Foto: facebook.com/gregormcewanmusic/ |
(sb) Gregor McEwan klingt
nach Glasgow, Edinburgh oder Dublin – doch tatsächlich verbirgt sich hinter
diesem Künstlernamen ein Mittdreißiger aus NRW, den es mittlerweile nach Berlin
verschlagen hat und der dort das beste Album des noch jungen Jahres aufgenommen
und produziert hat. Ich muss gestehen, dass ich bis zum Erhalt der Promo seines
neuen Albums „From A To Beginning“ (erschien gestern!) noch nie von Gregor
gehört hatte, doch diese Wissenslücke wird nun gefüllt und auch Ihr solltet Euch
dieses Werk zumindest mal angehört haben.
Wenn einem Linus Volkmann (ehemals Chefredakteur der
INTRO und u.a. auch für VICE, 1LIVE und die Junge Welt tätig) den Pressetext
schreibt, dann hat man es doch eigentlich schon geschafft, oder? Sollte man
meinen, aber die Musikwelt ist oft ungerecht und so hat auch Gregor McEwan
bislang nicht die öffentliche Aufmerksamkeit erhalten, die er eigentlich
verdient hätte. Dabei ist er absolut kein Newcomer und das neu erschienene
Album bereits seit vierter Longplayer, der Sprung auf die ganz große Bühne
blieb ihm dabei aber leider bisher verwehrt.
Wer weiß, vielleicht dient ihm „From A To Beginning“
als Türöffner, denn zum Glück ist Gregor McEwan nicht nur Chronist des
Schwermuts, sondern bleibt bei all seiner Brillanz in Moll immer auch ein
hoffnungslos romantischer Typ und packt dies in mitunter traumhaft schöne
Songs, die mich in Erinnerungen schwelgen lassen, als ich Künstler wie Aqualung
und Damien Rice hoch und runter gehört habe.
Foto: gregormcewan.com/ |
Der Track "On Her Radar" schafft es
beispielsweise, dem Thema „Liebe“ ohne jeglichen Kitsch eine der vielleicht
schönsten Songentsprechungen dieser Tage zu geben, denn wem geht es nicht manchmal
auch so, dass er/sie in sich hereinhorcht und sich denkt: „Mit was habe ich
meine Freundin/meinen Freund eigentlich verdient“?
So und nun zitiere ich Linus Volkmann einfach mal,
denn der Meister bringt es perfekt auf
den Punkt:
„Gregor McEwan selbst hatte es zuletzt nicht leicht,
nach der zweiten Platte kam die talentierte Ein-Mann-Armee mit den vielen
musikalischen Freunden ins Stocken. Der ewige Kreislauf kreativer Selbstausbeutung
führte an kein Ziel mehr. Der 35-Jährige verwarf neue Songs und Texte und sah
sich gezwungen, doch einmal rechts ranzufahren - also für mehr als einen
Tankstopp, für mehr als eine Nacht in einem Hostel am Wegesrand.
Die daraus resultierende Pause machte sich dabei als
genau das aus, was der Kunst Gregor McEwans gerade noch gefehlt hatte. Die
Stücke auf "From A To Beginning" stellen in jedem Fall seine
persönliche Meisterschaft dar, die Liebe zum Detail und die investierte Zeit
hört man deutlich. Wobei das große Panorama an Sounds und Ideen ohnehin schon
immer zu seinen Stärken gehörte - unglaublich aber, was für einen Effekt das
nun hat, wo es dermaßen Raum bekommt.“
Foto: facebook.com/gregormcewanmusic/ |
Gregor McEwan hat mit seinem Album das Rad sicher nicht
neu erfunden, aber er beweist eindrucksvoll, dass er einer der begabtesten
deutschen Sänger und Songwriter ist und zudem bereit, den nächsten Schritt auf
der Karriereleiter zu erklimmen. Bei Perlen wie meinem persönlichen
Lieblingsstück „<<Rewind, Retrack, Rename, Restore“ würde es mich
wahrlich nicht wundern, wenn der Wahl-Berliner den Status des Geheimtipps schon
bald ablegen könnte. Bitte beachtet auch seine Live-Termine!
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