Innerhalb der letzten eineinhalb Wochen zwei. Der Auftritt in Dortmund war ein Fest, der Sound - wir sprachen davon - ein Genuss für die Seele. Fortuna Ehrenfeld haben fein eingeheizt und während eines Konzertes, wenn die Band alles gibt bei den lauten oder leisen Tönen, ist es ab und an reizvoll, sich umzudrehen und in die Gesichter der anderen Besucher zu schauen. Dort war sowohl in Dortmund als auch diesen Dienstag in Hamburg viel Glanz, Freude und Glück zu entdecken. Kettcar sind nicht nur eine wichtige Band für die deutschsprachige Musiklandschaft, sondern haben mit Ich Vs. Wir ein tiefsinniges, wohlüberlegtes Album hingelegt. Seit Jahren begleiten sie das Leben vieler Menschen und bekommen auf der Bühne davon viel zurück. So spielen sie auf der aktuellen Tour auch Der Tag Wird Kommen aus dem Solo-Album von Marcus Wiebusch: Große Klasse, wichtiger Song. Beim Spielen ging Wiebusch irgendetwas so nah, dass ihm die Tränen in den Augen standen. Das war berührend, das war stark, das war schön. Die Kraft von Musik ist unbegreiflich.

Umso trauriger ist es dann jedoch, wenn einen alte Helden enttäuschen, weil die neuen Sachen einfach nicht mehr so ziehen wie die geliebten Klassiker, wenn entweder gar keine Weiterentwicklung festzustellen ist oder man mit der eingeschlagenen Richtung des Künstler so gar nichts anzufangen weiß. Wobei wir auch schon beim Thema wären...

Gestern erschienen drei Alben von Bands, die durchaus mal zu überzeugen wussten, heutzutage aber ein Schatten ihrer selbst sind.

Franz Ferdinand - Always Ascending

Alter, was waren die Schotten mal gut, szeneprägend und ein Flagschiff der britischen Musikszene, als es sich eigentlich schickte, ein "The" am Anfang des Bandnamens zu haben. Und heute? Nick McCarthy, Franz Ferdinands Link ins bayerische Bad Aibling, ist bekanntermaßen nicht mehr an Bord, die Band ist mittlerweile zu fünft, der Sound ist immer noch der Gleiche - und genau das wirkt 2018 irgendwie aus der Zeit gefallen. Das Album plätschert vor sich hin, man wartet auf Innovatives, wartet, wartet, wartet, langweilt sich - und dann sind die knapp 40 Minuten Spielzeit abgelaufen. Fad.



Dashboard Confessional - Crooked Shadows

Neun Jahre Zeit nahm sich DC-Mastermind Chris Carrabba für dieses Album - und dann kommt sowas raus. Meine Herren... Klingt wie immer, nur a bisserl weniger empathisch. Nichts gegen Teenie-Girls, aber jemand anderen als herzschmerzige 16-jährige Mädels werden Dashboard Confessional mit ihrem Album (hoffentlich) nicht erreichen.



MGMT - Little Dark Age

Auch so eine Band, deren Ruhm auf einem Song basiert ("Kids") und die seitdem denkt (und vermutlich gesagt bekommt), sie sei gut, ideenreich, ganz toll und was Besonderes. Tatsächlich hat es aber der Monaco Franze bereits in den 80er Jahren treffend zusammengefasst: "A rechter Scheißdreck war's. Altmodisch bis provinziell war's. Des war's."
Dem ist hinsichtlich des neuen MGMT-Album nichts hinzuzufügen.



Zum Abschluss noch zwei Videos, die einen dann doch wieder an das Gute in der (Musik-)Welt glauben lassen: zum Einen Arionce, deren EP Deep Ocean Grey am 06.04. erscheinen wird und zum Anderen Juse Ju. Dessen Album "Shibuya Crossing" wird am 16.03. veröffentlicht und wir werden darüber berichten, denn: wir sind Fans!

 


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